Milton, John: Das Verlohrne Paradies. Bd. 2. Übers. v. Justus Friedrich Wilhelm Zachariae Altona, 1763.
Adam fiel hier dazwischen ihm ein [Spaltenumbruch]
k) . Gesandter des Himmels, 290Meiner Finsterniß Licht! du hast mir gnädige Dinge Offen- k) Diese Zwischenreden Adams thun
eine sehr gute Wirkung, weil sonst die Erzählung des Engels, wenn sie unun- [Spaltenumbruch] terbrochen fortliefe, zu langweilig wer- den möchte. N.
Adam fiel hier dazwiſchen ihm ein [Spaltenumbruch]
k) . Geſandter des Himmels, 290Meiner Finſterniß Licht! du haſt mir gnaͤdige Dinge Offen- k) Dieſe Zwiſchenreden Adams thun
eine ſehr gute Wirkung, weil ſonſt die Erzaͤhlung des Engels, wenn ſie unun- [Spaltenumbruch] terbrochen fortliefe, zu langweilig wer- den moͤchte. N. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <lg n="5"> <l> <pb facs="#f0257" n="231"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Zwoͤlfter Geſang.</hi> </fw> </l><lb/> <l>Seines Bundes Denkmaal, gelegt. Ein Stuhl der Verſoͤhnung<lb/><note place="left">270</note>Von dem lauterſten Gold wird uͤber ihr zwiſchen den Fluͤgeln</l><lb/> <l>Zweyer flammenden Cherubim ſtehn; hier brennen beſtaͤndig</l><lb/> <l>Sieben Lampen vor ihm in einem ſchimmernden Guͤrtel,</l><lb/> <l>Und bezeichnen die himmliſchen Feuer. Wie uͤber dem Zelte</l><lb/> <l>Eine Wolke bey Tage ruht, ſo glaͤnzet daruͤber<lb/><note place="left">275</note>Naͤchtlich ein ſchimmernder Glanz, der nur, wenn ſie reiſen, verſchwindet</l><lb/> <l>Endlich ſehn ſie das Land, durch ſeinen Engel gefuͤhret,</l><lb/> <l>Welches er <hi rendition="#fr">Abrahams</hi> Glauben und ſeinem Saamen verheißen.<lb/><hi rendition="#fr">Adam,</hi> alles das uͤbrige dir umſtaͤndlich zu ſagen,</l><lb/> <l>Wuͤrde zu lang. Was haben ſie nicht fuͤr Schlachten gefochten,<lb/><note place="left">280</note>Was fuͤr Thronen zerſtoͤrt, und was fuͤr Reiche gewonnen!</l><lb/> <l>Oder ſollt’ ich erzaͤhlen, wie in der Mitte des Himmels</l><lb/> <l>Still die Sonne geſtanden, und mit dem gewoͤhnlichen Laufe</l><lb/> <l>Sich die Nacht zu nahen verzoͤgert, indem ihr die Stimme</l><lb/> <l>Eines Menſchen befahl: <hi rendition="#fr">ſteh ſtill zu Gibeon, Sonne,<lb/><note place="left">285</note>Und du, o Mond, in Ajalons Thal, bis Jſrael ſieget!</hi></l><lb/> <l>Denn ſo wird der dritte dereinſt nach <hi rendition="#fr">Abraham</hi> heißen,<lb/><hi rendition="#fr">Jſaacs</hi> Sohn, und nach ihm zugleich ſein ganzes Geſchlechte,</l><lb/> <l>Welches <hi rendition="#fr">Canaan</hi> ſich mit blutigen Siegen erobert.</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l><hi rendition="#fr">Adam</hi> fiel hier dazwiſchen ihm ein <cb/> <note place="foot" n="k)">Dieſe Zwiſchenreden Adams thun<lb/> eine ſehr gute Wirkung, weil ſonſt die<lb/> Erzaͤhlung des Engels, wenn ſie unun-<lb/><cb/> terbrochen fortliefe, zu langweilig wer-<lb/> den moͤchte. <hi rendition="#fr">N.</hi></note> . Geſandter des Himmels,<lb/><note place="left">290</note>Meiner Finſterniß Licht! du haſt mir gnaͤdige Dinge<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Offen-</fw><lb/></l> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [231/0257]
Zwoͤlfter Geſang.
Seines Bundes Denkmaal, gelegt. Ein Stuhl der Verſoͤhnung
Von dem lauterſten Gold wird uͤber ihr zwiſchen den Fluͤgeln
Zweyer flammenden Cherubim ſtehn; hier brennen beſtaͤndig
Sieben Lampen vor ihm in einem ſchimmernden Guͤrtel,
Und bezeichnen die himmliſchen Feuer. Wie uͤber dem Zelte
Eine Wolke bey Tage ruht, ſo glaͤnzet daruͤber
Naͤchtlich ein ſchimmernder Glanz, der nur, wenn ſie reiſen, verſchwindet
Endlich ſehn ſie das Land, durch ſeinen Engel gefuͤhret,
Welches er Abrahams Glauben und ſeinem Saamen verheißen.
Adam, alles das uͤbrige dir umſtaͤndlich zu ſagen,
Wuͤrde zu lang. Was haben ſie nicht fuͤr Schlachten gefochten,
Was fuͤr Thronen zerſtoͤrt, und was fuͤr Reiche gewonnen!
Oder ſollt’ ich erzaͤhlen, wie in der Mitte des Himmels
Still die Sonne geſtanden, und mit dem gewoͤhnlichen Laufe
Sich die Nacht zu nahen verzoͤgert, indem ihr die Stimme
Eines Menſchen befahl: ſteh ſtill zu Gibeon, Sonne,
Und du, o Mond, in Ajalons Thal, bis Jſrael ſieget!
Denn ſo wird der dritte dereinſt nach Abraham heißen,
Jſaacs Sohn, und nach ihm zugleich ſein ganzes Geſchlechte,
Welches Canaan ſich mit blutigen Siegen erobert.
Adam fiel hier dazwiſchen ihm ein
k) . Geſandter des Himmels,
Meiner Finſterniß Licht! du haſt mir gnaͤdige Dinge
Offen-
k) Dieſe Zwiſchenreden Adams thun
eine ſehr gute Wirkung, weil ſonſt die
Erzaͤhlung des Engels, wenn ſie unun-
terbrochen fortliefe, zu langweilig wer-
den moͤchte. N.
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Zitationshilfe: | Milton, John: Das Verlohrne Paradies. Bd. 2. Übers. v. Justus Friedrich Wilhelm Zachariae Altona, 1763, S. 231. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/milton_paradies02_1763/257>, abgerufen am 15.08.2024. |