Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.der Reime. wann alle Sylben und Reimen beyderVerse gemein sein z. e.
Die inartificiales sein solche/ als wir im
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der Reime. wann alle Sylben und Reimen beyderVerſe gemein ſein z. e.
Die inartificiales ſein ſolche/ als wir im
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der Reime.
wann alle Sylben und Reimen beyder
Verſe gemein ſein z. e.
Quos anguis dirus Chriſti mulcedine pavit,
Hos ſanguis mirus triſti dulcedine lavit.
Die inartificiales ſein ſolche/ als wir im
vorigen Capittel beygebracht haben/ wel-
che ohn metro ſein und nur bloß die Rei-
me haben. Es haben aber auch einige
die artificiales unter die inartificiales gemi-
ſchet/ in dem ſie nach 4. reimenden unge-
meßnen Verſen/ allezeit einen Verß aus
einem bekandten Poeten hinanhengen.
Solcher art ſein die Verſe die ein Carme-
lite Gualterus Diſſe heraußgegeben/ deren
Anfang alſo lautet:
Heliconis rivulo modicè conſperſus
Vereor ne pondere ſim verborum merſus.
Sed quia jam labitur mundus univerſus
Incipe Mænalios mecum mea tibia verſus
Rhythmis dũ laſcivio, verſus dum propino,
Rodet forſan aliquis dente me canino,
Quia nec afflatus ſum ſpiritu divino,
Nec labra fonte prolui caballino &c.
Es
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