Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.Das IX. Cap. Von der Teutschen welches sie auff den unadelichen Adel ge-schrieben; es ist warlich so sinnr eich und stachlicht/ als etwas könte von dem besten Geiste erdacht werden. Zur Probe sein etzliche Strophen aus diesem Liede:
Die andern Strophen die wir kürtze hal-
Wanns
Das IX. Cap. Von der Teutſchen welches ſie auff den unadelichen Adel ge-ſchrieben; es iſt warlich ſo ſinnr eich und ſtachlicht/ als etwas koͤnte von dem beſten Geiſte erdacht werden. Zur Probe ſein etzliche Strophen aus dieſem Liede:
Die andern Strophen die wir kuͤrtze hal-
Wanns
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Das IX. Cap. Von der Teutſchen
welches ſie auff den unadelichen Adel ge-
ſchrieben; es iſt warlich ſo ſinnr eich und
ſtachlicht/ als etwas koͤnte von dem beſten
Geiſte erdacht werden. Zur Probe ſein
etzliche Strophen aus dieſem Liede:
Wer den Weg der Demuth kennet/
Der iſt edel nur allein.
Wer ſich ſelbſt unedel nennet/
Der mag zweymahl edel ſein.
Der iſt edel von Gemuͤth/
Und nicht ſchlecht nur von Gebluͤht.
Marius will nicht viel preiſen
Seiner Ahnen Ruhm und Schild/
Sondern will viel lieber weiſen
An ihm ſelbſt der Eltern Bild.
Denn es ſind nur bleiche Wangen/
Die mit frembder Roͤthe prangen.
Die andern Strophen die wir kuͤrtze hal-
ber nicht hieher ſetzen ſein gleiches Schla-
ges. Die Sonneten/ die ſie geſchrieben/
ſein alle ſo gut als ſie ſein koͤnnen. Zur
Probe ſey dieſes:
Iſt Lieb ein Feur und kan das Eiſen ſchmiegen/
Bin ich voll Feur und voller Liebes Pein/
Wovon mag doch der liebſten Hertze ſein?
Waus Eiſern waͤr/ ſo wuͤrd es mir erliegen/
Wanns
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