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Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639.

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Vom Alten Sächsischen Pommerlande.

Wie die Mechelnbürger solches vermercketen/
achteten sie des behandelten Anstandes nicht/ nah-
men die Pommern ohne vnterscheid gefangen/ wor
sie jhrer Nahrung halben hingereiset waren/ vnd be-
schätzeten sie/ wie sie wolten. Bekamen auch mit son-
derer List das Schloß Loyz hinweg. Derowegen
werffen die von der Landschafft/ Heinrich Molzan/
den Ritter zu einem Krieges Obersten auff/ gehen ge-
rade auff Loyz zu/ halten ein hart Treffen mit den
Mechelnburgern/ behalten das Feld/ eröbern die
Stadt mit gewalt/ vnd antworten sie/ wol besetzet/
gemeltem Molzan im Nahmen der jungen Herr-
schafft ein/ das er sie wieder das Schloß/ so die Me-
chelnburger noch jnnen hatten/ in acht haben solte.
Dagegen legeten sich die Fürsten von Mechelnburg
für Demmin/ vnd als sie nichts schaffen könten/ ver-
heereten sie das Land allenthalben/ rücketen auch für
Greyffswald/ der Meinung/ die Windmühlen für der
Stadt abzubrennen; Da auch solches wegen stattli-
cher Gegenwehr der Bürger nicht angieng/ zogen sie
zu jhrem anderen Volcke/ vnd belagerten aus dem
Schlosse Loyz gemelten Ritter Molzan in der Stadt/
vnd drängeten jhn hart/ insonderheit weil sie ein Block
haus oder feste Burg gegen die Stadt auffschlugen/
das jhr alle Zufuhr möchte benommen werden.

Als sich also der Krieg in die länge verzog/ brachte
endlich der Stetinische Hertzog Barnim
b III. den die
Wolgastische Landschafft auffs newe mit beweglichen
Vrsachen zur Hülffe ersuchete/ es dahin/ das Johan
der Grafe von Guzkow sich von den Mechelnbürgern/
denen er biß daher beygestanden war/ absonderte/

vnd
K ij
Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerlande.

Wie die Mechelnbuͤrger ſolches vermercketen/
achteten ſie des behandelten Anſtandes nicht/ nah-
men die Pommern ohne vnterſcheid gefangen/ wor
ſie jhrer Nahrung halben hingereiſet waren/ vnd be-
ſchaͤtzeten ſie/ wie ſie wolten. Bekamen auch mit ſon-
derer Liſt das Schloß Loyz hinweg. Derowegen
werffen die von der Landſchafft/ Heinrich Molzan/
den Ritter zu einem Krieges Oberſten auff/ gehen ge-
rade auff Loyz zu/ halten ein hart Treffen mit den
Mechelnburgern/ behalten das Feld/ eroͤbern die
Stadt mit gewalt/ vnd antworten ſie/ wol beſetzet/
gemeltem Molzan im Nahmen der jungen Herꝛ-
ſchafft ein/ das er ſie wieder das Schloß/ ſo die Me-
chelnburger noch jnnen hatten/ in acht haben ſolte.
Dagegen legeten ſich die Fuͤrſten von Mechelnburg
fuͤr Demmin/ vnd als ſie nichts ſchaffen koͤnten/ ver-
heereten ſie das Land allenthalben/ ruͤcketen auch fuͤr
Greyffswald/ der Meinung/ die Windmuͤhlen fuͤr der
Stadt abzubrennen; Da auch ſolches wegen ſtattli-
cher Gegenwehr der Buͤrger nicht angieng/ zogen ſie
zu jhrem anderen Volcke/ vnd belagerten aus dem
Schloſſe Loyz gemelten Ritter Molzan in der Stadt/
vñ draͤngeten jhn hart/ inſonderheit weil ſie ein Block
haus oder feſte Burg gegen die Stadt auffſchlugen/
das jhr alle Zufuhr moͤchte benommen werden.

Als ſich alſo der Krieg in die laͤnge verzog/ brachte
endlich der Stetiniſche Hertzog Barnim
b III. den die
Wolgaſtiſche Landſchafft auffs newe mit beweglichẽ
Vrſachen zur Huͤlffe erſuchete/ es dahin/ das Johan
der Grafe von Guzkow ſich von den Mechelnbuͤrgern/
denen er biß daher beygeſtanden war/ abſonderte/

vnd
K ij
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[377/0083] Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerlande. Wie die Mechelnbuͤrger ſolches vermercketen/ achteten ſie des behandelten Anſtandes nicht/ nah- men die Pommern ohne vnterſcheid gefangen/ wor ſie jhrer Nahrung halben hingereiſet waren/ vnd be- ſchaͤtzeten ſie/ wie ſie wolten. Bekamen auch mit ſon- derer Liſt das Schloß Loyz hinweg. Derowegen werffen die von der Landſchafft/ Heinrich Molzan/ den Ritter zu einem Krieges Oberſten auff/ gehen ge- rade auff Loyz zu/ halten ein hart Treffen mit den Mechelnburgern/ behalten das Feld/ eroͤbern die Stadt mit gewalt/ vnd antworten ſie/ wol beſetzet/ gemeltem Molzan im Nahmen der jungen Herꝛ- ſchafft ein/ das er ſie wieder das Schloß/ ſo die Me- chelnburger noch jnnen hatten/ in acht haben ſolte. Dagegen legeten ſich die Fuͤrſten von Mechelnburg fuͤr Demmin/ vnd als ſie nichts ſchaffen koͤnten/ ver- heereten ſie das Land allenthalben/ ruͤcketen auch fuͤr Greyffswald/ der Meinung/ die Windmuͤhlen fuͤr der Stadt abzubrennen; Da auch ſolches wegen ſtattli- cher Gegenwehr der Buͤrger nicht angieng/ zogen ſie zu jhrem anderen Volcke/ vnd belagerten aus dem Schloſſe Loyz gemelten Ritter Molzan in der Stadt/ vñ draͤngeten jhn hart/ inſonderheit weil ſie ein Block haus oder feſte Burg gegen die Stadt auffſchlugen/ das jhr alle Zufuhr moͤchte benommen werden. Als ſich alſo der Krieg in die laͤnge verzog/ brachte endlich der Stetiniſche Hertzog Barnimb III. den die Wolgaſtiſche Landſchafft auffs newe mit beweglichẽ Vrſachen zur Huͤlffe erſuchete/ es dahin/ das Johan der Grafe von Guzkow ſich von den Mechelnbuͤrgern/ denen er biß daher beygeſtanden war/ abſonderte/ vnd K ij

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Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639, S. 377. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland03_1639/83>, abgerufen am 22.11.2024.