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Mörike, Eduard: Mozart auf der Reise nach Prag. Stuttgart u. a., 1856.

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etwas einzustehen!" -- Und hiemit kehrte er dem Ha¬
senfuß ohne Abschied den Rücken. Der Kellnerin, die
alle Hände voll zu thun hatte mit neuen Gästen,
raunte er nur im Vorbeigehen zu: "Komme morgen
bei Zeiten, grüße mir deinen Liebsten; ich hoffe, daß
eure Sache gut geht." Sie stutzte nur und hatte weder
Zeit noch Fassung ihm zu danken.

Geschwinder als gewöhnlich, weil der Auftritt
ihm das Blut etwas in Wallung brachte, ging er
vorerst denselben Weg, den er gekommen, bis an das
Glacis, auf welchem er dann langsamer, mit einem
Umweg, im weiten Halbkreis um die Wälle wandelte.
Ganz mit der Angelegenheit des armen Liebespaars
beschäftigt, durchlief er in Gedanken eine Reihe sei¬
ner Bekannten und Gönner, die auf die eine oder
andere Weise in diesem Fall etwas vermochten. Da
indessen, bevor er sich irgend zu einem Schritt be¬
stimmte, noch nähere Erklärungen von Seiten des
Mädchens erforderlich waren, beschloß er diese ruhig
abzuwarten und war nunmehr, mit Herz und Sinn
den Füßen voraus eilend, bei seiner Frau zu Hause.

Mit, innerer Gewißheit zählte er auf einen
freundlichen, ja fröhlichen Willkommen, Kuß und
Umarmung schon auf der Schwelle, und Sehnsucht

etwas einzuſtehen!“ — Und hiemit kehrte er dem Ha¬
ſenfuß ohne Abſchied den Rücken. Der Kellnerin, die
alle Hände voll zu thun hatte mit neuen Gäſten,
raunte er nur im Vorbeigehen zu: „Komme morgen
bei Zeiten, grüße mir deinen Liebſten; ich hoffe, daß
eure Sache gut geht.“ Sie ſtutzte nur und hatte weder
Zeit noch Faſſung ihm zu danken.

Geſchwinder als gewöhnlich, weil der Auftritt
ihm das Blut etwas in Wallung brachte, ging er
vorerſt denſelben Weg, den er gekommen, bis an das
Glacis, auf welchem er dann langſamer, mit einem
Umweg, im weiten Halbkreis um die Wälle wandelte.
Ganz mit der Angelegenheit des armen Liebespaars
beſchäftigt, durchlief er in Gedanken eine Reihe ſei¬
ner Bekannten und Gönner, die auf die eine oder
andere Weiſe in dieſem Fall etwas vermochten. Da
indeſſen, bevor er ſich irgend zu einem Schritt be¬
ſtimmte, noch nähere Erklärungen von Seiten des
Mädchens erforderlich waren, beſchloß er dieſe ruhig
abzuwarten und war nunmehr, mit Herz und Sinn
den Füßen voraus eilend, bei ſeiner Frau zu Hauſe.

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freundlichen, ja fröhlichen Willkommen, Kuß und
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[88/0100] etwas einzuſtehen!“ — Und hiemit kehrte er dem Ha¬ ſenfuß ohne Abſchied den Rücken. Der Kellnerin, die alle Hände voll zu thun hatte mit neuen Gäſten, raunte er nur im Vorbeigehen zu: „Komme morgen bei Zeiten, grüße mir deinen Liebſten; ich hoffe, daß eure Sache gut geht.“ Sie ſtutzte nur und hatte weder Zeit noch Faſſung ihm zu danken. Geſchwinder als gewöhnlich, weil der Auftritt ihm das Blut etwas in Wallung brachte, ging er vorerſt denſelben Weg, den er gekommen, bis an das Glacis, auf welchem er dann langſamer, mit einem Umweg, im weiten Halbkreis um die Wälle wandelte. Ganz mit der Angelegenheit des armen Liebespaars beſchäftigt, durchlief er in Gedanken eine Reihe ſei¬ ner Bekannten und Gönner, die auf die eine oder andere Weiſe in dieſem Fall etwas vermochten. Da indeſſen, bevor er ſich irgend zu einem Schritt be¬ ſtimmte, noch nähere Erklärungen von Seiten des Mädchens erforderlich waren, beſchloß er dieſe ruhig abzuwarten und war nunmehr, mit Herz und Sinn den Füßen voraus eilend, bei ſeiner Frau zu Hauſe. Mit, innerer Gewißheit zählte er auf einen freundlichen, ja fröhlichen Willkommen, Kuß und Umarmung ſchon auf der Schwelle, und Sehnſucht

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Zitationshilfe: Mörike, Eduard: Mozart auf der Reise nach Prag. Stuttgart u. a., 1856, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moerike_mozart_1856/100>, abgerufen am 24.11.2024.