Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.

Bild:
<< vorherige Seite

von dem Teutschen.
deßhalben verhandelt werden: und vor-
hin in einem Hollanndischen Büchlein von
der Abgöttin Nehalennia. Aber es ist zu be-
klagen/ daß er über diesem Werck gestor-
ben/ und es nicht vollführen können. Es
hat auch schon vor Boxhornio, Abrahamus
Mylius
in seinem Buch de Linguae Belgicae
Antiquitate
eine gute Arbeit seiner Mut-
ter Sprache zum besten verrichtet. Es be-
stehet nur das meiste in Vergleichung der
Teutschen und frembden Wörter/ womit
Boxhornitis sich gleichfals bemühet/ und
ist noch zur Zeit niemand/ der was haupt-
sachlichs darin gethan.

Wer nun solches thun wolte/ müste
theils die alte Griechische und Lateinische
Wörter/ die man in den Fragmentis noch ü-
brig hat/ auß den Glossariis hervor suchen/
und darnebenst gar genau die Uhralten
Teutschen Wörter/ auß den alten Schrif-
ten zusammen lesen/ die alte Gothische/
Runische/ Angelsächsche/ Cimbrische/
Frantzösische/ Spanische/ die heutige Teut-

sche
d

von dem Teutſchen.
deßhalben verhandelt werden: und vor-
hin in einem Hollāndiſchen Buͤchlein von
der Abgoͤttin Nehalennia. Aber es iſt zu be-
klagen/ daß er uͤber dieſem Werck geſtor-
ben/ und es nicht vollfuͤhren koͤnnen. Es
hat auch ſchon vor Boxhornio, Abrahamus
Mylius
in ſeinem Buch de Linguæ Belgicæ
Antiquitate
eine gute Arbeit ſeiner Mut-
ter Sprache zum beſten verrichtet. Es be-
ſtehet nur das meiſte in Vergleichung der
Teutſchen und frembden Woͤrter/ womit
Boxhornitis ſich gleichfals bemuͤhet/ und
iſt noch zur Zeit niemand/ der was haupt-
ſachlichs darin gethan.

Wer nun ſolches thun wolte/ muͤſte
theils die alte Griechiſche und Lateiniſche
Woͤrter/ die man in den Fragmentis noch uͤ-
brig hat/ auß den Gloſſariis hervor ſuchen/
und darnebenſt gar genau die Uhralten
Teutſchen Woͤrter/ auß den alten Schrif-
ten zuſammen leſen/ die alte Gothiſche/
Runiſche/ Angelſaͤchſche/ Cimbriſche/
Frantzoͤſiſche/ Spaniſche/ die heutige Teut-

ſche
d
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0061" n="49"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">von dem Teut&#x017F;chen.</hi></fw><lb/>
deßhalben verhandelt werden: und vor-<lb/>
hin in einem Holla&#x0304;ndi&#x017F;chen Bu&#x0364;chlein von<lb/>
der Abgo&#x0364;ttin <hi rendition="#aq">Nehalennia.</hi> Aber es i&#x017F;t zu be-<lb/>
klagen/ daß er u&#x0364;ber die&#x017F;em Werck ge&#x017F;tor-<lb/>
ben/ und es nicht vollfu&#x0364;hren ko&#x0364;nnen. Es<lb/>
hat auch &#x017F;chon vor <hi rendition="#aq">Boxhornio, Abrahamus<lb/>
Mylius</hi> in &#x017F;einem Buch <hi rendition="#aq">de Linguæ Belgicæ<lb/>
Antiquitate</hi> eine gute Arbeit &#x017F;einer Mut-<lb/>
ter Sprache zum be&#x017F;ten verrichtet. Es be-<lb/>
&#x017F;tehet nur das mei&#x017F;te in Vergleichung der<lb/>
Teut&#x017F;chen und frembden Wo&#x0364;rter/ womit<lb/><hi rendition="#aq">Boxhornitis</hi> &#x017F;ich gleichfals bemu&#x0364;het/ und<lb/>
i&#x017F;t noch zur Zeit niemand/ der was haupt-<lb/>
&#x017F;achlichs darin gethan.</p><lb/>
            <p>Wer nun &#x017F;olches thun wolte/ mu&#x0364;&#x017F;te<lb/>
theils die alte Griechi&#x017F;che und Lateini&#x017F;che<lb/>
Wo&#x0364;rter/ die man in den <hi rendition="#aq">Fragmentis</hi> noch u&#x0364;-<lb/>
brig hat/ auß den <hi rendition="#aq">Glo&#x017F;&#x017F;ariis</hi> hervor &#x017F;uchen/<lb/>
und darneben&#x017F;t gar genau die Uhralten<lb/>
Teut&#x017F;chen Wo&#x0364;rter/ auß den alten Schrif-<lb/>
ten zu&#x017F;ammen le&#x017F;en/ die alte Gothi&#x017F;che/<lb/>
Runi&#x017F;che/ Angel&#x017F;a&#x0364;ch&#x017F;che/ Cimbri&#x017F;che/<lb/>
Frantzo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;che/ Spani&#x017F;che/ die heutige Teut-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">d</fw><fw place="bottom" type="catch">&#x017F;che</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[49/0061] von dem Teutſchen. deßhalben verhandelt werden: und vor- hin in einem Hollāndiſchen Buͤchlein von der Abgoͤttin Nehalennia. Aber es iſt zu be- klagen/ daß er uͤber dieſem Werck geſtor- ben/ und es nicht vollfuͤhren koͤnnen. Es hat auch ſchon vor Boxhornio, Abrahamus Mylius in ſeinem Buch de Linguæ Belgicæ Antiquitate eine gute Arbeit ſeiner Mut- ter Sprache zum beſten verrichtet. Es be- ſtehet nur das meiſte in Vergleichung der Teutſchen und frembden Woͤrter/ womit Boxhornitis ſich gleichfals bemuͤhet/ und iſt noch zur Zeit niemand/ der was haupt- ſachlichs darin gethan. Wer nun ſolches thun wolte/ muͤſte theils die alte Griechiſche und Lateiniſche Woͤrter/ die man in den Fragmentis noch uͤ- brig hat/ auß den Gloſſariis hervor ſuchen/ und darnebenſt gar genau die Uhralten Teutſchen Woͤrter/ auß den alten Schrif- ten zuſammen leſen/ die alte Gothiſche/ Runiſche/ Angelſaͤchſche/ Cimbriſche/ Frantzoͤſiſche/ Spaniſche/ die heutige Teut- ſche d

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/61
Zitationshilfe: Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/61>, abgerufen am 28.11.2024.