Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.

Bild:
<< vorherige Seite

Das VII. Cap. Von der Teutschen
Gemengete Teutsche Reime mit den Lateinischen-
Exempel solcher Carminum. Petri Dresdensis Ge-
sänge. David Freidanck. Sebastian Brand. Fe-
lix Hemmerlin. Melchior Pfintzingen Ritter
Theurdanck. Reincke Voß. Dessen Autor.
Wird sehr gerühmet. Ist keine Frantzösische son-
dern Teutsche Erfindung. Eselkönig. Rollen-
hagens Froschmäuseler. Hans Sachsen Poe
terey. Bar ein Lied. Johan Domans Lied von
der alten Teutschen Hanse.

DIe Andere und Mittlere Zeit muß
von Carolo dem Grossen angerech-
net werden/ so gar daß von ihm sel-
ber der Anfang gemacht werde. Er hat die
alte unbeschriebene Gesetze seiner Völcker
zusammen schreiben lassen. Er hat eine Teut-
sche Grammaticam zu schreiben angefangen/
um zu er weisen/ daß er zugleich ein Kö-
nig und Lehrmeister seines Volcks were.
Er hat die alte Teutsche Gedichte/ wie
droben gedacht auffzeichnen lassen. Er
hat alle Wissenschafften außgeübt/ hohe
und niedrige Schulen vor dieselben ge-
stifftet Er hat auch selbst die Feder ange-

setzt

Das VII. Cap. Von der Teutſchen
Gemengete Teutſche Reime mit den Lateiniſchen-
Exempel ſolcher Carminum. Petri Dreſdenſis Ge-
ſaͤnge. David Freidanck. Sebaſtian Brand. Fe-
lix Hemmerlin. Melchior Pfintzingen Ritter
Theurdanck. Reincke Voß. Deſſen Autor.
Wird ſehr geruͤhmet. Iſt keine Frantzoͤſiſche ſon-
dern Teutſche Erfindung. Eſelkoͤnig. Rollen-
hagens Froſchmaͤuſeler. Hans Sachſen Poe
terey. Bar ein Lied. Johan Domans Lied von
der alten Teutſchen Hanſe.

DIe Andere und Mittlere Zeit muß
von Carolo dem Groſſen angerech-
net werden/ ſo gar daß von ihm ſel-
ber der Anfang gemacht werde. Er hat die
alte unbeſchriebene Geſetze ſeiner Voͤlcker
zuſam̄en ſchreiben laſſen. Er hat eine Teut-
ſche Grammaticam zu ſchreibē angefangen/
um zu er weiſen/ daß er zugleich ein Koͤ-
nig und Lehrmeiſter ſeines Volcks were.
Er hat die alte Teutſche Gedichte/ wie
droben gedacht auffzeichnen laſſen. Er
hat alle Wiſſenſchafften außgeuͤbt/ hohe
und niedrige Schulen vor dieſelben ge-
ſtifftet Er hat auch ſelbſt die Feder ange-

ſetzt
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <argument>
              <p><pb facs="#f0320" n="308"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">VII.</hi> Cap. Von der Teut&#x017F;chen</hi></fw><lb/>
Gemengete Teut&#x017F;che Reime mit den Lateini&#x017F;chen-<lb/>
Exempel &#x017F;olcher <hi rendition="#aq">Carminum. Petri Dre&#x017F;den&#x017F;is</hi> Ge-<lb/>
&#x017F;a&#x0364;nge. David Freidanck. Seba&#x017F;tian Brand. Fe-<lb/>
lix Hemmerlin. Melchior Pfintzingen Ritter<lb/>
Theurdanck. Reincke Voß. De&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#aq">Autor.</hi><lb/>
Wird &#x017F;ehr geru&#x0364;hmet. I&#x017F;t keine Frantzo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;che &#x017F;on-<lb/>
dern Teut&#x017F;che Erfindung. E&#x017F;elko&#x0364;nig. Rollen-<lb/>
hagens Fro&#x017F;chma&#x0364;u&#x017F;eler. Hans Sach&#x017F;en Poe<lb/>
terey. Bar ein Lied. <hi rendition="#aq">Johan Domans</hi> Lied von<lb/>
der alten Teut&#x017F;chen Han&#x017F;e.</p>
            </argument><lb/>
            <p><hi rendition="#in">D</hi>Ie Andere und Mittlere Zeit muß<lb/>
von <hi rendition="#aq">Carolo</hi> dem Gro&#x017F;&#x017F;en angerech-<lb/>
net werden/ &#x017F;o gar daß von ihm &#x017F;el-<lb/>
ber der Anfang gemacht werde. Er hat die<lb/>
alte unbe&#x017F;chriebene Ge&#x017F;etze &#x017F;einer Vo&#x0364;lcker<lb/>
zu&#x017F;am&#x0304;en &#x017F;chreiben la&#x017F;&#x017F;en. Er hat eine Teut-<lb/>
&#x017F;che <hi rendition="#aq">Grammaticam</hi> zu &#x017F;chreibe&#x0304; angefangen/<lb/>
um zu er wei&#x017F;en/ daß er zugleich ein Ko&#x0364;-<lb/>
nig und Lehrmei&#x017F;ter &#x017F;eines Volcks were.<lb/>
Er hat die alte Teut&#x017F;che Gedichte/ wie<lb/>
droben gedacht auffzeichnen la&#x017F;&#x017F;en. Er<lb/>
hat alle Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chafften außgeu&#x0364;bt/ hohe<lb/>
und niedrige Schulen vor die&#x017F;elben ge-<lb/>
&#x017F;tifftet Er hat auch &#x017F;elb&#x017F;t die Feder ange-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;etzt</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[308/0320] Das VII. Cap. Von der Teutſchen Gemengete Teutſche Reime mit den Lateiniſchen- Exempel ſolcher Carminum. Petri Dreſdenſis Ge- ſaͤnge. David Freidanck. Sebaſtian Brand. Fe- lix Hemmerlin. Melchior Pfintzingen Ritter Theurdanck. Reincke Voß. Deſſen Autor. Wird ſehr geruͤhmet. Iſt keine Frantzoͤſiſche ſon- dern Teutſche Erfindung. Eſelkoͤnig. Rollen- hagens Froſchmaͤuſeler. Hans Sachſen Poe terey. Bar ein Lied. Johan Domans Lied von der alten Teutſchen Hanſe. DIe Andere und Mittlere Zeit muß von Carolo dem Groſſen angerech- net werden/ ſo gar daß von ihm ſel- ber der Anfang gemacht werde. Er hat die alte unbeſchriebene Geſetze ſeiner Voͤlcker zuſam̄en ſchreiben laſſen. Er hat eine Teut- ſche Grammaticam zu ſchreibē angefangen/ um zu er weiſen/ daß er zugleich ein Koͤ- nig und Lehrmeiſter ſeines Volcks were. Er hat die alte Teutſche Gedichte/ wie droben gedacht auffzeichnen laſſen. Er hat alle Wiſſenſchafften außgeuͤbt/ hohe und niedrige Schulen vor dieſelben ge- ſtifftet Er hat auch ſelbſt die Feder ange- ſetzt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/320
Zitationshilfe: Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 308. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/320>, abgerufen am 12.05.2024.