Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Milton, John: Das Verlohrne Paradies. Bd. 2. Übers. v. Justus Friedrich Wilhelm Zachariae Altona, 1763.

Bild:
<< vorherige Seite

Siebenter Gesang.
500Der es zum Herrn und Haupt von seinen Werken bestimmet,
Deshalb sprach der allmächtige Schöpfer, der ewige Vater,
(Denn wo ist er nicht allgegenwärtig zugegen?)

So, mit vernehmlicher Stimme zu seinem einigen Sohne.

Lasset uns Menschen machen [Spaltenumbruch] ii), nach unserm Bild, das uns gleich sey,
505Welche herrschen über die Fisch', und über die Vögel

Jn dem Meer, und unter dem Himmel; und über die Thiere,
Auf der ganzen Erden, und über alles Gewürme,
Das auf Erden kreucht. So sprach er, und schuf dich, o Adam,
Dich, o Mensch. Er schuf dich aus Staub, und blies in die Nase
510Dir den Athem des Lebens; nach seinem eigenen Bildniß

Schuf er dich, nach Gottes vollkommnem Bildniß; so wardst du
Eine lebendige Seele. Dich schuf er männlich; und weiblich
Deine Gesellinn. Er segnete drauf das Menschengeschlechte
Huldreich, und sprach: Seyd fruchtbar und mehrt euch! erfüllet die Erde:
515Macht sie euch unterthan, herrscht über die Fisch' in den Meeren

Ueber die Vögel unter dem Himmel, und alle Geschöpfe,
Die auf Erden wandeln. Nachdem er dich also geschaffen,
Bracht
ii) Genau nach den Worten der Schrift
1 B. Mos. I, 26. Und Gott sprach:
Lasset uns Menschen machen, ein
Bild, das uns gleich sey, die da
herrschen über die Fische im Meer,
und über die Vögel unter dem Him-
mel, und über das Vieh, und über
die ganze Erde, und über alles Ge-
würme, das auf Erden kreucht. Und
Gott schuf den Menschen ihm zum
[Spaltenumbruch] Bilde, zum Bilde Gottes schuf er
ihn; und er schuf sie ein Männlein
und Fräulein. Und Gott segnete
sie, und sprach zu ihnen: Seyd frucht-
bar und mehret euch, und erfüllet
die Erde, und macht sie euch unter-
than. Und herrschet über Fische im
Meer, und über Vögel unter dem
Himmel, und über alles Thier das
auf Erden kreucht.
D 2

Siebenter Geſang.
500Der es zum Herrn und Haupt von ſeinen Werken beſtimmet,
Deshalb ſprach der allmaͤchtige Schoͤpfer, der ewige Vater,
(Denn wo iſt er nicht allgegenwaͤrtig zugegen?)

So, mit vernehmlicher Stimme zu ſeinem einigen Sohne.

Laſſet uns Menſchen machen [Spaltenumbruch] ii), nach unſerm Bild, das uns gleich ſey,
505Welche herrſchen uͤber die Fiſch’, und uͤber die Voͤgel

Jn dem Meer, und unter dem Himmel; und uͤber die Thiere,
Auf der ganzen Erden, und uͤber alles Gewuͤrme,
Das auf Erden kreucht. So ſprach er, und ſchuf dich, o Adam,
Dich, o Menſch. Er ſchuf dich aus Staub, und blies in die Naſe
510Dir den Athem des Lebens; nach ſeinem eigenen Bildniß

Schuf er dich, nach Gottes vollkommnem Bildniß; ſo wardſt du
Eine lebendige Seele. Dich ſchuf er maͤnnlich; und weiblich
Deine Geſellinn. Er ſegnete drauf das Menſchengeſchlechte
Huldreich, und ſprach: Seyd fruchtbar und mehrt euch! erfuͤllet die Erde:
515Macht ſie euch unterthan, herrſcht uͤber die Fiſch’ in den Meeren

