Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768.Vorrede. Jndessen bleibt ein solches Werk dem deutschen Ge- lun- ** 3
Vorrede. Jndeſſen bleibt ein ſolches Werk dem deutſchen Ge- lun- ** 3
<TEI> <text> <front> <div n="1"> <pb facs="#f0027"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Vorrede.</hi> </fw><lb/> <p>Jndeſſen bleibt ein ſolches Werk dem deutſchen Ge-<lb/> nie und Fleiſſe noch immer angemeſſen, und belohnt<lb/> ihm die Muͤhe. Der maͤchtige und reiſſende Hang<lb/> groſſer Voͤlkervereinigungen zur Monarchie und die<lb/> unſaͤgliche Arbeit der Ehre oder nach unſer Art zu re-<lb/> den der Freyheit, womit ſie jenem Hange begegnen,<lb/> oder ihrer jetzt fallenden Saͤule einen bequemen Fall<lb/> hat verſchaffen wollen, iſt das praͤchtigſte Schauſpiel<lb/> was dem Menſchen zur Bewunderung und zur Lehre<lb/> gegeben werden kann; die Berechnung der auf beyden<lb/> Seiten wuͤrkenden Kraͤfte und ihre Reſultate ſind fuͤr<lb/> den Philoſophen die erheblichſten Wahrheiten: Und<lb/> ſo viele groſſe Bewegungsgruͤnde muͤſſen uns aufmun-<lb/> tern unſre Nation dieſe Ehre zu erwerben. Sie muͤſ-<lb/> ſen einem jeden reizen ſeine Provinz zu erleuchten, um<lb/> ſie dem groſſen Geſchichtſchreiber in dem wahren Lichte<lb/> zu zeigen. Das Coſtume der Zeiten, der Stil jeder<lb/> Verfaſſung, jedes Geſetzes und ich moͤgte ſagen jedes<lb/> antiken Worts muß den Kunſtliebenden vergnuͤgen.<lb/> Die Geſchichte der Religion, der Rechtsgelehrſam-<lb/> keit, der Philoſophie der Kuͤnſte und ſchoͤnen Wiſſen-<lb/> ſchaften iſt auf ſichere Weiſe von der Staatsgeſchichte<lb/> unzertrennlich und wuͤrde ſich mit obigen Plan vorzuͤg-<lb/> lich gut verbinden laſſen. Von Meiſterhaͤnden ver-<lb/> ſteht ſich. Der Stil aller Kuͤnſte ja ſelbſt der De-<lb/> peſchen und Liebesbriefe eines Herzogs von Richelieu<lb/> ſteht gegeneinander in einigem Verhaͤltnis. Jeder<lb/> Krieg hat ſeinen eigenen Ton und die Staatshand-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">** 3</fw><fw place="bottom" type="catch">lun-</fw><lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [0027]
Vorrede.
Jndeſſen bleibt ein ſolches Werk dem deutſchen Ge-
nie und Fleiſſe noch immer angemeſſen, und belohnt
ihm die Muͤhe. Der maͤchtige und reiſſende Hang
groſſer Voͤlkervereinigungen zur Monarchie und die
unſaͤgliche Arbeit der Ehre oder nach unſer Art zu re-
den der Freyheit, womit ſie jenem Hange begegnen,
oder ihrer jetzt fallenden Saͤule einen bequemen Fall
hat verſchaffen wollen, iſt das praͤchtigſte Schauſpiel
was dem Menſchen zur Bewunderung und zur Lehre
gegeben werden kann; die Berechnung der auf beyden
Seiten wuͤrkenden Kraͤfte und ihre Reſultate ſind fuͤr
den Philoſophen die erheblichſten Wahrheiten: Und
ſo viele groſſe Bewegungsgruͤnde muͤſſen uns aufmun-
tern unſre Nation dieſe Ehre zu erwerben. Sie muͤſ-
ſen einem jeden reizen ſeine Provinz zu erleuchten, um
ſie dem groſſen Geſchichtſchreiber in dem wahren Lichte
zu zeigen. Das Coſtume der Zeiten, der Stil jeder
Verfaſſung, jedes Geſetzes und ich moͤgte ſagen jedes
antiken Worts muß den Kunſtliebenden vergnuͤgen.
Die Geſchichte der Religion, der Rechtsgelehrſam-
keit, der Philoſophie der Kuͤnſte und ſchoͤnen Wiſſen-
ſchaften iſt auf ſichere Weiſe von der Staatsgeſchichte
unzertrennlich und wuͤrde ſich mit obigen Plan vorzuͤg-
lich gut verbinden laſſen. Von Meiſterhaͤnden ver-
ſteht ſich. Der Stil aller Kuͤnſte ja ſelbſt der De-
peſchen und Liebesbriefe eines Herzogs von Richelieu
ſteht gegeneinander in einigem Verhaͤltnis. Jeder
Krieg hat ſeinen eigenen Ton und die Staatshand-
lun-
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