Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mörike, Eduard: Gedichte. Stuttgart, 1838.

Bild:
<< vorherige Seite

Wo aller Engelsweisheit Fülle
Der Menschengeist in sich gewahrt,
In neuer Sprachen Kinderhülle
Sich alles Wesen offenbart.

Und auch die Elemente mögen
Die freie, gottbewußte Kraft
In Frieden auf und niederregen,
Die nimmermehr Entsetzen schafft;
Dann, wie aus Nacht und Duft gewoben,
Vergeht dein Leben unter dir,
Mit lichtem Blick steigst du nach Oben,
Denn in der Klarheit wandeln wir.

Mörike, Gedichte. 11

Wo aller Engelsweisheit Fuͤlle
Der Menſchengeiſt in ſich gewahrt,
In neuer Sprachen Kinderhuͤlle
Sich alles Weſen offenbart.

Und auch die Elemente moͤgen
Die freie, gottbewußte Kraft
In Frieden auf und niederregen,
Die nimmermehr Entſetzen ſchafft;
Dann, wie aus Nacht und Duft gewoben,
Vergeht dein Leben unter dir,
Mit lichtem Blick ſteigſt du nach Oben,
Denn in der Klarheit wandeln wir.

Moͤrike, Gedichte. 11
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <lg n="10">
            <pb facs="#f0177" n="161"/>
            <l>Wo aller Engelsweisheit Fu&#x0364;lle</l><lb/>
            <l>Der Men&#x017F;chengei&#x017F;t in &#x017F;ich gewahrt,</l><lb/>
            <l>In neuer Sprachen Kinderhu&#x0364;lle</l><lb/>
            <l>Sich alles We&#x017F;en offenbart.</l><lb/>
          </lg>
          <lg n="11">
            <l>Und auch die Elemente mo&#x0364;gen</l><lb/>
            <l>Die freie, gottbewußte Kraft</l><lb/>
            <l>In Frieden auf und niederregen,</l><lb/>
            <l>Die nimmermehr Ent&#x017F;etzen &#x017F;chafft;</l><lb/>
            <l>Dann, wie aus Nacht und Duft gewoben,</l><lb/>
            <l>Vergeht dein Leben unter dir,</l><lb/>
            <l>Mit lichtem Blick &#x017F;teig&#x017F;t du nach Oben,</l><lb/>
            <l>Denn in der Klarheit wandeln wir.</l><lb/>
          </lg>
        </lg>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#g">Mo&#x0364;rike</hi>, Gedichte. 11<lb/></fw>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[161/0177] Wo aller Engelsweisheit Fuͤlle Der Menſchengeiſt in ſich gewahrt, In neuer Sprachen Kinderhuͤlle Sich alles Weſen offenbart. Und auch die Elemente moͤgen Die freie, gottbewußte Kraft In Frieden auf und niederregen, Die nimmermehr Entſetzen ſchafft; Dann, wie aus Nacht und Duft gewoben, Vergeht dein Leben unter dir, Mit lichtem Blick ſteigſt du nach Oben, Denn in der Klarheit wandeln wir. Moͤrike, Gedichte. 11

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/moerike_gedichte_1838
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/moerike_gedichte_1838/177
Zitationshilfe: Mörike, Eduard: Gedichte. Stuttgart, 1838, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moerike_gedichte_1838/177>, abgerufen am 23.11.2024.