Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639.Das dritte Buch vnd sich auff der jungen Herrschafft seyte lenckete/vnd erhielt bey dem Fürsten von Mechelenburg/ auff eine genante Zeit einen Stillstand der Waffen. Da aber in solcher Zeit nichts Häuptsachliches zum volligen Friede geschlossen ward/ hat die Landschafft auff Anordnung Hertzog Barnimbs im Jahr A. C. 1327.mcccxxvij. gemelten Grafen zu Gützkow zu einem Feld Obersten erwehlet: Der sich dann auch mit ei- nem ansehenlichen Volck für das Schloß Loyz lager- te/ vnd dasselbe mit gewalt erstieg; Ferners die an- dern Städte Bahrt/ Grimmen vnd Tribbesees wie- der einnahm/ vnd mit einem Einfall in Mechelnburg den erlittenen Schaden zimblich ersetzete. Mitler- weile verstirbet Fürst Heinrich in Mechelnburg- vnd bleibet Pommern wegen des Fürstenthumbs Rügen eine zeitlang vnangefochten. Greyffswald vnd andere Städte erlan- gen wegen jhrer geleisteten Dien- ste vnd Trewe gegen die Jun- ge Printzen newe Privilegia. Weil aber die von Greyffswald in dieser Fehde Wartislai IV. Söhne Bogis- laus V. Barni- Hierauff hat sich das Land bald wieder ver- ward
Das dritte Buch vnd ſich auff der jungen Herꝛſchafft ſeyte lenckete/vnd erhielt bey dem Fuͤrſten von Mechelenburg/ auff eine genante Zeit einen Stillſtand der Waffen. Da aber in ſolcher Zeit nichts Haͤuptſachliches zum volligen Friede geſchloſſen ward/ hat die Landſchafft auff Anordnung Hertzog Barnimbs im Jahr A. C. 1327.mcccxxvij. gemelten Grafen zu Guͤtzkow zu einem Feld Oberſten erwehlet: Der ſich dann auch mit ei- nem anſehenlichen Volck fuͤr das Schloß Loyz lager- te/ vnd daſſelbe mit gewalt erſtieg; Ferners die an- dern Staͤdte Bahrt/ Grimmen vnd Tribbeſees wie- der einnahm/ vnd mit einem Einfall in Mechelnburg den erlittenen Schaden zimblich erſetzete. Mitler- weile verſtirbet Fuͤrſt Heinrich in Mechelnburg- vnd bleibet Pommern wegen des Fuͤrſtenthumbs Ruͤgen eine zeitlang vnangefochten. Greyffswald vnd andere Staͤdte erlan- gen wegen jhrer geleiſteten Dien- ſte vnd Trewe gegen die Jun- ge Printzen newe Privilegia. Weil aber die von Greyffswald in dieſer Fehde Wartislai IV. Soͤhne Bogis- laus V. Barni- Hierauff hat ſich das Land bald wieder ver- ward
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p> <pb facs="#f0084" n="378"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das dritte Buch</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#fr">vnd ſich auff der jungen Herꝛſchafft ſeyte lenckete/<lb/> vnd erhielt bey dem Fuͤrſten von Mechelenburg/<lb/> auff eine genante Zeit einen Stillſtand der Waffen.<lb/> Da aber in ſolcher Zeit nichts Haͤuptſachliches zum<lb/> volligen Friede geſchloſſen ward/ hat die Landſchafft<lb/> auff Anordnung Hertzog Barnimbs im Jahr</hi><lb/> <note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A. C.</hi></hi> 1327.</note> <hi rendition="#fr">mcccxxvij. gemelten Grafen zu Guͤtzkow zu einem<lb/> Feld Oberſten erwehlet: Der ſich dann auch mit ei-<lb/> nem anſehenlichen Volck fuͤr das Schloß Loyz lager-<lb/> te/ vnd daſſelbe mit gewalt erſtieg; Ferners die an-<lb/> dern Staͤdte Bahrt/ Grimmen vnd Tribbeſees wie-<lb/> der einnahm/ vnd mit einem Einfall in Mechelnburg<lb/> den erlittenen Schaden zimblich erſetzete. Mitler-<lb/> weile verſtirbet Fuͤrſt Heinrich in Mechelnburg- vnd<lb/> bleibet Pommern wegen des Fuͤrſtenthumbs Ruͤgen<lb/> eine zeitlang vnangefochten.