Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.Das XI. Cap. Von den Generibus hat D. Henricus Schaevius Sehl. ein Mannvon grossem Geist und vielen Wissenschaff- ten/ vormahliger Professor des Stetini- schen Gymnasii, und mein Lehrmeister/ gemacht: der ihm selbst das beste Denck- inahl seines Ruhmes hätte stifften kön- nen/ wann ihn nicht der Tod zu früh- zeitig hinweg gerissen. Die genera Car- minum werden 1. nach den Füssen/ 2. nach den Strophen und Reimschlüssen/ 3. nach der Materia eingetheilet. Die letzte art beruhet nicht auff die Prosodia, sondern auff der Erfindung. Nach den Füssen sein erstlich die Jambische. Die metra die von ihnen gemacht werden/ können biß auff 16. Sylben außgedehnet werden. Hierüber kan man nicht wol schreiten. wie man auch unter vier Sylben nicht gehen kan. Die Abwechselung der Mann- lichen und Weiblichen kan auff vielerley arten geschehen/ und hat Herr Weise zwölff derselben vorgestellet. Eines aus allen Gattungen der Jamborum gemisch- tes wird man finden in der Ubersetzung Od.
Das XI. Cap. Von den Generibus hat D. Henricus Schævius Sehl. ein Mañvon groſſem Geiſt und vielen Wiſſenſchaff- ten/ vormahliger Profeſſor des Stetini- ſchen Gymnaſii, und mein Lehrmeiſter/ gemacht: der ihm ſelbſt das beſte Denck- inahl ſeines Ruhmes haͤtte ſtifften koͤn- nen/ wann ihn nicht der Tod zu fruͤh- zeitig hinweg geriſſen. Die genera Car- minum werden 1. nach den Fuͤſſen/ 2. nach den Strophen und Reimſchluͤſſen/ 3. nach der Materia eingetheilet. Die letzte art beruhet nicht auff die Proſodia, ſondern auff der Erfindung. Nach den Fuͤſſen ſein erſtlich die Jambiſche. Die metra die von ihnen gemacht werden/ koͤnnen biß auff 16. Sylben außgedehnet werden. Hieruͤber kan man nicht wol ſchreiten. wie man auch unter vier Sylben nicht gehen kan. Die Abwechſelung der Mān- lichen und Weiblichen kan auff vielerley arten geſchehen/ und hat Herr Weiſe zwoͤlff derſelben vorgeſtellet. Eines aus allen Gattungen der Jamborum gemiſch- tes wird man finden in der Uberſetzung Od.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0632" n="620"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">XI.</hi> Cap. Von den <hi rendition="#aq">Generibus</hi></hi></fw><lb/> hat <hi rendition="#aq">D. Henricus Schævius</hi> Sehl. ein Mañ<lb/> von groſſem Geiſt und vielen Wiſſenſchaff-<lb/> ten/ vormahliger <hi rendition="#aq">Profeſſor</hi> des Stetini-<lb/> ſchen <hi rendition="#aq">Gymnaſii,</hi> und mein Lehrmeiſter/<lb/> gemacht: der ihm ſelbſt das beſte Denck-<lb/> inahl ſeines Ruhmes haͤtte ſtifften koͤn-<lb/> nen/ wann ihn nicht der Tod zu fruͤh-<lb/> zeitig hinweg geriſſen. Die <hi rendition="#aq">genera Car-<lb/> minum</hi> werden 1. nach den Fuͤſſen/ 2. nach<lb/> den Strophen und Reimſchluͤſſen/ 3. nach<lb/> der <hi rendition="#aq">Materia</hi> eingetheilet. Die letzte art<lb/> beruhet nicht auff die <hi rendition="#aq">Proſodia,</hi> ſondern<lb/> auff der Erfindung. Nach den Fuͤſſen<lb/> ſein erſtlich die <hi rendition="#aq">Jambi</hi>ſche. Die <hi rendition="#aq">metra</hi><lb/> die von ihnen gemacht werden/ koͤnnen<lb/> biß auff 16. Sylben außgedehnet werden.<lb/> Hieruͤber kan man nicht wol ſchreiten.<lb/> wie man auch unter vier Sylben nicht<lb/> gehen kan. Die Abwechſelung der Mān-<lb/> lichen und Weiblichen kan auff vielerley<lb/> arten geſchehen/ und hat Herr Weiſe<lb/> zwoͤlff derſelben vorgeſtellet. Eines aus<lb/> allen Gattungen der <hi rendition="#aq">Jamborum</hi> gemiſch-<lb/> tes wird man finden in der Uberſetzung<lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">Od.</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [620/0632]
Das XI. Cap. Von den Generibus
hat D. Henricus Schævius Sehl. ein Mañ
von groſſem Geiſt und vielen Wiſſenſchaff-
ten/ vormahliger Profeſſor des Stetini-
ſchen Gymnaſii, und mein Lehrmeiſter/
gemacht: der ihm ſelbſt das beſte Denck-
inahl ſeines Ruhmes haͤtte ſtifften koͤn-
nen/ wann ihn nicht der Tod zu fruͤh-
zeitig hinweg geriſſen. Die genera Car-
minum werden 1. nach den Fuͤſſen/ 2. nach
den Strophen und Reimſchluͤſſen/ 3. nach
der Materia eingetheilet. Die letzte art
beruhet nicht auff die Proſodia, ſondern
auff der Erfindung. Nach den Fuͤſſen
ſein erſtlich die Jambiſche. Die metra
die von ihnen gemacht werden/ koͤnnen
biß auff 16. Sylben außgedehnet werden.
Hieruͤber kan man nicht wol ſchreiten.
wie man auch unter vier Sylben nicht
gehen kan. Die Abwechſelung der Mān-
lichen und Weiblichen kan auff vielerley
arten geſchehen/ und hat Herr Weiſe
zwoͤlff derſelben vorgeſtellet. Eines aus
allen Gattungen der Jamborum gemiſch-
tes wird man finden in der Uberſetzung
Od.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/632 |
Zitationshilfe: | Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 620. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/632>, abgerufen am 26.07.2024. |