Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639.

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Vom Alten Sächsischen Pommerlande.

Marggraffen eines Geschlechtes waren/ der MarckCranz. l. 8.
Vand. c. 3.
Brandenburg anmassen. Aber neben jhnen griff
ein jeder zu/ vnd namb von derselben weg/ was jhme
zum nähesten lag. Heinrich der Fürst aus Schlesien
machete sich an Görlitz vnd Lauben; Johannes der
König von Böhmen bekamb Bautzen vnd andere
örter; Die Pohlen kamen auch endlich mit einem gros-
sen Heere biß nach Franckfurt an der Oder/ vnd ver-
brandten wol cxl. Dörffer/ sich an den Märckern zu-
rechen/ die Hertzog Primißlaff erschlagen/ vnd Hin-
ter Pommeren mit einem vorgreifflichen Kauffe an die
Ordens Herren gebracht hetten. Otto vnser Her-
tzog von Stettin vermeinete auch Prentzlaw vnd Pa-
sewalck/ vnd also die Vkermarcke/ were sein/ weil sol-
che örter vorzeiten Pommerisch gewesen/ vnd von
Hertzog Barnimb dem Ersten/ als ein Brautschatz/
der Marck hingegeben waren. Weil derowegen der
Stamm verloschen/ wolte er solche Landschafften/ dazu
er mehr befuget war/ keinem Frembden in die Hän-
de kommen lassen. Aber da ward Hertzog Heinrich
von Mechelenburg/ den man den Lewen nennet/ ehe
fertig/ vnd namb/ als ein Eydam Churfürst Walde-
mari/ solche örter hinweg/ vnd wolte sie für sich be-
halten. Das wolten nun Hertzog Otto vnd War-
tißlaus IV. Bogißlai IV. Sohn/ sein Vetter oder Bru-
der Sohn/ nicht leyden/ kamen mit einem ansehenli-
chen Heer wider die Mechelenburger auff den Platz/
jageten sie aus Prentzlow vnd Pasewalck vnd dem
gantzen vmbliegenden Vkerlande/ vnd brachten sol-
che örter in jhre Gewalt.

Weil

C c c iij

Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerlande.

Marggraffen eines Geſchlechtes waren/ der MarckCranz. l. 8.
Vand. c. 3.
Brandenburg anmaſſen. Aber neben jhnen griff
ein jeder zu/ vnd namb von derſelben weg/ was jhme
zum naͤheſten lag. Heinrich der Fuͤrſt aus Schleſien
machete ſich an Goͤrlitz vnd Lauben; Johannes der
Koͤnig von Boͤhmen bekamb Bautzen vnd andere
oͤrter; Die Pohlen kamen auch endlich mit einem groſ-
ſen Heere biß nach Franckfurt an der Oder/ vnd ver-
brandten wol cxl. Doͤrffer/ ſich an den Maͤrckern zu-
rechen/ die Hertzog Primißlaff erſchlagen/ vnd Hin-
ter Pom̃eren mit einem vorgreifflichen Kauffe an die
Ordens Herren gebracht hetten. Otto vnſer Her-
tzog von Stettin vermeinete auch Prentzlaw vnd Pa-
ſewalck/ vnd alſo die Vkermarcke/ were ſein/ weil ſol-
che oͤrter vorzeiten Pommeriſch geweſen/ vnd von
Hertzog Barnimb dem Erſten/ als ein Brautſchatz/
der Marck hingegeben waren. Weil derowegen der
Stam̃ verloſchen/ wolte er ſolche Landſchafften/ dazu
er mehr befuget war/ keinem Frembden in die Haͤn-
de kommen laſſen. Aber da ward Hertzog Heinrich
von Mechelenburg/ den man den Lewen nennet/ ehe
fertig/ vnd namb/ als ein Eydam Churfuͤrſt Walde-
mari/ ſolche oͤrter hinweg/ vnd wolte ſie fuͤr ſich be-
halten. Das wolten nun Hertzog Otto vnd War-
tißlaus IV. Bogißlai IV. Sohn/ ſein Vetter oder Bru-
der Sohn/ nicht leyden/ kamen mit einem anſehenli-
chen Heer wider die Mechelenburger auff den Platz/
jageten ſie aus Prentzlow vnd Paſewalck vnd dem
gantzen vmbliegenden Vkerlande/ vnd brachten ſol-
che oͤrter in jhre Gewalt.

Weil

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[323/0029] Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerlande. Marggraffen eines Geſchlechtes waren/ der Marck Brandenburg anmaſſen. Aber neben jhnen griff ein jeder zu/ vnd namb von derſelben weg/ was jhme zum naͤheſten lag. Heinrich der Fuͤrſt aus Schleſien machete ſich an Goͤrlitz vnd Lauben; Johannes der Koͤnig von Boͤhmen bekamb Bautzen vnd andere oͤrter; Die Pohlen kamen auch endlich mit einem groſ- ſen Heere biß nach Franckfurt an der Oder/ vnd ver- brandten wol cxl. Doͤrffer/ ſich an den Maͤrckern zu- rechen/ die Hertzog Primißlaff erſchlagen/ vnd Hin- ter Pom̃eren mit einem vorgreifflichen Kauffe an die Ordens Herren gebracht hetten. Otto vnſer Her- tzog von Stettin vermeinete auch Prentzlaw vnd Pa- ſewalck/ vnd alſo die Vkermarcke/ were ſein/ weil ſol- che oͤrter vorzeiten Pommeriſch geweſen/ vnd von Hertzog Barnimb dem Erſten/ als ein Brautſchatz/ der Marck hingegeben waren. Weil derowegen der Stam̃ verloſchen/ wolte er ſolche Landſchafften/ dazu er mehr befuget war/ keinem Frembden in die Haͤn- de kommen laſſen. Aber da ward Hertzog Heinrich von Mechelenburg/ den man den Lewen nennet/ ehe fertig/ vnd namb/ als ein Eydam Churfuͤrſt Walde- mari/ ſolche oͤrter hinweg/ vnd wolte ſie fuͤr ſich be- halten. Das wolten nun Hertzog Otto vnd War- tißlaus IV. Bogißlai IV. Sohn/ ſein Vetter oder Bru- der Sohn/ nicht leyden/ kamen mit einem anſehenli- chen Heer wider die Mechelenburger auff den Platz/ jageten ſie aus Prentzlow vnd Paſewalck vnd dem gantzen vmbliegenden Vkerlande/ vnd brachten ſol- che oͤrter in jhre Gewalt. Cranz. l. 8. Vand. c. 3. Weil C c c iij

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Zitationshilfe:	Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639, S. 323. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland03_1639/29>, abgerufen am 24.11.2024.

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