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Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.

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der Reimschlüsse.
chischen und Lateinischen gemacht. Mit
diesen ist es fast/ wie mit einem Epiche-
remate
oder Syllogismo Oratorio beschaf-
fen/ darinnen die Strophe gleichsam eine
Propositio ist/ welche dann mit ihren rati-
onibus amplificirt
wird. Antistrophe ist
dem Minori zu vergleichen/ welche wider-
um amplificiret, und mit allerhand Po-
etischen figuris außgezieret werden kan.
Die Epodos macht gleichsam die Conclu-
sionem.
Diese Ordnung kan auch woll
geanndert werden/ daß Strophe den Mi-
norem, Antistrophe
den Majorem ma-
chet/ wie solches auch in den Syllogismis
oratoriis
geschieht. Im Lateinischen
haben Heinsius, Sanmarthanus und an-
dere dergleichen Oden geschrieben. Die
vielen Gattungen im Teutschen/ wer-
den von andern weitlanufftiger angefüh-
ret. Wir setzen deren ein Exempel aus
der 16. Ode des Horatii. Die Sechstinen
sein von den Spaniern am ersten erfun-
den/ und wird von dem Nicolao Antonio
D. Petrus Vanegas de Saavedra
der erste

be-

der Reimſchluͤſſe.
chiſchen und Lateiniſchen gemacht. Mit
dieſen iſt es faſt/ wie mit einem Epiche-
remate
oder Syllogiſmo Oratorio beſchaf-
fen/ darinnen die Strophe gleichſam eine
Propoſitio iſt/ welche dañ mit ihren rati-
onibus amplificirt
wird. Antiſtrophe iſt
dem Minori zu vergleichen/ welche wider-
um amplificiret, und mit allerhand Po-
etiſchen figuris außgezieret werden kan.
Die Epodos macht gleichſam die Conclu-
ſionem.
Dieſe Ordnung kan auch woll
geāndert werden/ daß Strophe den Mi-
norem, Antiſtrophe
den Majorem ma-
chet/ wie ſolches auch in den Syllogiſmis
oratoriis
geſchieht. Im Lateiniſchen
haben Heinſius, Sanmarthanus und an-
dere dergleichen Oden geſchrieben. Die
vielen Gattungen im Teutſchen/ wer-
den von andern weitlāufftiger angefuͤh-
ret. Wir ſetzen deren ein Exempel aus
der 16. Ode des Horatii. Die Sechſtinen
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D. Petrus Vanegas de Saavedra
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[639/0651] der Reimſchluͤſſe. chiſchen und Lateiniſchen gemacht. Mit dieſen iſt es faſt/ wie mit einem Epiche- remate oder Syllogiſmo Oratorio beſchaf- fen/ darinnen die Strophe gleichſam eine Propoſitio iſt/ welche dañ mit ihren rati- onibus amplificirt wird. Antiſtrophe iſt dem Minori zu vergleichen/ welche wider- um amplificiret, und mit allerhand Po- etiſchen figuris außgezieret werden kan. Die Epodos macht gleichſam die Conclu- ſionem. Dieſe Ordnung kan auch woll geāndert werden/ daß Strophe den Mi- norem, Antiſtrophe den Majorem ma- chet/ wie ſolches auch in den Syllogiſmis oratoriis geſchieht. Im Lateiniſchen haben Heinſius, Sanmarthanus und an- dere dergleichen Oden geſchrieben. Die vielen Gattungen im Teutſchen/ wer- den von andern weitlāufftiger angefuͤh- ret. Wir ſetzen deren ein Exempel aus der 16. Ode des Horatii. Die Sechſtinen ſein von den Spaniern am erſten erfun- den/ und wird von dem Nicolao Antonio D. Petrus Vanegas de Saavedra der erſte be-

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Zitationshilfe: Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 639. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/651>, abgerufen am 23.11.2024.