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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 3. Berlin, 1793.

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Zweites Stück. 81-93.

Der V. macht seine Beobachtungen und Bemerkungen über das Taubstummeninstitut in ... H. St. lehrte die Taubstummen nach der Methode des l'Epee durch methodische Zeichen sprechen.

Er hat dreierlei Zeichen. 1) Für einzelne Buchstaben. 2) Für Worte und die dadurch angezeigten Begriffe. 3) Für grammatische Bestimmungen der Worte.

Die Zeichen der sinnlichen Begriffe von Sachen und Handlungen sind die dargestellten Sachen und Handlungen selbst. Die Lehrlinge haben auch eine besondere Fertigkeit im Lesen, d.h. die, den Schriftzeichen entsprechende, pantomimische Zeichen mit allen grammatischen Bestimmungen zu machen. Auch im Schreiben, d.h. die pantomimischen Zeichen in Schriftzeichen überzutragen.

Der V. zweifelt aber, ob sie auch die, durch diese Zeichen zu bezeichnenden Begriffe hatten? Besonders wenn es gar zu abstrakte Begriffe sind. Die Zeichen der nichtsinnlichen mit den sinnlichen analogischen Begriffen, führen eine unvermeidliche Zweideutigkeit mit sich; indem es in besondern Fällen zweifelhaft bleibt, ob dadurch die sinnlichen selbst, oder die ihnen analogischen nichtsinnlichen Begriffe angedeutet werden? Auch muß die Art sich durch methodische Zeichen auszudrücken wegen


Zweites Stuͤck. 81-93.

Der V. macht seine Beobachtungen und Bemerkungen uͤber das Taubstummeninstitut in ... H. St. lehrte die Taubstummen nach der Methode des l'Epee durch methodische Zeichen sprechen.

Er hat dreierlei Zeichen. 1) Fuͤr einzelne Buchstaben. 2) Fuͤr Worte und die dadurch angezeigten Begriffe. 3) Fuͤr grammatische Bestimmungen der Worte.

Die Zeichen der sinnlichen Begriffe von Sachen und Handlungen sind die dargestellten Sachen und Handlungen selbst. Die Lehrlinge haben auch eine besondere Fertigkeit im Lesen, d.h. die, den Schriftzeichen entsprechende, pantomimische Zeichen mit allen grammatischen Bestimmungen zu machen. Auch im Schreiben, d.h. die pantomimischen Zeichen in Schriftzeichen uͤberzutragen.

Der V. zweifelt aber, ob sie auch die, durch diese Zeichen zu bezeichnenden Begriffe hatten? Besonders wenn es gar zu abstrakte Begriffe sind. Die Zeichen der nichtsinnlichen mit den sinnlichen analogischen Begriffen, fuͤhren eine unvermeidliche Zweideutigkeit mit sich; indem es in besondern Faͤllen zweifelhaft bleibt, ob dadurch die sinnlichen selbst, oder die ihnen analogischen nichtsinnlichen Begriffe angedeutet werden? Auch muß die Art sich durch methodische Zeichen auszudruͤcken wegen

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[53/0053] Zweites Stuͤck. 81-93. Der V. macht seine Beobachtungen und Bemerkungen uͤber das Taubstummeninstitut in ... H. St. lehrte die Taubstummen nach der Methode des l'Epee durch methodische Zeichen sprechen. Er hat dreierlei Zeichen. 1) Fuͤr einzelne Buchstaben. 2) Fuͤr Worte und die dadurch angezeigten Begriffe. 3) Fuͤr grammatische Bestimmungen der Worte. Die Zeichen der sinnlichen Begriffe von Sachen und Handlungen sind die dargestellten Sachen und Handlungen selbst. Die Lehrlinge haben auch eine besondere Fertigkeit im Lesen, d.h. die, den Schriftzeichen entsprechende, pantomimische Zeichen mit allen grammatischen Bestimmungen zu machen. Auch im Schreiben, d.h. die pantomimischen Zeichen in Schriftzeichen uͤberzutragen. Der V. zweifelt aber, ob sie auch die, durch diese Zeichen zu bezeichnenden Begriffe hatten? Besonders wenn es gar zu abstrakte Begriffe sind. Die Zeichen der nichtsinnlichen mit den sinnlichen analogischen Begriffen, fuͤhren eine unvermeidliche Zweideutigkeit mit sich; indem es in besondern Faͤllen zweifelhaft bleibt, ob dadurch die sinnlichen selbst, oder die ihnen analogischen nichtsinnlichen Begriffe angedeutet werden? Auch muß die Art sich durch methodische Zeichen auszudruͤcken wegen

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 3. Berlin, 1793, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde01003_1793/53>, abgerufen am 22.11.2024.