Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Micraelius, Johann: Sechstes vnd Letztes Buch Von deß Pommerlandes Gelegenheit vnd Ein-Wohnern. Bd. 6. Stettin, 1639.

Bild:
<< vorherige Seite

Das Sechste Buch/ von deß Pommerlandes
der Schultzenstrassen in der Oberwycke erblich verliehen hat/
bey welchem es geblieben/ bis es endlich zun zeiten Johann
Friederichs jhnen abgenommen ist/ solches ist aus fürlich in der
History enthalten. Darin auch zugleich ausgeführet/ wie die
Stadt mit der zeit zwey theil davon an sich gebracht/ vnd auff
was manier sie anjetzo jhre Gerichte vnd Schöppenstuel/ der
ebener massen zu Barnimi I. zeiten bestellet ist/ nach deme im
dexij. Jahr auff gerichteten Vertrage verwaltet. Jn solchem
Stadtgerichte/ darin nebenst dem Fürstlichen vnd Raths Rich-
ter xj. Schöppen oder Beysitzer sein/ werden Järlich acht
Rechtstage gehalten/ als Montages nach Trium Regum, In-
vocavit, Quasimodogeniti, Trinitatis, Visitationis Mariae,
Bartholomaei, Michaelis, Martini,
vnd alle vnd jede Sachen
müssen erstlich vom klagenden theile bey dem F. Richtvoygt ge-
suchet/ vnd das gegentheil dazu vorbescheiden/ vnd in der Güte
gegen einander gehöret/ vnd nach möglichkeit entscheiden/ vnd
in entstehung desselben/ als dann erstlich für Gerichte durch
mündliche Citation gebracht werden. Da denn die Klage so wol/
als die Kegen notturfft vnd litis contestation mus summarie
vnd mündlich vorgebracht/ vnd ohn alle schrifftliche Disputa-
tion zum Abscheide gesetzet werden. Vnd von diesem summario
processu wird keine Sache vnter xl. Gülden zu ordentlichem
schrifftlichen Proces gestellet/ da doch im Hoffgerichte Sachen
angenommen werden/ die über xx. Gülden whert sein. Wie
aber die Civil- vnd Criminal Sachen für dieses Gerichte gehö-
ren/ also müssen alle Politische Händel/ vnd etliche andere par-
ticulariter exempta fürm Rath geschlichtet werden/ welcher
auch in den dreyen Vor Städten das Lastadische Gerichte durch
jhren Richter/ vnd sonsten das Wedde Gerichte/ vnd was ferner
zur Policey Ordnung gehöret/ bestellet. Die Kauffhändel
aber werden auffm Segelerhause von acht Alterleuten des

Kauff-

Das Sechſte Buch/ von deß Pom̃erlandes
der Schultzenſtraſſen in der Oberwycke erblich verliehen hat/
bey welchem es geblieben/ bis es endlich zun zeiten Johann
Friederichs jhnen abgenommen iſt/ ſolches iſt aus fuͤrlich in der
Hiſtory enthalten. Darin auch zugleich ausgefuͤhret/ wie die
Stadt mit der zeit zwey theil davon an ſich gebracht/ vnd auff
was manier ſie anjetzo jhre Gerichte vnd Schoͤppenſtuel/ der
ebener maſſen zu Barnimi I. zeiten beſtellet iſt/ nach deme im
dexij. Jahr auff gerichteten Vertrage verwaltet. Jn ſolchem
Stadtgerichte/ darin nebenſt dem Fuͤrſtlichen vnd Raths Rich-
ter xj. Schoͤppen oder Beyſitzer ſein/ werden Jaͤrlich acht
Rechtstage gehalten/ als Montages nach Trium Regum, In-
vocavit, Quaſimodogeniti, Trinitatis, Viſitationis Mariæ,
Bartholomæi, Michaelis, Martini,
vnd alle vnd jede Sachen
muͤſſen erſtlich vom klagenden theile bey dem F. Richtvoygt ge-
ſuchet/ vnd das gegentheil dazu vorbeſcheiden/ vnd in der Guͤte
gegen einander gehoͤret/ vnd nach moͤglichkeit entſcheiden/ vnd
in entſtehung deſſelben/ als dann erſtlich fuͤr Gerichte durch
muͤndliche Citation gebracht werden. Da deñ die Klage ſo wol/
als die Kegen notturfft vnd litis conteſtation mus ſummarie
vnd muͤndlich vorgebracht/ vnd ohn alle ſchrifftliche Diſputa-
tion zum Abſcheide geſetzet werden. Vnd von dieſem ſummario
proceſſu wird keine Sache vnter xl. Guͤlden zu ordentlichem
ſchrifftlichen Proces geſtellet/ da doch im Hoffgerichte Sachen
angenommen werden/ die uͤber xx. Guͤlden whert ſein. Wie
aber die Civil- vnd Criminal Sachen fuͤr dieſes Gerichte gehoͤ-
ren/ alſo muͤſſen alle Politiſche Haͤndel/ vnd etliche andere par-
ticulariter exempta fuͤrm Rath geſchlichtet werden/ welcher
auch in den dreyen Vor Staͤdten das Laſtadiſche Gerichte durch
jhren Richter/ vnd ſonſten das Wedde Gerichte/ vnd was ferner
zur Policey Ordnung gehoͤret/ beſtellet. Die Kauffhaͤndel
aber werden auffm Segelerhauſe von acht Alterleuten des

