Micraelius, Johann: Drittes Buch Deß Alten Sächsischen Pommerlandes. Bd. 3, 1. Stettin, 1639.Das dritte Buch/ feindet/ zeuchtdrumb aus den Reichen hin- weg/ vnd/ da er in vielen dingen wider Billigkeit beschuldiget wird/ weiß er seine Vnschuld wol handzuha- ben/ vnd an den Tag zubringen. A. C. 1430.nicht sein könte/ wie fleissig auch die Reichs Räthe in solcher Cron drumb anhielten/ darüber denn die Reichssachen bestecken blieben/ als ist ein grosser Vn- will wider jhn daselbst entstanden. Er hat zwar einmahl die Königin Philippam/ aller Vngelegenheit vorzubawen/ mit etlichen Räthen hinein geschicket: Aber da dieselbe eines theils Sachen vnd Mängel zur Richtigkeit brachte/ das übrige aber zu des Köni- ges Ankunfft verwieß/ starb sie im Jahr mcdxxx. Auff jhren Todt erfolget ein grosser Auffstand in Schweden/ vnd wird Erico übel nachgeredet/ das er nicht persönlich komme/ das er die Schlösser vnd Aempter mit Teutschen vnd Dähnen besetze/ das er viele Schatzungen wegen des Hollsteinischen Krie- ges durch Jessen Erichson/ einen Dähnen/ den er zum Stadthalter in Schweden verordnet hette/ dem Job. Magn. l. 22. cap. 1.Reiche auffbürde. Jn solchem Tumult ist einer aus anstifftung der Geistlichen/ wie man aus Johanne Magno siehet/ mit Nahmen Engelbrecht/ von den Darle Karlen zum Gubernatoren auffgeworffen/ welcher wol xxx. Schlösser in seine Gewalt brachte/ vnd mit Hülffe der Vornembsten im Lande des Kö- niges Haupt: vnd Amptleute allenthalben verjage- te. Vnd ob wol der König sich solche Vnruhe zu stil- len/ mit einem ansehenlichen Volck zu Schiffe setzete/ so ist er doch daßmahl durch einen Sturmwind/ dar- in er auch in Lebensgefahr gerieth/ daran behindert/ vnd von gemeltem Engelbrecht zu Stockholm eine Zeit lang/ als belagert/ gehalten worden. Es ist auch wol zwischen dem Könige vnd den Reichs Rhä- A. Ch. 1435.ten im Jahr mcdxxxv. ein Vertrag auffgerichtet/ vnd gemel-
Das dritte Buch/ feindet/ zeuchtdrumb aus den Reichen hin- weg/ vnd/ da er in vielen dingen wider Billigkeit beſchuldiget wird/ weiß er ſeine Vnſchuld wol handzuha- ben/ vnd an den Tag zubringen. A. C. 1430.nicht ſein koͤnte/ wie fleiſſig auch die Reichs Raͤthe in ſolcher Cron drumb anhielten/ daruͤber denn die Reichsſachen beſtecken blieben/ als iſt ein groſſer Vn- will wider jhn daſelbſt entſtanden. Er hat zwar einmahl die Koͤnigin Philippam/ aller Vngelegenheit vorzubawen/ mit etlichen Raͤthen hinein geſchicket: Aber da dieſelbe eines theils Sachen vnd Maͤngel zur Richtigkeit brachte/ das uͤbrige aber zu des Koͤni- ges Ankunfft verwieß/ ſtarb ſie im Jahr mcdxxx. Auff jhren Todt erfolget ein groſſer Auffſtand in Schweden/ vnd wird Erico uͤbel nachgeredet/ das er nicht perſoͤnlich komme/ das er die Schloͤſſer vnd Aempter mit Teutſchen vnd Daͤhnen beſetze/ das er viele Schatzungen wegen des Hollſteiniſchen Krie- ges durch Jeſſen Erichſon/ einen Daͤhnen/ den er zum Stadthalter in Schweden verordnet hette/ dem Job. Magn. l. 22. cap. 1.Reiche auffbuͤrde. Jn ſolchem Tumult iſt einer aus anſtifftung der Geiſtlichen/ wie man aus Johanne Magno ſiehet/ mit Nahmen Engelbrecht/ von den Darle Karlen zum Gubernatoren auffgeworffen/ welcher wol xxx. Schloͤſſer in ſeine Gewalt brachte/ vnd mit Huͤlffe der Vornembſten im Lande des Koͤ- niges Haupt: vnd Amptleute allenthalben verjage- te. Vnd ob wol der Koͤnig ſich ſolche Vnruhe zu ſtil- len/ mit einem anſehenlichen Volck zu Schiffe ſetzete/ ſo iſt er doch daßmahl durch einen Sturmwind/ dar- in er auch in Lebensgefahr gerieth/ daran behindert/ vnd von gemeltem Engelbrecht zu Stockholm eine Zeit lang/ als belagert/ gehalten worden. Es iſt auch wol zwiſchen dem Koͤnige vnd den Reichs Rhaͤ- A. Ch. 1435.ten im Jahr mcdxxxv. ein Vertrag auffgerichtet/ vnd gemel-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p> <pb facs="#f0102" n="396"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das dritte Buch/</hi> </fw><lb/> <note place="left">feindet/ zeucht<lb/> drumb aus den<lb/> Reichen hin-<lb/> weg/ vnd/ da er<lb/> in vielen dingen<lb/> wider Billigkeit<lb/> beſchuldiget<lb/> wird/ weiß er<lb/> ſeine Vnſchuld<lb/> wol handzuha-<lb/> ben/ vnd an den<lb/> Tag zubringen.