Ueber die Voͤgel unter dem Himmel, und alle Geſchoͤpfe,
Die auf Erden wandeln. Nachdem er dich alſo geſchaffen,
Bracht
ii) Genau nach den Worten der Schrift
1 B. Moſ. I, 26. Und Gott ſprach:
Laſſet uns Menſchen machen, ein
Bild, das uns gleich ſey, die da
herrſchen über die Fiſche im Meer,
und über die Vögel unter dem Him-
mel, und über das Vieh, und über
die ganze Erde, und über alles Ge-
würme, das auf Erden kreucht. Und
Gott ſchuf den Menſchen ihm zum
[Spaltenumbruch] Bilde, zum Bilde Gottes ſchuf er
ihn; und er ſchuf ſie ein Männlein
und Fräulein. Und Gott ſegnete
ſie, und ſprach zu ihnen: Seyd frucht-
bar und mehret euch, und erfüllet
die Erde, und macht ſie euch unter-
than. Und herrſchet über Fiſche im
Meer, und über Vögel unter dem
Himmel, und über alles Thier das
auf Erden kreucht.
D 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <lg n="17">
            <l><pb facs="#f0043" n="27"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Siebenter Ge&#x017F;ang.</hi></fw><lb/><note place="left">500</note>Der es zum Herrn und Haupt von &#x017F;einen Werken be&#x017F;timmet,</l><lb/>
            <l>Deshalb &#x017F;prach der allma&#x0364;chtige Scho&#x0364;pfer, der ewige Vater,<lb/>
(Denn wo i&#x017F;t er nicht allgegenwa&#x0364;rtig zugegen?)</l><lb/>
            <l>So, mit vernehmlicher Stimme zu &#x017F;einem einigen Sohne.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="18">
            <l>La&#x017F;&#x017F;et uns Men&#x017F;chen machen <cb/>
<note place="foot" n="ii)">Genau nach den Worten der Schrift<lb/>
1 B. Mo&#x017F;. <hi rendition="#aq">I,</hi> 26. <hi rendition="#fr">Und Gott &#x017F;prach:<lb/>
La&#x017F;&#x017F;et uns Men&#x017F;chen machen, ein<lb/>
Bild, das uns gleich &#x017F;ey, die da<lb/>
herr&#x017F;chen über die Fi&#x017F;che im Meer,<lb/>
und über die Vögel unter dem Him-<lb/>
mel, und über das Vieh, und über<lb/>
die ganze Erde, und über alles Ge-<lb/>
würme, das auf Erden kreucht. Und<lb/>
Gott &#x017F;chuf den Men&#x017F;chen ihm zum<lb/><cb/>
Bilde, zum Bilde Gottes &#x017F;chuf er<lb/>
ihn; und er &#x017F;chuf &#x017F;ie ein Männlein<lb/>
und Fräulein. Und Gott &#x017F;egnete<lb/>
&#x017F;ie, und &#x017F;prach zu ihnen: Seyd frucht-<lb/>
bar und mehret euch, und erfüllet<lb/>
die Erde, und macht &#x017F;ie euch unter-<lb/>
than. Und herr&#x017F;chet über Fi&#x017F;che im<lb/>
Meer, und über Vögel unter dem<lb/>
Himmel, und über alles Thier das<lb/>
auf Erden kreucht.</hi></note>, nach un&#x017F;erm Bild, das uns gleich &#x017F;ey,<lb/><note place="left">505</note>Welche herr&#x017F;chen u&#x0364;ber die Fi&#x017F;ch&#x2019;, und u&#x0364;ber die Vo&#x0364;gel</l><lb/>
            <l>Jn dem Meer, und unter dem Himmel; und u&#x0364;ber die Thiere,</l><lb/>
            <l>Auf der ganzen Erden, und u&#x0364;ber alles Gewu&#x0364;rme,</l><lb/>
            <l>Das auf Erden kreucht. So &#x017F;prach er, und &#x017F;chuf dich, o <hi rendition="#fr">Adam,</hi></l><lb/>
            <l>Dich, o Men&#x017F;ch. Er &#x017F;chuf dich aus Staub, und blies in die Na&#x017F;e<lb/><note place="left">510</note>Dir den Athem des Lebens; nach &#x017F;einem eigenen Bildniß</l><lb/>