Kauff-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0202" n="566"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das Sech&#x017F;te Buch/ von deß Pom&#x0303;erlandes</hi></fw><lb/>
der <hi rendition="#fr">S</hi>chultzen&#x017F;tra&#x017F;&#x017F;en in der <hi rendition="#fr">O</hi>berwycke erblich verliehen hat/<lb/>
bey welchem es geblieben/ bis es endlich zun zeiten <hi rendition="#fr">J</hi>ohann<lb/><hi rendition="#fr">F</hi>riederichs jhnen abgenommen i&#x017F;t/ &#x017F;olches i&#x017F;t aus fu&#x0364;rlich in der<lb/><hi rendition="#fr">H</hi>i&#x017F;tory enthalten. <hi rendition="#fr">D</hi>arin auch zugleich ausgefu&#x0364;hret/ wie die<lb/><hi rendition="#fr">S</hi>tadt mit der zeit zwey theil davon an &#x017F;ich gebracht/ vnd auff<lb/>
was manier &#x017F;ie anjetzo jhre <hi rendition="#fr">G</hi>erichte vnd <hi rendition="#fr">S</hi>cho&#x0364;ppen&#x017F;tuel/ der<lb/>
ebener ma&#x017F;&#x017F;en zu Barnimi <hi rendition="#aq">I.</hi> zeiten be&#x017F;tellet i&#x017F;t/ nach deme im<lb/>
dexij. <hi rendition="#fr">J</hi>ahr auff gerichteten <hi rendition="#fr">V</hi>ertrage verwaltet. <hi rendition="#fr">J</hi>n &#x017F;olchem<lb/><hi rendition="#fr">S</hi>tadtgerichte/ darin neben&#x017F;t dem <hi rendition="#fr">F</hi>u&#x0364;r&#x017F;tlichen vnd <hi rendition="#fr">R</hi>aths <hi rendition="#fr">R</hi>ich-<lb/>
ter xj. <hi rendition="#fr">S</hi>cho&#x0364;ppen oder Bey&#x017F;itzer &#x017F;ein/ werden <hi rendition="#fr">J</hi>a&#x0364;rlich acht<lb/><hi rendition="#fr">R</hi>echtstage gehalten/ als <hi rendition="#fr">M</hi>ontages nach <hi rendition="#aq">Trium <hi rendition="#fr">R</hi>egum, In-<lb/>
vocavit, Qua&#x017F;imodogeniti, Trinitatis, Vi&#x017F;itationis Mariæ,<lb/>
Bartholomæi, Michaelis, Martini,</hi> vnd alle vnd jede <hi rendition="#fr">S</hi>achen<lb/>
mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en er&#x017F;tlich vom klagenden theile bey dem <hi rendition="#fr">F. R</hi>ichtvoygt ge-<lb/>
&#x017F;uchet/ vnd das gegentheil dazu vorbe&#x017F;cheiden/ vnd in der <hi rendition="#fr">G</hi>u&#x0364;te<lb/>
gegen einander geho&#x0364;ret/ vnd nach mo&#x0364;glichkeit ent&#x017F;cheiden/ vnd<lb/>
in ent&#x017F;tehung de&#x017F;&#x017F;elben/ als dann er&#x017F;tlich fu&#x0364;r <hi rendition="#fr">G</hi>erichte durch<lb/>
mu&#x0364;ndliche <hi rendition="#fr">C</hi>itation gebracht werden. <hi rendition="#fr">D</hi>a den&#x0303; die <hi rendition="#fr">K</hi>lage &#x017F;o wol/<lb/>
als die <hi rendition="#fr">K</hi>egen notturfft vnd litis conte&#x017F;tation mus &#x017F;ummarie<lb/>
vnd mu&#x0364;ndlich vorgebracht/ vnd ohn alle &#x017F;chrifftliche <hi rendition="#fr">D</hi>i&#x017F;puta-<lb/>
tion zum <hi rendition="#fr">A</hi>b&#x017F;cheide ge&#x017F;etzet werden. <hi rendition="#fr">V</hi>nd von die&#x017F;em &#x017F;ummario<lb/>
proce&#x017F;&#x017F;u wird keine <hi rendition="#fr">S</hi>ache vnter xl. <hi rendition="#fr">G</hi>u&#x0364;lden zu ordentlichem<lb/>
&#x017F;chrifftlichen <hi rendition="#fr">P</hi>roces ge&#x017F;tellet/ da doch im Hoffgerichte <hi rendition="#fr">S</hi>achen<lb/>
angenommen werden/ die u&#x0364;ber xx. <hi rendition="#fr">G</hi>u&#x0364;lden whert &#x017F;ein. <hi rendition="#fr">W</hi>ie<lb/>
aber die <hi rendition="#fr">C</hi>ivil- vnd <hi rendition="#fr">C</hi>riminal <hi rendition="#fr">S</hi>achen fu&#x0364;r die&#x017F;es <hi rendition="#fr">G</hi>erichte geho&#x0364;-<lb/>
