Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.der Reimschlüsse. bracht/ dann er sagt: egli e stati il pri-mo in questo secolo, che in un Sonnetto ha saputo unire tutte le bellezze imagina- bili, Eruditioni riposti, ma feli cissamente applicate: forme de dire magnifiche, ma non iscompagnate della chiarezza: Con- cetti nobilissimi, ma genitori nel mede- simo punta della maraviglia e del diletto. Was dieser von dem Josepho Baptista sa- get/ daß können wir billig von Flem- ming sagen/ dann es hat niemand in Teutscher Sprache ein so schönes Son- net geschrieben/ als er. Welches traun keine geringe Kunst ist. Dann es ist von diesem war/ was Martialis von den Epigrammatibus sagt; librum scribere dif- ficile est. Balzac saget in seinen Entre- tiens Entr. 32. daß er zwar viel Elegias ge- sehen/ die ihm sehr woll gfallen/ aber gar wenig Sonnetten/ die ihn recht vergnü- get hätten. Die Frantzosen brauchen sonst viel Freyheiten/ die dem Sonnet seine klingende art benehmen. Als wann Mal- herbe, die andre quatrain der ersten an den r r 5
der Reimſchluͤſſe. bracht/ dann er ſagt: egli è ſtati il pri-mo in queſto ſecolo, che in un Sonnetto hà ſaputo unire tutte le bellezze imagina- bili, Eruditioni ripoſti, ma feli ciſſamente applicate: forme de dire magnifiche, ma non iſcompagnate della chiarezza: Con- cetti nobiliſſimi, ma genitori nel mede- ſimo punta della maraviglia e del diletto. Was dieſer von dem Joſepho Baptiſta ſa- get/ daß koͤnnen wir billig von Flem- ming ſagen/ dann es hat niemand in Teutſcher Sprache ein ſo ſchoͤnes Son- net geſchrieben/ als er. Welches traun keine geringe Kunſt iſt. Dann es iſt von dieſem war/ was Martialis von den Epigrammatibus ſagt; librum ſcribere dif- ficile eſt. Balzac ſaget in ſeinen Entre- tiens Entr. 32. daß er zwar viel Elegias ge- ſehen/ die ihm ſehr woll gfallen/ aber gar wenig Sonnetten/ die ihn recht vergnuͤ- get haͤttē. Die Frantzoſen brauchen ſonſt viel Freyheiten/ die dem Sonnet ſeine klingende art benehmen. Als wann Mal- herbe, die andre quatrain der erſten an den r r 5
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mo in queſto ſecolo, che in un Sonnetto
hà ſaputo unire tutte le bellezze imagina-
bili, Eruditioni ripoſti, ma feli ciſſamente
applicate: forme de dire magnifiche, ma
non iſcompagnate della chiarezza: Con-
cetti nobiliſſimi, ma genitori nel mede-
ſimo punta della maraviglia e del diletto.
Was dieſer von dem Joſepho Baptiſta ſa-
get/ daß koͤnnen wir billig von Flem-
ming ſagen/ dann es hat niemand in
Teutſcher Sprache ein ſo ſchoͤnes Son-
net geſchrieben/ als er. Welches traun
keine geringe Kunſt iſt. Dann es iſt von
dieſem war/ was Martialis von den
Epigrammatibus ſagt; librum ſcribere dif-
ficile eſt. Balzac ſaget in ſeinen Entre-
tiens Entr. 32. daß er zwar viel Elegias ge-
ſehen/ die ihm ſehr woll gfallen/ aber gar
wenig Sonnetten/ die ihn recht vergnuͤ-
get haͤttē. Die Frantzoſen brauchen ſonſt
viel Freyheiten/ die dem Sonnet ſeine
klingende art benehmen. Als wann Mal-
herbe, die andre quatrain der erſten an
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