leb die Jagd und der Krieg! Das ist so meine G'sundheit. Der Seilberg, der kann Jhnen auch noch viel von mir erzählen, wenn Sies wissen wollen.
Silberling. Ja, er hat mir auch schon viel Rühmliches von Ew. Gnaden gesagt. Das ist gar ein unterhaltender und amüsanter Mann, mit dem sichs gut conversirt. Und seine Enkelinn ist une jolie femme. Sie trug mir an Ew. Gnaden und Dero Herrn Sohn Jhr gehorsames Kompliment auf. (Zum jungen Kronhelm) Mon cher, Sie wer- den doch auch wol an den Hof gehen? Jch bin versichert, daß Sie da Jhr fortune gewiß machen werden.
Kronhelm. Verzeihen Sie! Jch studire, um mir einmal den Aufenthalt auf dem Land an- genehm und unterhaltend zu machen.
Silberling.Eh bien! Die Gelehrsamkeit hat auch viele douceurs bey sich.
Veit. Sie mag haben, was sie will! Jch geb doch keinen Heller drum. Das ewige Stubenhok- ken! Da kommt mein Lebtag nichts bey heraus. Jch bin auch ein rechter Kerl, und habs doch übers Lesen nicht 'naus bracht. Aber der Jung will klü- ger seyn, und sein Onkel, der geheime Rath in München auch.
leb die Jagd und der Krieg! Das iſt ſo meine G’ſundheit. Der Seilberg, der kann Jhnen auch noch viel von mir erzaͤhlen, wenn Sies wiſſen wollen.
Silberling. Ja, er hat mir auch ſchon viel Ruͤhmliches von Ew. Gnaden geſagt. Das iſt gar ein unterhaltender und amuͤſanter Mann, mit dem ſichs gut converſirt. Und ſeine Enkelinn iſt une jolie femme. Sie trug mir an Ew. Gnaden und Dero Herrn Sohn Jhr gehorſames Kompliment auf. (Zum jungen Kronhelm) Mon cher, Sie wer- den doch auch wol an den Hof gehen? Jch bin verſichert, daß Sie da Jhr fortune gewiß machen werden.
Kronhelm. Verzeihen Sie! Jch ſtudire, um mir einmal den Aufenthalt auf dem Land an- genehm und unterhaltend zu machen.
Silberling.Eh bien! Die Gelehrſamkeit hat auch viele douceurs bey ſich.
Veit. Sie mag haben, was ſie will! Jch geb doch keinen Heller drum. Das ewige Stubenhok- ken! Da kommt mein Lebtag nichts bey heraus. Jch bin auch ein rechter Kerl, und habs doch uͤbers Leſen nicht ’naus bracht. Aber der Jung will kluͤ- ger ſeyn, und ſein Onkel, der geheime Rath in Muͤnchen auch.
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leb die Jagd und der Krieg! Das iſt ſo meine
G’ſundheit. Der Seilberg, der kann Jhnen auch
noch viel von mir erzaͤhlen, wenn Sies wiſſen wollen.
Silberling. Ja, er hat mir auch ſchon viel
Ruͤhmliches von Ew. Gnaden geſagt. Das iſt gar
ein unterhaltender und amuͤſanter Mann, mit dem
ſichs gut converſirt. Und ſeine Enkelinn iſt une
jolie femme. Sie trug mir an Ew. Gnaden und
Dero Herrn Sohn Jhr gehorſames Kompliment
auf. (Zum jungen Kronhelm) Mon cher, Sie wer-
den doch auch wol an den Hof gehen? Jch bin
verſichert, daß Sie da Jhr fortune gewiß machen
werden.
Kronhelm. Verzeihen Sie! Jch ſtudire,
um mir einmal den Aufenthalt auf dem Land an-
genehm und unterhaltend zu machen.
Silberling. Eh bien! Die Gelehrſamkeit
hat auch viele douceurs bey ſich.
Veit. Sie mag haben, was ſie will! Jch geb
doch keinen Heller drum. Das ewige Stubenhok-
ken! Da kommt mein Lebtag nichts bey heraus.
Jch bin auch ein rechter Kerl, und habs doch uͤbers
Leſen nicht ’naus bracht. Aber der Jung will kluͤ-
ger ſeyn, und ſein Onkel, der geheime Rath in
Muͤnchen auch.
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Miller, Johann Martin: Siegwart. Bd. 1. Leipzig, 1776, S. 272. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/miller_siegwart01_1776/276>, abgerufen am 25.11.2024.
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