<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A. C.</hi></hi> 1430.</note> <hi rendition="#fr">nicht ſein koͤnte/ wie fleiſſig auch die Reichs Raͤthe in<lb/> ſolcher Cron drumb anhielten/ daruͤber denn die<lb/> Reichsſachen beſtecken blieben/ als iſt ein groſſer Vn-<lb/> will wider jhn daſelbſt entſtanden. Er hat zwar<lb/> einmahl die Koͤnigin Philippam/ aller Vngelegenheit<lb/> vorzubawen/ mit etlichen Raͤthen hinein geſchicket:<lb/> Aber da dieſelbe eines theils Sachen vnd Maͤngel<lb/> zur Richtigkeit brachte/ das uͤbrige aber zu des Koͤni-<lb/> ges Ankunfft verwieß/ ſtarb ſie im Jahr mcdxxx.<lb/> Auff jhren Todt erfolget ein groſſer Auffſtand in<lb/> Schweden/ vnd wird Erico uͤbel nachgeredet/ das<lb/> er nicht perſoͤnlich komme/ das er die Schloͤſſer vnd<lb/> Aempter mit Teutſchen vnd Daͤhnen beſetze/ das er<lb/> viele Schatzungen wegen des Hollſteiniſchen Krie-<lb/> ges durch Jeſſen Erichſon/ einen Daͤhnen/ den er<lb/> zum Stadthalter in Schweden verordnet hette/ dem</hi><lb/> <note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Job. Magn. l.</hi> 22.<lb/><hi rendition="#i">cap.</hi></hi> 1.</note> <hi rendition="#fr">Reiche auffbuͤrde. Jn ſolchem Tumult iſt einer aus<lb/> anſtifftung der Geiſtlichen/ wie man aus Johanne<lb/> Magno ſiehet/ mit Nahmen Engelbrecht/ von den<lb/> Darle Karlen zum Gubernatoren auffgeworffen/<lb/> welcher wol xxx. Schloͤſſer in ſeine Gewalt brachte/<lb/> vnd mit Huͤlffe der Vornembſten im Lande des Koͤ-<lb/> niges Haupt: vnd Amptleute allenthalben verjage-<lb/> te. Vnd ob wol der Koͤnig ſich ſolche Vnruhe zu ſtil-<lb/> len/ mit einem anſehenlichen Volck zu Schiffe ſetzete/<lb/> ſo iſt er doch daßmahl durch einen Sturmwind/ dar-<lb/> in er auch in Lebensgefahr gerieth/ daran behindert/<lb/> vnd von gemeltem Engelbrecht zu Stockholm eine<lb/> Zeit lang/ als belagert/ gehalten worden. Es iſt<lb/> auch wol zwiſchen dem Koͤnige vnd den Reichs Rhaͤ-</hi><lb/> <note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A. Ch.</hi></hi> 1435.</note> <hi rendition="#fr">ten im Jahr mcdxxxv. ein Vertrag auffgerichtet/ vnd</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">gemel-</hi> </fw><lb/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [396/0102]
Das dritte Buch/
nicht ſein koͤnte/ wie fleiſſig auch die Reichs Raͤthe in
ſolcher Cron drumb anhielten/ daruͤber denn die
Reichsſachen beſtecken blieben/ als iſt ein groſſer Vn-
will wider jhn daſelbſt entſtanden. Er hat zwar
einmahl die Koͤnigin Philippam/ aller Vngelegenheit
vorzubawen/ mit etlichen Raͤthen hinein geſchicket:
Aber da dieſelbe eines theils Sachen vnd Maͤngel
zur Richtigkeit brachte/ das uͤbrige aber zu des Koͤni-
ges Ankunfft verwieß/ ſtarb ſie im Jahr mcdxxx.
Auff jhren Todt erfolget ein groſſer Auffſtand in
Schweden/ vnd wird Erico uͤbel nachgeredet/ das
er nicht perſoͤnlich komme/ das er die Schloͤſſer vnd
Aempter mit Teutſchen vnd Daͤhnen beſetze/ das er
viele Schatzungen wegen des Hollſteiniſchen Krie-
ges durch Jeſſen Erichſon/ einen Daͤhnen/ den er
zum Stadthalter in Schweden verordnet hette/ dem
Reiche auffbuͤrde. Jn ſolchem Tumult iſt einer aus
anſtifftung der Geiſtlichen/ wie man aus Johanne
Magno ſiehet/ mit Nahmen Engelbrecht/ von den
Darle Karlen zum Gubernatoren auffgeworffen/
welcher wol xxx. Schloͤſſer in ſeine Gewalt brachte/
vnd mit Huͤlffe der Vornembſten im Lande des Koͤ-
niges Haupt: vnd Amptleute allenthalben verjage-
te. Vnd ob wol der Koͤnig ſich ſolche Vnruhe zu ſtil-
len/ mit einem anſehenlichen Volck zu Schiffe ſetzete/
ſo iſt er doch daßmahl durch einen Sturmwind/ dar-
in er auch in Lebensgefahr gerieth/ daran behindert/
vnd von gemeltem Engelbrecht zu Stockholm eine
Zeit lang/ als belagert/ gehalten worden. Es iſt
auch wol zwiſchen dem Koͤnige vnd den Reichs Rhaͤ-
ten im Jahr mcdxxxv. ein Vertrag auffgerichtet/ vnd
gemel-
feindet/ zeucht
drumb aus den
Reichen hin-
weg/ vnd/ da er
in vielen dingen
wider Billigkeit
beſchuldiget
wird/ weiß er
ſeine Vnſchuld
wol handzuha-
ben/ vnd an den
Tag zubringen.
A. C. 1430.
Job. Magn. l. 22.
cap. 1.
A. Ch. 1435.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |