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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 2. Berlin, 1793.

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griff, Jdee u.s.w. ja selbst das nichts in so fern es Subjekt eines Urtheils seyn kann, z.E. das nichts ist mit sich selbst einerlei u.d.g.) Dieses ist entweder ein Objekt der Wahrnehmung oder ein Objekt des Denkens, und dieses wiederum entweder ein Objekt des blos logischen oder des reellen Denkens. Jenes wiederum entweder ein solches das einem Urtheil zum Grund gelegt wird, oder ein solches das durch ein Urtheil entstehet. Dieses entweder ein Objekt des reellen Denkens a priori oder a posteriori. Jch erkläre mich hierüber.

Die Wahrnehmung der rothen Farbe an sich, ohne sie als Prädikat irgend eines sinnlichen Subjekts zu betrachten, ist ein Objekt der Wahrnehmung. Ding überhaupt ist ein logisches Objekt von der ersten Art. Dieser Begriff wird nicht durch ein Urtheil gedacht, sondern als etwas denkbares an sich, einem Urtheil zum Grunde gelegt (daß es nehmlich nicht zugleich seyn und nichtseyn kann.) Eine süße Linie ist ein logisches Objekt der zweiten Art. Linie und süß an sich sind zwar reelle Objekte. Das aus ihrer Verknüpfung entstehende Objekt (süße Linie) aber ist blos ein logisches Objekt, das durch das Urtheil: Eine Linie kann süß seyn (das als Prädikat gedachte Merkmal der Süße widerspricht dem Subjekte, Linie, nicht) entstehet. Ein Dreieck oder der Begriff von Raum in drei Linien eingeschlossen ist ein Objekt des reellen Denkens a priori. Das Prädikat (drei Linien)


griff, Jdee u.s.w. ja selbst das nichts in so fern es Subjekt eines Urtheils seyn kann, z.E. das nichts ist mit sich selbst einerlei u.d.g.) Dieses ist entweder ein Objekt der Wahrnehmung oder ein Objekt des Denkens, und dieses wiederum entweder ein Objekt des blos logischen oder des reellen Denkens. Jenes wiederum entweder ein solches das einem Urtheil zum Grund gelegt wird, oder ein solches das durch ein Urtheil entstehet. Dieses entweder ein Objekt des reellen Denkens a priori oder a posteriori. Jch erklaͤre mich hieruͤber.

Die Wahrnehmung der rothen Farbe an sich, ohne sie als Praͤdikat irgend eines sinnlichen Subjekts zu betrachten, ist ein Objekt der Wahrnehmung. Ding uͤberhaupt ist ein logisches Objekt von der ersten Art. Dieser Begriff wird nicht durch ein Urtheil gedacht, sondern als etwas denkbares an sich, einem Urtheil zum Grunde gelegt (daß es nehmlich nicht zugleich seyn und nichtseyn kann.) Eine suͤße Linie ist ein logisches Objekt der zweiten Art. Linie und suͤß an sich sind zwar reelle Objekte. Das aus ihrer Verknuͤpfung entstehende Objekt (suͤße Linie) aber ist blos ein logisches Objekt, das durch das Urtheil: Eine Linie kann suͤß seyn (das als Praͤdikat gedachte Merkmal der Suͤße widerspricht dem Subjekte, Linie, nicht) entstehet. Ein Dreieck oder der Begriff von Raum in drei Linien eingeschlossen ist ein Objekt des reellen Denkens a priori. Das Praͤdikat (drei Linien)

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[53/0053] griff, Jdee u.s.w. ja selbst das nichts in so fern es Subjekt eines Urtheils seyn kann, z.E. das nichts ist mit sich selbst einerlei u.d.g.) Dieses ist entweder ein Objekt der Wahrnehmung oder ein Objekt des Denkens, und dieses wiederum entweder ein Objekt des blos logischen oder des reellen Denkens. Jenes wiederum entweder ein solches das einem Urtheil zum Grund gelegt wird, oder ein solches das durch ein Urtheil entstehet. Dieses entweder ein Objekt des reellen Denkens a priori oder a posteriori. Jch erklaͤre mich hieruͤber. Die Wahrnehmung der rothen Farbe an sich, ohne sie als Praͤdikat irgend eines sinnlichen Subjekts zu betrachten, ist ein Objekt der Wahrnehmung. Ding uͤberhaupt ist ein logisches Objekt von der ersten Art. Dieser Begriff wird nicht durch ein Urtheil gedacht, sondern als etwas denkbares an sich, einem Urtheil zum Grunde gelegt (daß es nehmlich nicht zugleich seyn und nichtseyn kann.) Eine suͤße Linie ist ein logisches Objekt der zweiten Art. Linie und suͤß an sich sind zwar reelle Objekte. Das aus ihrer Verknuͤpfung entstehende Objekt (suͤße Linie) aber ist blos ein logisches Objekt, das durch das Urtheil: Eine Linie kann suͤß seyn (das als Praͤdikat gedachte Merkmal der Suͤße widerspricht dem Subjekte, Linie, nicht) entstehet. Ein Dreieck oder der Begriff von Raum in drei Linien eingeschlossen ist ein Objekt des reellen Denkens a priori. Das Praͤdikat (drei Linien)

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 2. Berlin, 1793, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde01002_1793/53>, abgerufen am 22.11.2024.