Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.

Bild:
<< vorherige Seite

Das VII. Cap. Von der Teutschen
scheinet aber/ daß die alten Teutschen
Worte nach der damahls üblichen Rede
etwas geändert/ wie solches auch der Un-
terscheid der MStorum weiset/ die in der
Oldenburgischen Bibliotheca noch ver-
handen/ und deren Gryphiander in sei-
nem Buch de Weichbildis Saxonicis cap. 53.
gedencket. Der Schluß von der Vor-
rede lautet also:

Nun dancket all gem ein
Dem von Falckenstein
Der daist Graf Hoyer genant/
Das an Deudsch ist gewant/
Dis Buch durch sein bete.
Eck von Repkow es thete/
Ungern er es ankam/
Da er aber vernam/
So groß des herrn gere/
Da hat er kelme wehre/
Des herrn liebe in gar überwan/
Das er des Buches began/
Das im war viel unbedacht/
Da er es in Latein hatte bracht/
On hülff und onlere.
Da daucht ihm das zu schwere
Das er es in Deudsch wante/
Zu letzt er es doch geandte
Die arbeit/ und thete
Graff Hoyers Bete.

Es

Das VII. Cap. Von der Teutſchen
ſcheinet aber/ daß die alten Teutſchen
Worte nach der damahls uͤblichen Rede
etwas geaͤndert/ wie ſolches auch der Un-
terſcheid der MStorum weiſet/ die in der
Oldenburgiſchen Bibliotheca noch ver-
handen/ und deren Gryphiander in ſei-
nem Buch de Weichbildis Saxonicis cap. 53.
gedencket. Der Schluß von der Vor-
rede lautet alſo:

Nun dancket all gem ein
Dem von Falckenſtein
Der daiſt Graf Hoyer genant/
Das an Deudſch iſt gewant/
Dis Buch durch ſein bete.
Eck von Repkow es thete/
Ungern er es ankam/
Da er aber vernam/
So groß des herrn gere/
Da hat er kelme wehre/
Des herrn liebe in gar uͤberwan/
Das er des Buches began/
Das im war viel unbedacht/
Da er es in Latein hatte bracht/
On huͤlff und onlere.
Da daucht ihm das zu ſchwere
Das er es in Deudſch wante/
Zu letzt er es doch geandte
Die arbeit/ und thete
Graff Hoyers Bete.

Es
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0370" n="358"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">VII.</hi> Cap. Von der Teut&#x017F;chen</hi></fw><lb/>
&#x017F;cheinet aber/ daß die alten Teut&#x017F;chen<lb/>
Worte nach der damahls u&#x0364;blichen Rede<lb/>
etwas gea&#x0364;ndert/ wie &#x017F;olches auch der Un-<lb/>
ter&#x017F;cheid der <hi rendition="#aq">MStorum</hi> wei&#x017F;et/ die in der<lb/>
Oldenburgi&#x017F;chen <hi rendition="#aq">Bibliotheca</hi> noch ver-<lb/>
handen/ und deren <hi rendition="#aq">Gryphiander</hi> in &#x017F;ei-<lb/>
nem Buch <hi rendition="#aq">de Weichbildis Saxonicis cap.</hi> 53.<lb/>
gedencket. Der Schluß von der Vor-<lb/>
rede lautet al&#x017F;o:</p><lb/>
            <quote>
              <lg type="poem">
                <l>Nun dancket all gem ein</l><lb/>
                <l>Dem von Falcken&#x017F;tein</l><lb/>
                <l>Der dai&#x017F;t Graf Hoyer genant/</l><lb/>
                <l>Das an Deud&#x017F;ch i&#x017F;t gewant/</l><lb/>
                <l>Dis Buch durch &#x017F;ein bete.</l><lb/>
                <l>Eck von Repkow es thete/</l><lb/>
                <l>Ungern er es ankam/</l><lb/>
                <l>Da er aber vernam/</l><lb/>
                <l>So groß des herrn gere/</l><lb/>
                <l>Da hat er kelme wehre/</l><lb/>
                <l>Des herrn liebe in gar u&#x0364;berwan/</l><lb/>
                <l>Das er des Buches began/</l><lb/>
                <l>Das im war viel unbedacht/</l><lb/>
                <l>Da er es in Latein hatte bracht/</l><lb/>
                <l>On hu&#x0364;lff und onlere.</l><lb/>
                <l>Da daucht ihm das zu &#x017F;chwere</l><lb/>
                <l>Das er es in Deud&#x017F;ch wante/</l><lb/>
                <l>Zu letzt er es doch geandte</l><lb/>
                <l>Die arbeit/ und thete</l><lb/>
                <l>Graff Hoyers Bete.</l>
              </lg>
            </quote><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">Es</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[358/0370] Das VII. Cap. Von der Teutſchen ſcheinet aber/ daß die alten Teutſchen Worte nach der damahls uͤblichen Rede etwas geaͤndert/ wie ſolches auch der Un- terſcheid der MStorum weiſet/ die in der Oldenburgiſchen Bibliotheca noch ver- handen/ und deren Gryphiander in ſei- nem Buch de Weichbildis Saxonicis cap. 53. gedencket. Der Schluß von der Vor- rede lautet alſo: Nun dancket all gem ein Dem von Falckenſtein Der daiſt Graf Hoyer genant/ Das an Deudſch iſt gewant/ Dis Buch durch ſein bete. Eck von Repkow es thete/ Ungern er es ankam/ Da er aber vernam/ So groß des herrn gere/ Da hat er kelme wehre/ Des herrn liebe in gar uͤberwan/ Das er des Buches began/ Das im war viel unbedacht/ Da er es in Latein hatte bracht/ On huͤlff und onlere. Da daucht ihm das zu ſchwere Das er es in Deudſch wante/ Zu letzt er es doch geandte Die arbeit/ und thete Graff Hoyers Bete. Es

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/370
Zitationshilfe: Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 358. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/370>, abgerufen am 19.05.2024.