Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.

Bild:
<< vorherige Seite

Das V. Cap. Von der Niederländer
verglichen werden: Welche ich den hoch-
trabenden Wercken der folgenden weit
vorziehe. Er verdienet billig den gros-
sen Ruhm/ den ihm P. Scriverius in ei-
ner absonderlichen Lobrede beylegt/ da
er ihn als den ersten Urheber der künst-
lichen Niederlanndischen Poeterey auß-
rufft. Er spricht von demselben also:

Dees heeft hy uyt het slyck gebeurt en opgenomen
Zyn vverck daer van gemaeckt niet slachtende delomen,
Daer Nederland van vvaecht, en die nu (maer t' on-
recht)
DeReden-ryckers bend en Rymers syn gesecht,
Een Volck dat veeltydt is entbloot van alle reden,
Onmatich, onbesuyst, vvanschapen, onbesneden:
In rreur spels bly van sin, en vveer onbillich gram.

Er vergleicht ferner daselbst ihre Spra-
che mit der Frantzösischen/ jedoch daß
er die seinige derselben weit vorziehet/
straffet auch seine Landsleute/ daß sie
nicht ehe darauff bedacht gewesen/ wie
sie die Vollkommenheit der Poeterey in
der ihrigen suchten/ die andere Völcker
so zeitig in den ihrigen gefunden.
Nechst dem Heins ist woll Jacob Catz zu-

setzen/

Das V. Cap. Von der Niederlaͤnder
verglichen werden: Welche ich den hoch-
trabenden Wercken der folgenden weit
vorziehe. Er verdienet billig den groſ-
ſen Ruhm/ den ihm P. Scriverius in ei-
ner abſonderlichen Lobrede beylegt/ da
er ihn als den erſten Urheber der kuͤnſt-
lichen Niederlāndiſchen Poeterey auß-
rufft. Er ſpricht von demſelben alſo:

Dees heeft hy uyt het ſlyck gebeurt en opgenomen
Zyn vverck daer van gemaeckt niet ſlachtende delomen,
Daer Nederland van vvaecht, en die nu (maer t’ on-
recht)
DeReden-ryckers bend en Rymers ſyn geſecht,
Een Volck dat veeltydt is entbloot van alle reden,
Onmatich, onbeſuyſt, vvanſchapen, onbeſneden:
In rreur ſpels bly van ſin, en vveer onbillich gram.

Er vergleicht ferner daſelbſt ihre Spra-
che mit der Frantzoͤſiſchen/ jedoch daß
er die ſeinige derſelben weit vorziehet/
ſtraffet auch ſeine Landsleute/ daß ſie
nicht ehe darauff bedacht geweſen/ wie
ſie die Vollkommenheit der Poeterey in
der ihrigen ſuchten/ die andere Voͤlcker
ſo zeitig in den ihrigen gefunden.
Nechſt dem Heins iſt woll Jacob Catz zu-

ſetzen/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0274" n="262"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">V.</hi> Cap. Von der Niederla&#x0364;nder</hi></fw><lb/>
verglichen werden<hi rendition="#i">:</hi> Welche ich den hoch-<lb/>
trabenden Wercken der folgenden weit<lb/>
vorziehe. Er verdienet billig den gro&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en Ruhm/ den ihm <hi rendition="#aq">P. Scriverius</hi> in ei-<lb/>
ner ab&#x017F;onderlichen Lobrede beylegt/ da<lb/>
er ihn als den er&#x017F;ten Urheber der ku&#x0364;n&#x017F;t-<lb/>
lichen Niederla&#x0304;ndi&#x017F;chen Poeterey auß-<lb/>
rufft. Er &#x017F;pricht von dem&#x017F;elben al&#x017F;o:</p><lb/>
            <quote>
              <lg type="poem">
                <l> <hi rendition="#aq">Dees heeft hy uyt het &#x017F;lyck gebeurt en opgenomen</hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#aq">Zyn vverck daer van gemaeckt niet &#x017F;lachtende delomen,</hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#aq">Daer Nederland van vvaecht, en die nu (maer t&#x2019; on-</hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#et">recht)</hi> </hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">DeReden-ryckers bend en Rymers &#x017F;yn ge&#x017F;echt,</hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">Een Volck dat veeltydt is entbloot van alle reden,</hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#et">Onmatich, onbe&#x017F;uy&#x017F;t, vvan&#x017F;chapen, onbe&#x017F;neden<hi rendition="#i">:</hi></hi> </l><lb/>
                <l> <hi rendition="#i">In rreur &#x017F;pels bly van &#x017F;in, en vveer onbillich gram.</hi> </l>
              </lg>
            </quote><lb/>
            <p>Er vergleicht ferner da&#x017F;elb&#x017F;t ihre Spra-<lb/>
che mit der Frantzo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;chen/ jedoch daß<lb/>
er die &#x017F;einige der&#x017F;elben weit vorziehet/<lb/>
&#x017F;traffet auch &#x017F;eine Landsleute/ daß &#x017F;ie<lb/>
nicht ehe darauff bedacht gewe&#x017F;en/ wie<lb/>
&#x017F;ie die Vollkommenheit der Poeterey in<lb/>
der ihrigen &#x017F;uchten/ die andere Vo&#x0364;lcker<lb/>
&#x017F;o zeitig in den ihrigen gefunden.<lb/>
Nech&#x017F;t dem <hi rendition="#aq">Heins</hi> i&#x017F;t woll <hi rendition="#aq">Jacob Catz</hi> zu-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;etzen/</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[262/0274] Das V. Cap. Von der Niederlaͤnder verglichen werden: Welche ich den hoch- trabenden Wercken der folgenden weit vorziehe. Er verdienet billig den groſ- ſen Ruhm/ den ihm P. Scriverius in ei- ner abſonderlichen Lobrede beylegt/ da er ihn als den erſten Urheber der kuͤnſt- lichen Niederlāndiſchen Poeterey auß- rufft. Er ſpricht von demſelben alſo: Dees heeft hy uyt het ſlyck gebeurt en opgenomen Zyn vverck daer van gemaeckt niet ſlachtende delomen, Daer Nederland van vvaecht, en die nu (maer t’ on- recht) DeReden-ryckers bend en Rymers ſyn geſecht, Een Volck dat veeltydt is entbloot van alle reden, Onmatich, onbeſuyſt, vvanſchapen, onbeſneden: In rreur ſpels bly van ſin, en vveer onbillich gram. Er vergleicht ferner daſelbſt ihre Spra- che mit der Frantzoͤſiſchen/ jedoch daß er die ſeinige derſelben weit vorziehet/ ſtraffet auch ſeine Landsleute/ daß ſie nicht ehe darauff bedacht geweſen/ wie ſie die Vollkommenheit der Poeterey in der ihrigen ſuchten/ die andere Voͤlcker ſo zeitig in den ihrigen gefunden. Nechſt dem Heins iſt woll Jacob Catz zu- ſetzen/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/274
Zitationshilfe: Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/274>, abgerufen am 14.05.2024.