            <l>Schuf er dich, nach Gottes vollkommnem Bildniß; &#x017F;o ward&#x017F;t du</l><lb/>
            <l>Eine lebendige Seele. Dich &#x017F;chuf er ma&#x0364;nnlich; und weiblich</l><lb/>
            <l>Deine Ge&#x017F;ellinn. Er &#x017F;egnete drauf das Men&#x017F;chenge&#x017F;chlechte</l><lb/>
            <l>Huldreich, und &#x017F;prach: Seyd fruchtbar und mehrt euch! erfu&#x0364;llet die Erde:<lb/><note place="left">515</note>Macht &#x017F;ie euch unterthan, herr&#x017F;cht u&#x0364;ber die Fi&#x017F;ch&#x2019; in den Meeren</l><lb/>
            <l>Ueber die Vo&#x0364;gel unter dem Himmel, und alle Ge&#x017F;cho&#x0364;pfe,</l><lb/>
            <l>Die auf Erden wandeln. Nachdem er dich al&#x017F;o ge&#x017F;chaffen,<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">D 2</fw><fw place="bottom" type="catch">Bracht</fw><lb/></l>
          </lg>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[27/0043] Siebenter Geſang. Der es zum Herrn und Haupt von ſeinen Werken beſtimmet, Deshalb ſprach der allmaͤchtige Schoͤpfer, der ewige Vater, (Denn wo iſt er nicht allgegenwaͤrtig zugegen?) So, mit vernehmlicher Stimme zu ſeinem einigen Sohne. Laſſet uns Menſchen machen ii), nach unſerm Bild, das uns gleich ſey, Welche herrſchen uͤber die Fiſch’, und uͤber die Voͤgel Jn dem Meer, und unter dem Himmel; und uͤber die Thiere, Auf der ganzen Erden, und uͤber alles Gewuͤrme, Das auf Erden kreucht. So ſprach er, und ſchuf dich, o Adam, Dich, o Menſch. Er ſchuf dich aus Staub, und blies in die Naſe Dir den Athem des Lebens; nach ſeinem eigenen Bildniß Schuf er dich, nach Gottes vollkommnem Bildniß; ſo wardſt du Eine lebendige Seele. Dich ſchuf er maͤnnlich; und weiblich Deine Geſellinn. Er ſegnete drauf das Menſchengeſchlechte Huldreich, und ſprach: Seyd fruchtbar und mehrt euch! erfuͤllet die Erde: Macht ſie euch unterthan, herrſcht uͤber die Fiſch’ in den Meeren Ueber die Voͤgel unter dem Himmel, und alle Geſchoͤpfe, Die auf Erden wandeln. Nachdem er dich alſo geſchaffen, Bracht ii) Genau nach den Worten der Schrift 1 B. Moſ. I, 26. Und Gott ſprach: Laſſet uns Menſchen machen, ein Bild, das uns gleich ſey, die da herrſchen über die Fiſche im Meer, und über die Vögel unter dem Him- mel, und über das Vieh, und über die ganze Erde, und über alles Ge- würme, das auf Erden kreucht. Und Gott ſchuf den Menſchen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes ſchuf er ihn; und er ſchuf ſie ein Männlein und Fräulein. Und Gott ſegnete ſie, und ſprach zu ihnen: Seyd frucht- bar und mehret euch, und erfüllet die Erde, und macht ſie euch unter- than. Und herrſchet über Fiſche im Meer, und über Vögel unter dem Himmel, und über alles Thier das auf Erden kreucht. D 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/milton_paradies02_1763
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/milton_paradies02_1763/43
Zitationshilfe: Milton, John: Das Verlohrne Paradies. Bd. 2. Übers. v. Justus Friedrich Wilhelm Zachariae Altona, 1763, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/milton_paradies02_1763/43>, abgerufen am 22.11.2024.