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Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768.

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vierte Abtheilunge.
dergleichen anführt. Allein in Sachsen hat es schwer-
lich dergleichen geben können, weil daselbst vor Carln
keine grosse Bezirke waren, die ohne Nachtheil ihrer
alten Besitzer nicht getrennet werden konnten.
(g) Wir haben diese Art die Gerichtsbarkeit zu bestimmen
verlohren, ohnerachtet sie mit vieler Feinheit ausgedacht
ist. Die grosse Verwirrung in der hohen, mittlern und
niedern Gerichtsbarkeit rührt guten Theils daher, daß
man jetzt nach einer andern Methode rechnet, als vor
Zeiten. Die Gelegenheit dazu gab der Münz-verfall,
wodurch die Straf-taxen ihr Verhältniß zu den Ver-
brechen verlohren; und nachdem jeder Landesherr sol-
che vor sich S. §. 121. n. f. nach Willkühr verhöhen
will, haben die Nieder-gerichtsbarkeiten auch ihren
Maaß-stab verlohren.
(h) Jch werde Gelegenheit haben dieses in der Folge zu
bemerken.
(i) Es geschahe dieses in den ersten heiligen Kriegen, und
eine Menge von Exempeln wird es zu seiner Zeit be-
stätigen; daß viele Meyer- und Rede-höfe von den
Edelvögten verlassen und bald ledig, bald aber mit ei-
nem Leut, bald auch mit einen blossen Leibeignem be-
setzt, der Kirche übergeben worden. Daher die Formel:
Curiam in Berge cum omnibus appendiciis suis exceptis
mansis & litonibus curie, praeter colonum curie & uxo-
rem & liberos ejus si curie attinet, si vero colonus curie
lito non est, de colonis curie lito cum uxore dabitur, si
cultor datus uxorem & liberos habet, curiam sequantur.
v. litt. Composit. inter Arnoldum Ep. Osn. & Symonem
C. de Tekenb. de
1186.
§. 129.
Von den Edelvogts-Höfen.

Jn den ersten dreyen Jahr-hunderten zeigen sich
biele Höfe welche von Edlen Herrn (a) dem Heil.
Peter oder andern Heiligen übergeben werden; und

unter
S
vierte Abtheilunge.
dergleichen anfuͤhrt. Allein in Sachſen hat es ſchwer-
lich dergleichen geben koͤnnen, weil daſelbſt vor Carln
keine groſſe Bezirke waren, die ohne Nachtheil ihrer
alten Beſitzer nicht getrennet werden konnten.
(g) Wir haben dieſe Art die Gerichtsbarkeit zu beſtimmen
verlohren, ohnerachtet ſie mit vieler Feinheit ausgedacht
iſt. Die groſſe Verwirrung in der hohen, mittlern und
niedern Gerichtsbarkeit ruͤhrt guten Theils daher, daß
man jetzt nach einer andern Methode rechnet, als vor
Zeiten. Die Gelegenheit dazu gab der Muͤnz-verfall,
wodurch die Straf-taxen ihr Verhaͤltniß zu den Ver-
brechen verlohren; und nachdem jeder Landesherr ſol-
che vor ſich S. §. 121. n. f. nach Willkuͤhr verhoͤhen
will, haben die Nieder-gerichtsbarkeiten auch ihren
Maaß-ſtab verlohren.
(h) Jch werde Gelegenheit haben dieſes in der Folge zu
bemerken.
(i) Es geſchahe dieſes in den erſten heiligen Kriegen, und
eine Menge von Exempeln wird es zu ſeiner Zeit be-
ſtaͤtigen; daß viele Meyer- und Rede-hoͤfe von den
Edelvoͤgten verlaſſen und bald ledig, bald aber mit ei-
nem Leut, bald auch mit einen bloſſen Leibeignem be-
ſetzt, der Kirche uͤbergeben worden. Daher die Formel:
Curiam in Berge cum omnibus appendiciis ſuis exceptis
manſis & litonibus curie, præter colonum curie & uxo-
rem & liberos ejus ſi curie attinet, ſi vero colonus curie
lito non eſt, de colonis curie lito cum uxore dabitur, ſi
cultor datus uxorem & liberos habet, curiam ſequantur.
v. litt. Compoſit. inter Arnoldum Ep. Oſn. & Symonem
C. de Tekenb. de
1186.
§. 129.
Von den Edelvogts-Hoͤfen.

Jn den erſten dreyen Jahr-hunderten zeigen ſich
biele Hoͤfe welche von Edlen Herrn (a) dem Heil.
Peter oder andern Heiligen uͤbergeben werden; und

unter
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[273/0303] vierte Abtheilunge. ⁽f⁾ dergleichen anfuͤhrt. Allein in Sachſen hat es ſchwer- lich dergleichen geben koͤnnen, weil daſelbſt vor Carln keine groſſe Bezirke waren, die ohne Nachtheil ihrer alten Beſitzer nicht getrennet werden konnten. ⁽g⁾ Wir haben dieſe Art die Gerichtsbarkeit zu beſtimmen verlohren, ohnerachtet ſie mit vieler Feinheit ausgedacht iſt. Die groſſe Verwirrung in der hohen, mittlern und niedern Gerichtsbarkeit ruͤhrt guten Theils daher, daß man jetzt nach einer andern Methode rechnet, als vor Zeiten. Die Gelegenheit dazu gab der Muͤnz-verfall, wodurch die Straf-taxen ihr Verhaͤltniß zu den Ver- brechen verlohren; und nachdem jeder Landesherr ſol- che vor ſich S. §. 121. n. f. nach Willkuͤhr verhoͤhen will, haben die Nieder-gerichtsbarkeiten auch ihren Maaß-ſtab verlohren. ⁽h⁾ Jch werde Gelegenheit haben dieſes in der Folge zu bemerken. ⁽i⁾ Es geſchahe dieſes in den erſten heiligen Kriegen, und eine Menge von Exempeln wird es zu ſeiner Zeit be- ſtaͤtigen; daß viele Meyer- und Rede-hoͤfe von den Edelvoͤgten verlaſſen und bald ledig, bald aber mit ei- nem Leut, bald auch mit einen bloſſen Leibeignem be- ſetzt, der Kirche uͤbergeben worden. Daher die Formel: Curiam in Berge cum omnibus appendiciis ſuis exceptis manſis & litonibus curie, præter colonum curie & uxo- rem & liberos ejus ſi curie attinet, ſi vero colonus curie lito non eſt, de colonis curie lito cum uxore dabitur, ſi cultor datus uxorem & liberos habet, curiam ſequantur. v. litt. Compoſit. inter Arnoldum Ep. Oſn. & Symonem C. de Tekenb. de 1186. §. 129. Von den Edelvogts-Hoͤfen. Jn den erſten dreyen Jahr-hunderten zeigen ſich biele Hoͤfe welche von Edlen Herrn ⁽a⁾ dem Heil. Peter oder andern Heiligen uͤbergeben werden; und unter S

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Zitationshilfe: Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moeser_osnabrueck_1768/303>, abgerufen am 22.11.2024.