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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 3. Berlin, 1793.

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93-94.

H... hatte einen Knaben, den er sehr liebte. Dieser ward krank. H... legte sich zu Bette. Um Mitternacht geschahen drei Schläge an die verschlossene Thüre seines Schlafzimmers. Ueber eine Weile abermal so viel, und da H... diesem ungeachtet, noch immer ruhig liegen blieb, geschahen wieder drei stärkere Schläge. Er stand auf, öffnete die Thüre, suchte und fand niemand. Darauf legte er sich wieder zu Bette. Zu Morgens wurde ihm der Tod seines Geliebten, der um Mitternacht erfolgt ist, gemeldet.


94-95.

Ein Mann, der in sehr schlechten Umständen lebte, befand sich einst in seinem Garten, und dachte seinem traurigen Schicksale nach. Auf einmal glaubte er eine Stimme zu hören, die sprach: "Sorge nicht, es wird dir und deiner Familie noch recht gut gehen." Gleich nach der Zeit wurden seine Umstände wirklich verbessert, und er wurde ein recht wohlhabender Mann.


Sechsten Bandes erstes Stück.
27-31.

Wird von einem Manne, der viele Kenntnisse und einen vortreflichen Charakter besaß, er-


93-94.

H... hatte einen Knaben, den er sehr liebte. Dieser ward krank. H... legte sich zu Bette. Um Mitternacht geschahen drei Schlaͤge an die verschlossene Thuͤre seines Schlafzimmers. Ueber eine Weile abermal so viel, und da H... diesem ungeachtet, noch immer ruhig liegen blieb, geschahen wieder drei staͤrkere Schlaͤge. Er stand auf, oͤffnete die Thuͤre, suchte und fand niemand. Darauf legte er sich wieder zu Bette. Zu Morgens wurde ihm der Tod seines Geliebten, der um Mitternacht erfolgt ist, gemeldet.


94-95.

Ein Mann, der in sehr schlechten Umstaͤnden lebte, befand sich einst in seinem Garten, und dachte seinem traurigen Schicksale nach. Auf einmal glaubte er eine Stimme zu hoͤren, die sprach: »Sorge nicht, es wird dir und deiner Familie noch recht gut gehen.« Gleich nach der Zeit wurden seine Umstaͤnde wirklich verbessert, und er wurde ein recht wohlhabender Mann.


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27-31.

Wird von einem Manne, der viele Kenntnisse und einen vortreflichen Charakter besaß, er-

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[80/0080] 93-94. H... hatte einen Knaben, den er sehr liebte. Dieser ward krank. H... legte sich zu Bette. Um Mitternacht geschahen drei Schlaͤge an die verschlossene Thuͤre seines Schlafzimmers. Ueber eine Weile abermal so viel, und da H... diesem ungeachtet, noch immer ruhig liegen blieb, geschahen wieder drei staͤrkere Schlaͤge. Er stand auf, oͤffnete die Thuͤre, suchte und fand niemand. Darauf legte er sich wieder zu Bette. Zu Morgens wurde ihm der Tod seines Geliebten, der um Mitternacht erfolgt ist, gemeldet. 94-95. Ein Mann, der in sehr schlechten Umstaͤnden lebte, befand sich einst in seinem Garten, und dachte seinem traurigen Schicksale nach. Auf einmal glaubte er eine Stimme zu hoͤren, die sprach: »Sorge nicht, es wird dir und deiner Familie noch recht gut gehen.« Gleich nach der Zeit wurden seine Umstaͤnde wirklich verbessert, und er wurde ein recht wohlhabender Mann. Sechsten Bandes erstes Stuͤck. 27-31. Wird von einem Manne, der viele Kenntnisse und einen vortreflichen Charakter besaß, er-

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 3. Berlin, 1793, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde01003_1793/80>, abgerufen am 02.05.2024.