ren/ al&#x017F;o mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en alle Politi&#x017F;che Ha&#x0364;ndel/ vnd etliche andere par-<lb/>
ticulariter exempta fu&#x0364;rm <hi rendition="#fr">R</hi>ath ge&#x017F;chlichtet werden/ welcher<lb/>
auch in den dreyen <hi rendition="#fr">V</hi>or <hi rendition="#fr">S</hi>ta&#x0364;dten das <hi rendition="#fr">L</hi>a&#x017F;tadi&#x017F;che <hi rendition="#fr">G</hi>erichte durch<lb/>
jhren <hi rendition="#fr">R</hi>ichter/ vnd &#x017F;on&#x017F;ten das <hi rendition="#fr">W</hi>edde <hi rendition="#fr">G</hi>erichte/ vnd was ferner<lb/>
zur Policey <hi rendition="#fr">O</hi>rdnung geho&#x0364;ret/ be&#x017F;tellet. <hi rendition="#fr">D</hi>ie <hi rendition="#fr">K</hi>auffha&#x0364;ndel<lb/>
aber werden auffm <hi rendition="#fr">S</hi>egelerhau&#x017F;e von acht <hi rendition="#fr">A</hi>lterleuten des<lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">K</hi>auff-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[566/0202] Das Sechſte Buch/ von deß Pom̃erlandes der Schultzenſtraſſen in der Oberwycke erblich verliehen hat/ bey welchem es geblieben/ bis es endlich zun zeiten Johann Friederichs jhnen abgenommen iſt/ ſolches iſt aus fuͤrlich in der Hiſtory enthalten. Darin auch zugleich ausgefuͤhret/ wie die Stadt mit der zeit zwey theil davon an ſich gebracht/ vnd auff was manier ſie anjetzo jhre Gerichte vnd Schoͤppenſtuel/ der ebener maſſen zu Barnimi I. zeiten beſtellet iſt/ nach deme im dexij. Jahr auff gerichteten Vertrage verwaltet. Jn ſolchem Stadtgerichte/ darin nebenſt dem Fuͤrſtlichen vnd Raths Rich- ter xj. Schoͤppen oder Beyſitzer ſein/ werden Jaͤrlich acht Rechtstage gehalten/ als Montages nach Trium Regum, In- vocavit, Quaſimodogeniti, Trinitatis, Viſitationis Mariæ, Bartholomæi, Michaelis, Martini, vnd alle vnd jede Sachen muͤſſen erſtlich vom klagenden theile bey dem F. Richtvoygt ge- ſuchet/ vnd das gegentheil dazu vorbeſcheiden/ vnd in der Guͤte gegen einander gehoͤret/ vnd nach moͤglichkeit entſcheiden/ vnd in entſtehung deſſelben/ als dann erſtlich fuͤr Gerichte durch muͤndliche Citation gebracht werden. Da deñ die Klage ſo wol/ als die Kegen notturfft vnd litis conteſtation mus ſummarie vnd muͤndlich vorgebracht/ vnd ohn alle ſchrifftliche Diſputa- tion zum Abſcheide geſetzet werden. Vnd von dieſem ſummario proceſſu wird keine Sache vnter xl. Guͤlden zu ordentlichem ſchrifftlichen Proces geſtellet/ da doch im Hoffgerichte Sachen angenommen werden/ die uͤber xx. Guͤlden whert ſein. Wie aber die Civil- vnd Criminal Sachen fuͤr dieſes Gerichte gehoͤ- ren/ alſo muͤſſen alle Politiſche Haͤndel/ vnd etliche andere par- ticulariter exempta fuͤrm Rath geſchlichtet werden/ welcher auch in den dreyen Vor Staͤdten das Laſtadiſche Gerichte durch jhren Richter/ vnd ſonſten das Wedde Gerichte/ vnd was ferner zur Policey Ordnung gehoͤret/ beſtellet. Die Kauffhaͤndel aber werden auffm Segelerhauſe von acht Alterleuten des Kauff-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland07_1639
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland07_1639/202
Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Sechstes vnd Letztes Buch Von deß Pommerlandes Gelegenheit vnd Ein-Wohnern. Bd. 6. Stettin, 1639, S. 566. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland07_1639/202>, abgerufen am 20.04.2024.