Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Moltke, Helmuth Karl Bernhard von: Briefe über Zustände und Begebenheiten in der Türkei aus den Jahren 1835 bis 1839. Berlin u. a., 1841.

Bild:
<< vorherige Seite

welche von Weinbergen, Gärten und Ackerfeldern rings um-
schlossen ist.

[Abbildung]

Unser Tartar trieb indeß zur Eile, und am zehnten
Morgen, seit wir aus Rustschuk ausgeritten, sahen wir die
Sonne hinter einem fernen Gebirge emporsteigen, an dessen
Fuß ein Silberstreif hinzog: -- es war Asien, die Wiege
der Völker, es war der scheebedeckte Olymp und der klare
Propontis, auf dessen tiefem Blau einzelne Segel wie
Schwäne schimmerten. Bald leuchtete aus dem Meer ein
Wald von Minarehs, von Masten und Cypressen empor --
es war Konstantinopel.

welche von Weinbergen, Gaͤrten und Ackerfeldern rings um-
ſchloſſen iſt.

[Abbildung]

Unſer Tartar trieb indeß zur Eile, und am zehnten
Morgen, ſeit wir aus Ruſtſchuk ausgeritten, ſahen wir die
Sonne hinter einem fernen Gebirge emporſteigen, an deſſen
Fuß ein Silberſtreif hinzog: — es war Aſien, die Wiege
der Voͤlker, es war der ſcheebedeckte Olymp und der klare
Propontis, auf deſſen tiefem Blau einzelne Segel wie
Schwaͤne ſchimmerten. Bald leuchtete aus dem Meer ein
Wald von Minarehs, von Maſten und Cypreſſen empor —
es war Konſtantinopel.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0029" n="19"/>
welche von Weinbergen, Ga&#x0364;rten und Ackerfeldern rings um-<lb/>
&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en i&#x017F;t.</p><lb/>
        <figure/><lb/>
        <p>Un&#x017F;er Tartar trieb indeß zur Eile, und am zehnten<lb/>
Morgen, &#x017F;eit wir aus Ru&#x017F;t&#x017F;chuk ausgeritten, &#x017F;ahen wir die<lb/>
Sonne hinter einem fernen Gebirge empor&#x017F;teigen, an de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Fuß ein Silber&#x017F;treif hinzog: &#x2014; es war A&#x017F;ien, die Wiege<lb/>
der Vo&#x0364;lker, es war der &#x017F;cheebedeckte Olymp und der klare<lb/>
Propontis, auf de&#x017F;&#x017F;en tiefem Blau einzelne Segel wie<lb/>
Schwa&#x0364;ne &#x017F;chimmerten. Bald leuchtete aus dem Meer ein<lb/>
Wald von Minarehs, von Ma&#x017F;ten und Cypre&#x017F;&#x017F;en empor &#x2014;<lb/>
es war Kon&#x017F;tantinopel.</p>
      </div><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[19/0029] welche von Weinbergen, Gaͤrten und Ackerfeldern rings um- ſchloſſen iſt. [Abbildung] Unſer Tartar trieb indeß zur Eile, und am zehnten Morgen, ſeit wir aus Ruſtſchuk ausgeritten, ſahen wir die Sonne hinter einem fernen Gebirge emporſteigen, an deſſen Fuß ein Silberſtreif hinzog: — es war Aſien, die Wiege der Voͤlker, es war der ſcheebedeckte Olymp und der klare Propontis, auf deſſen tiefem Blau einzelne Segel wie Schwaͤne ſchimmerten. Bald leuchtete aus dem Meer ein Wald von Minarehs, von Maſten und Cypreſſen empor — es war Konſtantinopel.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/moltke_zustaende_1841
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/moltke_zustaende_1841/29
Zitationshilfe: Moltke, Helmuth Karl Bernhard von: Briefe über Zustände und Begebenheiten in der Türkei aus den Jahren 1835 bis 1839. Berlin u. a., 1841, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moltke_zustaende_1841/29>, abgerufen am 22.11.2024.