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Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639.

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Das dritte Buch/

Heinrichen von Schwerin/ Bischoff Friederichen
von Cammin/ Graff Herman von Newgarten/ vnd
Graff Johann von Gützkowen auff die Marck zu/
verheerete alles biß an Cremmen. Da er dann den
Churfürsten mit seinem Heere für sich gefunden/
vnd jhme anfänglich/ so ferne er vnd die Hertzogen
in jhrem Rechten vnverrucket gelassen würden/ daß
sie das Lehen vom Römischen Käyser allein/ vnd kei-
nes weges vom Churfürsten zu Brandenburg em-
pfangen durfften/ durch seine Bottschafften Freund-
schafft/ vnd alle leydliche Mittel zum Frieden antra-
gen lassen. Als er aber damit nichtes schaffen konte/
hat ers gewaget/ eine Schlacht dem Feinde beym
Cremmer Thamm geliefert/ vnd nach deme das Tref-
fen fast einen halben Tag gewehret/ jhn aus dem
Felde geschlagen/ vnd verfolget. D. Pomeranus
vnd andere meinen/ das Käyser Ludewig selbst in die-
ser Feldschlacht gewesen/ vnd anfänglich seinem
Sohne gerahten habe/ weil der Sieg vngewiß/ das
er sich in der Güte mit Hertzog Barnimb vertragen
solte. Aber/ wenn Vbermuth nicht ruhen kan/ mus
das Vnglück auch auffgewecket werden.

27.
Bischoff Friede-
rich von Cammin/
ein geborner von
Eichsteten/ nach
deme er vor die
Hertzogen tapfer
gefochten/ wird
Vnterhandler
zwischen jhnen
vnd dem Chur-
Fürsten/ vnd er-

Nach gehaltenem Treffen verstärckete der Bi-
schoff von Cammin sein Volck/ gieng in die Newe-
Marck/ vnd gewan Tempelburg/ welches Lütke von
Massow daßmahl einhette. Ließ sich aber endlich
vom Churfürsten bereden/ das er sich zwischen dem-
selbigen/ vnd dem Hertzogen zu einem Vnterhändler
gebrauchen ließ. Vnd hat drauff das Werck der-
massen gerichtet/ das dem Churfürsten Pasewalck
vnd Prentzlow wieder abgetreten würden/ vnd er für

sich

Das dritte Buch/

Heinrichen von Schwerin/ Biſchoff Friederichen
von Cammin/ Graff Herman von Newgarten/ vnd
Graff Johann von Guͤtzkowen auff die Marck zu/
verheerete alles biß an Cremmen. Da er dann den
Churfuͤrſten mit ſeinem Heere fuͤr ſich gefunden/
vnd jhme anfaͤnglich/ ſo ferne er vnd die Hertzogen
in jhrem Rechten vnverrucket gelaſſen wuͤrden/ daß
ſie das Lehen vom Roͤmiſchen Kaͤyſer allein/ vnd kei-
nes weges vom Churfuͤrſten zu Brandenburg em-
pfangen durfften/ durch ſeine Bottſchafften Freund-
ſchafft/ vnd alle leydliche Mittel zum Frieden antra-
gen laſſen. Als er aber damit nichtes ſchaffen konte/
hat ers gewaget/ eine Schlacht dem Feinde beym
Cremmer Tham̃ geliefert/ vnd nach deme das Tref-
fen faſt einen halben Tag gewehret/ jhn aus dem
Felde geſchlagen/ vnd verfolget. D. Pomeranus
vnd andere meinen/ das Kaͤyſer Ludewig ſelbſt in die-
ſer Feldſchlacht geweſen/ vnd anfaͤnglich ſeinem
Sohne gerahten habe/ weil der Sieg vngewiß/ das
er ſich in der Guͤte mit Hertzog Barnimb vertragen
ſolte. Aber/ wenn Vbermuth nicht ruhen kan/ mus
das Vngluͤck auch auffgewecket werden.

27.
Biſchoff Friede-
rich von Cam̃in/
ein geborner von
Eichſteten/ nach
deme er vor die
Hertzogen tapfer
gefochten/ wird
Vnterhandler
zwiſchen jhnen
vnd dem Chur-
Fuͤrſten/ vnd er-

Nach gehaltenem Treffen verſtaͤrckete der Bi-
ſchoff von Cammin ſein Volck/ gieng in die Newe-
Marck/ vnd gewan Tempelburg/ welches Luͤtke von
Maſſow daßmahl einhette. Ließ ſich aber endlich
vom Churfuͤrſten bereden/ das er ſich zwiſchen dem-
ſelbigen/ vnd dem Hertzogen zu einem Vnterhaͤndler
gebrauchen ließ. Vnd hat drauff das Werck der-
maſſen gerichtet/ das dem Churfuͤrſten Paſewalck
vnd Prentzlow wieder abgetreten wuͤrden/ vnd er fuͤr

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[330/0036] Das dritte Buch/ Heinrichen von Schwerin/ Biſchoff Friederichen von Cammin/ Graff Herman von Newgarten/ vnd Graff Johann von Guͤtzkowen auff die Marck zu/ verheerete alles biß an Cremmen. Da er dann den Churfuͤrſten mit ſeinem Heere fuͤr ſich gefunden/ vnd jhme anfaͤnglich/ ſo ferne er vnd die Hertzogen in jhrem Rechten vnverrucket gelaſſen wuͤrden/ daß ſie das Lehen vom Roͤmiſchen Kaͤyſer allein/ vnd kei- nes weges vom Churfuͤrſten zu Brandenburg em- pfangen durfften/ durch ſeine Bottſchafften Freund- ſchafft/ vnd alle leydliche Mittel zum Frieden antra- gen laſſen. Als er aber damit nichtes ſchaffen konte/ hat ers gewaget/ eine Schlacht dem Feinde beym Cremmer Tham̃ geliefert/ vnd nach deme das Tref- fen faſt einen halben Tag gewehret/ jhn aus dem Felde geſchlagen/ vnd verfolget. D. Pomeranus vnd andere meinen/ das Kaͤyſer Ludewig ſelbſt in die- ſer Feldſchlacht geweſen/ vnd anfaͤnglich ſeinem Sohne gerahten habe/ weil der Sieg vngewiß/ das er ſich in der Guͤte mit Hertzog Barnimb vertragen ſolte. Aber/ wenn Vbermuth nicht ruhen kan/ mus das Vngluͤck auch auffgewecket werden. Nach gehaltenem Treffen verſtaͤrckete der Bi- ſchoff von Cammin ſein Volck/ gieng in die Newe- Marck/ vnd gewan Tempelburg/ welches Luͤtke von Maſſow daßmahl einhette. Ließ ſich aber endlich vom Churfuͤrſten bereden/ das er ſich zwiſchen dem- ſelbigen/ vnd dem Hertzogen zu einem Vnterhaͤndler gebrauchen ließ. Vnd hat drauff das Werck der- maſſen gerichtet/ das dem Churfuͤrſten Paſewalck vnd Prentzlow wieder abgetreten wuͤrden/ vnd er fuͤr ſich

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Zitationshilfe:	Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639, S. 330. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland03_1639/36>, abgerufen am 24.11.2024.

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