Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.

Bild:
<< vorherige Seite

Das II. Cap. Vom Alterthum
hinein getrieben/ wie die alten Britanni
von den Saxen innerhalb Walliam und
Cornubiam beschlossen. Er hat aber nicht
in acht genommen/ daß die Gleichheit mit
der Teutschen Sprache nicht allein bey die-
sem Ohrte bleibt/ sondern durch grosse Län-
der in Asia sich erstrecket: Denn es sind
nicht ungefehr so sehr viel Teutsche Wörter
in die Persische Sprache kommen; da denn
insonderheit zu mercken/ daß die alten
Persischen Wörter/ die von Curtio und
andern Historicis beyläuffig eingeführet
und von Burtono unter dem Titul: Veteris
Linguae Persicae
leipsana zusammen ge-
samlet/ fast alle Teutsche sein/ welches
zwar Burtonus nicht in Acht genommen/
sondern zum Theil Boxhornius in einem
Brieff an Blancardum, und Blancardus
selbst in den Anmerckungen über den Cur-
tium
angezeiget. Es bezeugt Sal-
masius
in seinem Buch de Lingua Hel-
lenistica
mit diesen außdrücklichen Wor-
ten: Persica seu Parthica, quae & ipsa au-
tores originis habet Scythas infinitas prae-

fert

Das II. Cap. Vom Alterthum
hinein getrieben/ wie die alten Britanni
von den Saxen innerhalb Walliam und
Cornubiam beſchloſſen. Er hat aber nicht
in acht genommen/ daß die Gleichheit mit
der Teutſchen Sprache nicht allein bey die-
ſem Ohrte bleibt/ ſondern durch groſſe Laͤn-
der in Aſia ſich erſtrecket: Denn es ſind
nicht ungefehr ſo ſehr viel Teutſche Woͤrter
in die Perſiſche Sprache kommen; da deñ
inſonderheit zu mercken/ daß die alten
Perſiſchen Woͤrter/ die von Curtio und
andern Hiſtoricis beylaͤuffig eingefuͤhret
und von Burtono unter dem Titul: Veteris
Linguæ Perſicæ
λείψανα zuſammen ge-
ſamlet/ faſt alle Teutſche ſein/ welches
zwar Burtonus nicht in Acht genommen/
ſondern zum Theil Boxhornius in einem
Brieff an Blancardum, und Blancardus
ſelbſt in den Anmerckungen uͤber den Cur-
tium
angezeiget. Es bezeugt Sal-
maſius
in ſeinem Buch de Lingua Hel-
leniſtica
mit dieſen außdruͤcklichen Wor-
ten: Perſica ſeu Parthica, quæ & ipſa au-
tores originis habet Scythas infinitas præ-

fert
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0052" n="40"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">II.</hi> Cap. Vom Alterthum</hi></fw><lb/>
hinein getrieben/ wie die alten Britanni<lb/>
von den Saxen innerhalb <hi rendition="#aq">Walliam</hi> und<lb/><hi rendition="#aq">Cornubiam</hi> be&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en. Er hat aber nicht<lb/>
in acht genommen/ daß die Gleichheit mit<lb/>
der Teut&#x017F;chen Sprache nicht allein bey die-<lb/>
&#x017F;em Ohrte bleibt/ &#x017F;ondern durch gro&#x017F;&#x017F;e La&#x0364;n-<lb/>
der in <hi rendition="#aq">A&#x017F;ia</hi> &#x017F;ich er&#x017F;trecket: Denn es &#x017F;ind<lb/>
nicht ungefehr &#x017F;o &#x017F;ehr viel Teut&#x017F;che Wo&#x0364;rter<lb/>
in die Per&#x017F;i&#x017F;che Sprache kommen; da den&#x0303;<lb/>
in&#x017F;onderheit zu mercken/ daß die alten<lb/>
Per&#x017F;i&#x017F;chen Wo&#x0364;rter/ die von <hi rendition="#aq">Curtio</hi> und<lb/>
andern <hi rendition="#aq">Hi&#x017F;toricis</hi> beyla&#x0364;uffig eingefu&#x0364;hret<lb/>
und von <hi rendition="#aq">Burtono</hi> unter dem <hi rendition="#aq">Titul<hi rendition="#i">: Veteris<lb/>
Linguæ Per&#x017F;icæ</hi></hi> &#x03BB;&#x03B5;&#x03AF;&#x03C8;&#x03B1;&#x03BD;&#x03B1; zu&#x017F;ammen ge-<lb/>
&#x017F;amlet/ fa&#x017F;t alle Teut&#x017F;che &#x017F;ein/ welches<lb/>
zwar <hi rendition="#aq">Burtonus</hi> nicht in Acht genommen/<lb/>
&#x017F;ondern zum Theil <hi rendition="#aq">Boxhornius</hi> in einem<lb/>
Brieff an <hi rendition="#aq">Blancardum,</hi> und <hi rendition="#aq">Blancardus</hi><lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t in den Anmerckungen u&#x0364;ber den <hi rendition="#aq">Cur-<lb/>
tium</hi> angezeiget. Es bezeugt <hi rendition="#aq">Sal-<lb/>
ma&#x017F;ius</hi> in &#x017F;einem Buch <hi rendition="#aq">de Lingua Hel-<lb/>
leni&#x017F;tica</hi> mit die&#x017F;en außdru&#x0364;cklichen Wor-<lb/>
ten<hi rendition="#i">:</hi> <hi rendition="#aq">Per&#x017F;ica &#x017F;eu Parthica, quæ &amp; ip&#x017F;a au-<lb/>
tores originis habet Scythas infinitas præ-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">fert</hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[40/0052] Das II. Cap. Vom Alterthum hinein getrieben/ wie die alten Britanni von den Saxen innerhalb Walliam und Cornubiam beſchloſſen. Er hat aber nicht in acht genommen/ daß die Gleichheit mit der Teutſchen Sprache nicht allein bey die- ſem Ohrte bleibt/ ſondern durch groſſe Laͤn- der in Aſia ſich erſtrecket: Denn es ſind nicht ungefehr ſo ſehr viel Teutſche Woͤrter in die Perſiſche Sprache kommen; da deñ inſonderheit zu mercken/ daß die alten Perſiſchen Woͤrter/ die von Curtio und andern Hiſtoricis beylaͤuffig eingefuͤhret und von Burtono unter dem Titul: Veteris Linguæ Perſicæ λείψανα zuſammen ge- ſamlet/ faſt alle Teutſche ſein/ welches zwar Burtonus nicht in Acht genommen/ ſondern zum Theil Boxhornius in einem Brieff an Blancardum, und Blancardus ſelbſt in den Anmerckungen uͤber den Cur- tium angezeiget. Es bezeugt Sal- maſius in ſeinem Buch de Lingua Hel- leniſtica mit dieſen außdruͤcklichen Wor- ten: Perſica ſeu Parthica, quæ & ipſa au- tores originis habet Scythas infinitas præ- fert

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/52
Zitationshilfe: Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/52>, abgerufen am 07.05.2024.