</hi> </p><lb/> <note place="left">50.<lb/> Greyffswald<lb/> vnd andere<lb/> Staͤdte erlan-<lb/> gen wegen jhrer<lb/> geleiſteten Dien-<lb/> ſte vnd Trewe<lb/> gegen die Jun-<lb/> ge Printzen newe<lb/> Privilegia.</note> <p> <hi rendition="#fr">Weil aber die von Greyffswald in dieſer Fehde<lb/> das beſte gethan/ vnd viele tauſend Guͤlden der jun-<lb/> gen Herꝛſchafft zu guthe auffgewendet hetten; Als<lb/> haben jhnen die Hertzogen alle Fuͤrſtenſtewren er-<lb/> laſſen/ das ſie jaͤhrlich nicht mehr dann eine Tonne<lb/> Reiniſchen Wein/ vnd eine Tonne Mete (oder Kirſch-<lb/> Tranck/ wie eine alte Chronicke meldet/) geben/ vnd<lb/> zu Wolgaſt entrichten doͤrffen. Jmgleichen iſt den<lb/> andern Staͤdten/ die auch trewlich in dieſem Kriege<lb/> mit gearbeitet hetten/ eine newe Freyheit ertheilet/<lb/> das ſie hinfort im Lande Großwyn vnd Demmin<lb/> von den Zoͤllen vnd andern Vnpflichten frey ſein<lb/> ſolten.</hi> </p><lb/> <note place="left">51.<lb/> Wartislai <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">IV.</hi></hi><lb/> Soͤhne Bogis-<lb/> laus <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">V.</hi></hi> Barni-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">mus</fw></note> <p> <hi rendition="#fr">Hierauff hat ſich das Land bald wieder ver-<lb/> nommen. Eliſabeth der jungen Herꝛen Schweſter</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">ward</hi> </fw><lb/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [378/0084]
Das dritte Buch
vnd ſich auff der jungen Herꝛſchafft ſeyte lenckete/
vnd erhielt bey dem Fuͤrſten von Mechelenburg/
auff eine genante Zeit einen Stillſtand der Waffen.
Da aber in ſolcher Zeit nichts Haͤuptſachliches zum
volligen Friede geſchloſſen ward/ hat die Landſchafft
auff Anordnung Hertzog Barnimbs im Jahr
mcccxxvij. gemelten Grafen zu Guͤtzkow zu einem
Feld Oberſten erwehlet: Der ſich dann auch mit ei-
nem anſehenlichen Volck fuͤr das Schloß Loyz lager-
te/ vnd daſſelbe mit gewalt erſtieg; Ferners die an-
dern Staͤdte Bahrt/ Grimmen vnd Tribbeſees wie-
der einnahm/ vnd mit einem Einfall in Mechelnburg
den erlittenen Schaden zimblich erſetzete. Mitler-
weile verſtirbet Fuͤrſt Heinrich in Mechelnburg- vnd
bleibet Pommern wegen des Fuͤrſtenthumbs Ruͤgen
eine zeitlang vnangefochten.
A. C. 1327.
Weil aber die von Greyffswald in dieſer Fehde
das beſte gethan/ vnd viele tauſend Guͤlden der jun-
gen Herꝛſchafft zu guthe auffgewendet hetten; Als
haben jhnen die Hertzogen alle Fuͤrſtenſtewren er-
laſſen/ das ſie jaͤhrlich nicht mehr dann eine Tonne
Reiniſchen Wein/ vnd eine Tonne Mete (oder Kirſch-
Tranck/ wie eine alte Chronicke meldet/) geben/ vnd
zu Wolgaſt entrichten doͤrffen. Jmgleichen iſt den
andern Staͤdten/ die auch trewlich in dieſem Kriege
mit gearbeitet hetten/ eine newe Freyheit ertheilet/
das ſie hinfort im Lande Großwyn vnd Demmin
von den Zoͤllen vnd andern Vnpflichten frey ſein
ſolten.
Hierauff hat ſich das Land bald wieder ver-
nommen. Eliſabeth der jungen Herꝛen Schweſter
ward
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland03_1639 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland03_1639/84 |
Zitationshilfe: | Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639, S. 378. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland03_1639/84>, abgerufen am 16.02.2025. |