Poeten kenne/ der sie in dem Alexandri- nischen genere sehr häuffig gebraucht. Menage tadelt auch in demselben Buche p. 368. daß man Nomina propria oder sonsi andere neue sonderliche Wörter zu den Reimen gebraucht. Welches Mal- herbe sehr offte thut/ worüber der Theophile mit denen/ die ihm hierin nach- affen wollen/ den Spott treibet. Der- gleichen sonderlichkeit hat sich auch einer Antonius Maraffa gebraucht/ von welchen Erythraeus Pinacoth. II. im. 45. diese lancher- liche Historia erzehlet. Erat inusitato- rum monstrosorumque verborum inven- tor, quae partim a se inventa & excogitata afferebat, partim ab Istris, Gallis, Hispanis, Illyriis, Teutonicis, Sarmatis atque etiam si Dis placet, Indis paululum mutata mu- tuitabat, iisque tum praesertim utebatur, cum versus rhythmo esset terminandus. Quamobrem multorum ad illum concur- sus fiebant, simulantium se rhythmorum inopia laborare, ac rogantibus ut verbis si- militer cadentibus, quibus egerent, sibi
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der Reime.
Poeten kenne/ der ſie in dem Alexandri- niſchen genere ſehr haͤuffig gebraucht. Menage tadelt auch in demſelben Buche p. 368. daß man Nomina propria oder ſonſi andere neue ſonderliche Woͤrter zu den Reimen gebraucht. Welches Mal- herbe ſehr offte thut/ woruͤber der Theophile mit denen/ die ihm hierin nach- affen wollen/ den Spott treibet. Der- gleichen ſonderlichkeit hat ſich auch einer Antonius Maraffa gebraucht/ von welchen Erythræus Pinacoth. II. im. 45. dieſe lācher- liche Hiſtoria erzehlet. Erat inuſitato- rum monſtroſorumque verborum inven- tor, quæ partim à ſe inventa & excogitata afferebat, partim ab Iſtris, Gallis, Hiſpanis, Illyriis, Teutonicis, Sarmatis atque etiam ſi Dis placet, Indis paululum mutata mu- tuitabat, iisque tum præſertim utebatur, cum verſus rhythmo eſſet terminandus. Quamobrem multorum ad illum concur- ſus fiebant, ſimulantium ſe rhythmorum inopiâ laborare, ac rogantibus ut verbis ſi- militer cadentibus, quibus egerent, ſibi
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der Reime.
Poeten kenne/ der ſie in dem Alexandri-
niſchen genere ſehr haͤuffig gebraucht.
Menage tadelt auch in demſelben Buche
p. 368. daß man Nomina propria oder
ſonſi andere neue ſonderliche Woͤrter zu
den Reimen gebraucht. Welches Mal-
herbe ſehr offte thut/ woruͤber der
Theophile mit denen/ die ihm hierin nach-
affen wollen/ den Spott treibet. Der-
gleichen ſonderlichkeit hat ſich auch einer
Antonius Maraffa gebraucht/ von welchen
Erythræus Pinacoth. II. im. 45. dieſe lācher-
liche Hiſtoria erzehlet. Erat inuſitato-
rum monſtroſorumque verborum inven-
tor, quæ partim à ſe inventa & excogitata
afferebat, partim ab Iſtris, Gallis, Hiſpanis,
Illyriis, Teutonicis, Sarmatis atque etiam
ſi Dis placet, Indis paululum mutata mu-
tuitabat, iisque tum præſertim utebatur,
cum verſus rhythmo eſſet terminandus.
Quamobrem multorum ad illum concur-
ſus fiebant, ſimulantium ſe rhythmorum
inopiâ laborare, ac rogantibus ut verbis ſi-
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Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 615. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/627>, abgerufen am 22.11.2024.
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