Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.Das XV. Cap. Von den den vor allen andern gerühmet. Gesänge vorLutheri Zeit. Psalmi idiotikoi, plebeii. Was dieselbe gewesen. Solche sein verboten worden in Concilio Laodiceno. Was durch die psalmos po- eticos verstanden werde. Noels. Die alten Kir- chengesänge sollen ohne grosse Uhrsachen nicht geän- dert werden. Campanellae Hymni. Die Vollenkom- menheit der Psalmen Davids. Odae morales, Heroicae, amatoriae. Schertz-Oden. Dirae Scheltlieder. Gewisse Schlußverse in Odis Wiederholunge der Wörter und Verse in Car- mine. Figurae Dictionis & affectuumsein inson- derheit in Odis in acht zunehmen. Exempel aus dem Flemming. Metra darin die Oden zu verfas- sen. Der Trieb der Natur thut das meiste. Der enthousiasmos muß bey den Erfindungen sein. Die ersten Einfälle sein die besten. Exempel derer/ die ihre erste Einfälle durch Verbesserung verschlimmert. Es können bißweilen verschiedenen Poeten gleiche Gedancken/ ja dieselben Verse einfallen. Dessen Exempel. ES hat nichts eine grössere Macht ein
Das XV. Cap. Von den den vor allen andern geruͤhmet. Geſaͤnge vorLutheri Zeit. Pſalmi ὶδιωτικοὶ, plebeii. Was dieſelbe geweſen. Solche ſein verboten worden in Concilio Laodiceno. Was durch die pſalmos po- eticos verſtanden werde. Noëls. Die alten Kir- chengeſaͤnge ſollen ohne groſſe Uhrſachen nicht geaͤn- dert werden. Campanellæ Hymni. Die Vollenkom- menheit der Pſalmen Davids. Odæ morales, Heroicæ, amatoriæ. Schertz-Oden. Diræ Scheltlieder. Gewiſſe Schlußverſe in Odis Wiederholunge der Woͤrter und Verſe in Car- mine. Figuræ Dictionis & affectuumſein inſon- derheit in Odis in acht zunehmen. Exempel aus dem Flemming. Metra darin die Oden zu verfaſ- ſen. Der Trieb der Natur thut das meiſte. Der ὲνϑουσιαςμὸς muß bey den Erfindungen ſein. Die erſten Einfaͤlle ſein die beſten. Exempel derer/ die ihre erſte Einfaͤlle durch Verbeſſerung verſchlim̃ert. Es koͤnnen bißweilen verſchiedenen Poeten gleiche Gedancken/ ja dieſelben Verſe einfallen. Deſſen Exempel. ES hat nichts eine groͤſſere Macht ein
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Das XV. Cap. Von den
den vor allen andern geruͤhmet. Geſaͤnge vor
Lutheri Zeit. Pſalmi ὶδιωτικοὶ, plebeii. Was
dieſelbe geweſen. Solche ſein verboten worden in
Concilio Laodiceno. Was durch die pſalmos po-
eticos verſtanden werde. Noëls. Die alten Kir-
chengeſaͤnge ſollen ohne groſſe Uhrſachen nicht geaͤn-
dert werden. Campanellæ Hymni. Die Vollenkom-
menheit der Pſalmen Davids. Odæ morales,
Heroicæ, amatoriæ. Schertz-Oden. Diræ
Scheltlieder. Gewiſſe Schlußverſe in Odis
Wiederholunge der Woͤrter und Verſe in Car-
mine. Figuræ Dictionis & affectuumſein inſon-
derheit in Odis in acht zunehmen. Exempel aus
dem Flemming. Metra darin die Oden zu verfaſ-
ſen. Der Trieb der Natur thut das meiſte. Der
ὲνϑουσιαςμὸς muß bey den Erfindungen ſein. Die
erſten Einfaͤlle ſein die beſten. Exempel derer/ die
ihre erſte Einfaͤlle durch Verbeſſerung verſchlim̃ert.
Es koͤnnen bißweilen verſchiedenen Poeten gleiche
Gedancken/ ja dieſelben Verſe einfallen. Deſſen
Exempel.
ES hat nichts eine groͤſſere Macht
uͤber den Menſchlichen Geiſt/ als
wann ein ſchoͤnes wollgeſetztes Car-
men mit der Muſic verbunden wird/
dann die Muſic gibt den Verſen gleichſam
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