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Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.

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Poeterey andern Zeit.
sie so so gar alt nicht sein; glanube aber/
sie seyn von etlichen Klügelingen in eine
andere Form gegossen/ wie andern
Wercken auch geschehen ist. Es geden-
cket der Taubmann ferner einiger ande-
rer Carminum: Habui ego in Bibliotheca
illustris pucllae Germanae, cui nomen
HROSVITA, comoedias sex in aemulario-
nem (uti praescripsit) Tereotii factas. Item
Panegyricum Hexametro & Elegiaco car-
mine Ottoni Magno dictum, annis abhinc
septingentis & amplius.
Diesen hat H.
Meibomius
heraußgegeben. Ihrer ge-
dencket auch Malincrotius de Archicancel-
lariis Imp. p.
29. Hie mussen auch noch
hergebracht werden eines unbekanten
Teutschen Poeten Reime/ der des Cato-
nis Disticha
übersetzet/ dessen Goldastus
offt gedencket/ auch des St. Annonis, eines
Cölnischen Ertz Bischoffen/ Teutsche Ver-
se/ vor etwa 600. Jahren geschrieben/
die Herr Opitz noch kurtz vor seinem To-
de mit Anmerckungen heraußgegeben.
Es sollen in der Wienischen Bibliothec

noch

Poeterey andern Zeit.
ſie ſo ſo gar alt nicht ſein; glāube aber/
ſie ſeyn von etlichen Kluͤgelingen in eine
andere Form gegoſſen/ wie andern
Wercken auch geſchehen iſt. Es geden-
cket der Taubmann ferner einiger ande-
rer Carminum: Habui ego in Bibliotheca
illuſtris puçllæ Germanæ, cui nomen
HROSVITA, comœdias ſex in æmulario-
nem (uti præſcripſit) Tereotii factas. Item
Panegyricum Hexametro & Elegiaco car-
mine Ottoni Magno dictum, annis abhinc
ſeptingentis & amplius.
Dieſen hat H.
Meibomius
heraußgegeben. Ihrer ge-
dencket auch Malincrotius de Archicancel-
lariis Imp. p.
29. Hie muſſen auch noch
hergebracht werden eines unbekanten
Teutſchen Poeten Reime/ der des Cato-
nis Diſticha
uͤberſetzet/ deſſen Goldaſtus
offt gedencket/ auch des St. Annonis, eines
Coͤlniſchen Ertz Biſchoffen/ Teutſche Ver-
ſe/ vor etwa 600. Jahren geſchrieben/
die Herr Opitz noch kurtz vor ſeinem To-
de mit Anmerckungen heraußgegeben.
Es ſollen in der Wieniſchen Bibliothec

noch
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[333/0345] Poeterey andern Zeit. ſie ſo ſo gar alt nicht ſein; glāube aber/ ſie ſeyn von etlichen Kluͤgelingen in eine andere Form gegoſſen/ wie andern Wercken auch geſchehen iſt. Es geden- cket der Taubmann ferner einiger ande- rer Carminum: Habui ego in Bibliotheca illuſtris puçllæ Germanæ, cui nomen HROSVITA, comœdias ſex in æmulario- nem (uti præſcripſit) Tereotii factas. Item Panegyricum Hexametro & Elegiaco car- mine Ottoni Magno dictum, annis abhinc ſeptingentis & amplius. Dieſen hat H. Meibomius heraußgegeben. Ihrer ge- dencket auch Malincrotius de Archicancel- lariis Imp. p. 29. Hie muſſen auch noch hergebracht werden eines unbekanten Teutſchen Poeten Reime/ der des Cato- nis Diſticha uͤberſetzet/ deſſen Goldaſtus offt gedencket/ auch des St. Annonis, eines Coͤlniſchen Ertz Biſchoffen/ Teutſche Ver- ſe/ vor etwa 600. Jahren geſchrieben/ die Herr Opitz noch kurtz vor ſeinem To- de mit Anmerckungen heraußgegeben. Es ſollen in der Wieniſchen Bibliothec noch

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Zitationshilfe: Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/345>, abgerufen am 12.05.2024.