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Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639.

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Vom Alten Sächsischen Pommerlande.
gegangen sey/ daß der Teig nicht alleine sey roth ge-
worden/ sondern sich auch im Ofen ein schöner heller
Glantz/ vnd zu zweyen mahlen ein seuberliches kleines
Kindlein habe sehen lassen. Die andere Partickel habe
er nach Brandenburg/ die dritte nach Stendel zu den
Juden verschicket. An beyden Ortern haben dieselbe mit
grossen Gotteslästerungen vnd Fluchen vnsers Erlösers
drin gehawe/ vnd sie doch nicht versehren können: An
beyden Ortern ist Blut darauß geronnen. Die Juden
von Brandenburg haben jhre Stück weiters nach
O sterburg geschicket/ da es abermahl von den Jüden/
die davon/ jrer Aussage nach/ auch haben Wunderwerck
sehen wollen/ zur Schmahe Christi ist gemartert worden/
dz Blut wunder barlich davon geflossen ist. Von Oster-
burg ist dieses stücke endlich nach Braunschweig den
Juden zugeschicket. Da nun die Thäter eingezogen vnd
gestraffet wurden/ haben sie nicht allein solches alles
bekand/ sondern auch außgesaget/ daß sie jnnerhalb x.
Jahren funff Christen Kinder zu Berlin/ Werben/
Brandenburg vnd Osterburg an sich gekäuffet/ sie ge-
tödtet/ vnd jre Blut von jnen auffgehoben/ theils daß
sie in jhrem Gemüthe wider die Christen grimmiger vnd
hitziger würden/ theils dz sie dasselbige in jren Kranck-
heiten verbraucheten. Als nun Churfürst Joachim
hierüber Vrtheil vnd Recht er gehen/ vnd der Gottes-
lästerlichen Juden xxxviij. nebenst den Kesselbüsser zum
Fewr verdammen lies/ haben dieselbe jmmerfort jhre gott-
lose Reden wider der Christen Gott gepflogen/ vnd sind
also des Teuffels Martyrer geworden. Nur zween vn-
ter jhnen/ als Jacob von Brandenburg/ deme sich die
Jungfraw Maria im Gesichte soll zu vnterschiedlichen
mahlen haben sehenlassen/ vnd Joseph von Seehausen

haben

Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerlande.
gegangen ſey/ daß der Teig nicht alleine ſey roth ge-
worden/ ſondern ſich auch im Ofen ein ſchoͤner heller
Glantz/ vnd zu zweyen mahlen ein ſeuberliches kleines
Kindlein habe ſehen laſſen. Die andere Partickel habe
er nach Brandenburg/ die dritte nach Stendel zu den
Juden verſchicket. An beydẽ Ortern habẽ dieſelbe mit
groſſen Gotteslaͤſterungen vnd Fluchẽ vnſers Erloͤſers
drin gehawë/ vnd ſie doch nicht verſehren koͤnnen: An
beyden Ortern iſt Blut darauß geronnen. Die Juden
von Brandenburg haben jhre Stuͤck weiters nach
O ſterburg geſchicket/ da es abermahl von den Juͤden/
die davon/ jrer Auſſage nach/ auch habẽ Wunderwerck
ſehẽ wollen/ zur Schmahe Chriſti iſt gemartert wordẽ/
dz Blut wunder baꝛlich davon gefloſſen iſt. Von Oſter-
burg iſt dieſes ſtuͤcke endlich nach Braunſchweig den
Juden zugeſchicket. Da nun die Thaͤter eingezogẽ vnd
geſtraffet wurden/ haben ſie nicht allein ſolches alles
bekand/ ſondern auch außgeſaget/ daß ſie jnnerhalb x.
Jahren funff Chriſten Kinder zu Berlin/ Werben/
Brandenburg vnd Oſterburg an ſich gekaͤuffet/ ſie ge-
toͤdtet/ vnd jre Blut von jnen auffgehoben/ theils daß
ſie in jhrem Gemuͤthe wider die Chriſten grim̃iger vnd
hitziger wuͤrden/ theils dz ſie daſſelbige in jren Kranck-
heiten verbraucheten. Als nun Churfuͤrſt Joachim
hieruͤber Vrtheil vnd Recht er gehen/ vnd der Gottes-
laͤſterlichen Juden xxxviij. nebenſt dẽ Keſſelbuͤſſer zum
Fewr verdam̃en lies/ haben dieſelbe jm̃erfort jhre gott-
loſe Reden wider der Chriſten Gott gepflogen/ vñ ſind
alſo des Teuffels Martyrer geworden. Nur zween vn-
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Jungfraw Maria im Geſichte ſoll zu vnterſchiedlichen
mahlen haben ſehẽlaſſen/ vnd Joſeph von Seehauſen

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[437/0143] Vom Alten Saͤchſiſchen Pommerlande. gegangen ſey/ daß der Teig nicht alleine ſey roth ge- worden/ ſondern ſich auch im Ofen ein ſchoͤner heller Glantz/ vnd zu zweyen mahlen ein ſeuberliches kleines Kindlein habe ſehen laſſen. Die andere Partickel habe er nach Brandenburg/ die dritte nach Stendel zu den Juden verſchicket. An beydẽ Ortern habẽ dieſelbe mit groſſen Gotteslaͤſterungen vnd Fluchẽ vnſers Erloͤſers drin gehawë/ vnd ſie doch nicht verſehren koͤnnen: An beyden Ortern iſt Blut darauß geronnen. Die Juden von Brandenburg haben jhre Stuͤck weiters nach O ſterburg geſchicket/ da es abermahl von den Juͤden/ die davon/ jrer Auſſage nach/ auch habẽ Wunderwerck ſehẽ wollen/ zur Schmahe Chriſti iſt gemartert wordẽ/ dz Blut wunder baꝛlich davon gefloſſen iſt. Von Oſter- burg iſt dieſes ſtuͤcke endlich nach Braunſchweig den Juden zugeſchicket. Da nun die Thaͤter eingezogẽ vnd geſtraffet wurden/ haben ſie nicht allein ſolches alles bekand/ ſondern auch außgeſaget/ daß ſie jnnerhalb x. Jahren funff Chriſten Kinder zu Berlin/ Werben/ Brandenburg vnd Oſterburg an ſich gekaͤuffet/ ſie ge- toͤdtet/ vnd jre Blut von jnen auffgehoben/ theils daß ſie in jhrem Gemuͤthe wider die Chriſten grim̃iger vnd hitziger wuͤrden/ theils dz ſie daſſelbige in jren Kranck- heiten verbraucheten. Als nun Churfuͤrſt Joachim hieruͤber Vrtheil vnd Recht er gehen/ vnd der Gottes- laͤſterlichen Juden xxxviij. nebenſt dẽ Keſſelbuͤſſer zum Fewr verdam̃en lies/ haben dieſelbe jm̃erfort jhre gott- loſe Reden wider der Chriſten Gott gepflogen/ vñ ſind alſo des Teuffels Martyrer geworden. Nur zween vn- ter jhnen/ als Jacob von Brandenburg/ deme ſich die Jungfraw Maria im Geſichte ſoll zu vnterſchiedlichen mahlen haben ſehẽlaſſen/ vnd Joſeph von Seehauſen haben

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Zitationshilfe: Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639, S. 437. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/micraelius_pommernland03_1639/143>, abgerufen am 22.11.2024.