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Michelet, Karl Ludwig: Die Lösung der gesellschaftlichen Frage. Frankfurt (Oder) u. a., 1849.

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III.
Entwurf einer Verfassung für den Deutschen
Bundesstaat.


Wir, das Volk der gesammten Stämme Deutschlands, um
die völkerrechtliche Sicherung unseres Vaterlandes, die innere
Ruhe der einzelnen Bundesstaaten und die allgemeine Wohlfahrt
der Bürger, insofern hierzu die Selbstverwaltung der einzelnen
Staaten nicht genügt, zu fördern, und die Segnungen der Frei-
heit für uns selbst und unsere Nachkommen in einem neuen
gesellschaftlichen Leben zu sichern, verwandeln den bisherigen
Staatenbund in einen großen Bundesstaat, und setzen für den-
selben folgende Verfassung fest, indem wir hoffen, daß dadurch
die Fortschritte der Bildung, Gesittung und Vernunft gleich-
mäßiger und ungehinderter als bisher, so wie ohne fernere Er-
schütterungen und auf dem Wege gesetzlicher Einrichtungen Statt
finden werden.

Abschnitt I.
Die Bestandtheile des Deutschen Bundes.

§. 1. Der Deutsche Bundesstaat wird durch die Regie-
rungen und Bürger aller Deutschen Länder gebildet, so wie die-
selben bisher nur durch ihre Regierungen am Deutschen Bunde
Theil nahmen.

§. 2. Außerdem treten zum Deutschen Bunde hinzu Ost-
und West-Preußen, Schleswig-Holstein und ein Theil von
Limburg.

§. 3. Das Großherzogthum Posen bleibt so lange beim
Deutschen Bunde, bis ein selbstständiger polnischer Staat bestehen

9
III.
Entwurf einer Verfaſſung für den Deutſchen
Bundesſtaat.


Wir, das Volk der geſammten Stämme Deutſchlands, um
die völkerrechtliche Sicherung unſeres Vaterlandes, die innere
Ruhe der einzelnen Bundesſtaaten und die allgemeine Wohlfahrt
der Bürger, inſofern hierzu die Selbſtverwaltung der einzelnen
Staaten nicht genügt, zu fördern, und die Segnungen der Frei-
heit für uns ſelbſt und unſere Nachkommen in einem neuen
geſellſchaftlichen Leben zu ſichern, verwandeln den bisherigen
Staatenbund in einen großen Bundesſtaat, und ſetzen für den-
ſelben folgende Verfaſſung feſt, indem wir hoffen, daß dadurch
die Fortſchritte der Bildung, Geſittung und Vernunft gleich-
mäßiger und ungehinderter als bisher, ſo wie ohne fernere Er-
ſchütterungen und auf dem Wege geſetzlicher Einrichtungen Statt
finden werden.

Abſchnitt I.
Die Beſtandtheile des Deutſchen Bundes.

§. 1. Der Deutſche Bundesſtaat wird durch die Regie-
rungen und Bürger aller Deutſchen Länder gebildet, ſo wie die-
ſelben bisher nur durch ihre Regierungen am Deutſchen Bunde
Theil nahmen.

§. 2. Außerdem treten zum Deutſchen Bunde hinzu Oſt-
und Weſt-Preußen, Schleswig-Holſtein und ein Theil von
Limburg.

§. 3. Das Großherzogthum Poſen bleibt ſo lange beim
Deutſchen Bunde, bis ein ſelbſtſtändiger polniſcher Staat beſtehen

9
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[129/0139] III. Entwurf einer Verfaſſung für den Deutſchen Bundesſtaat. Wir, das Volk der geſammten Stämme Deutſchlands, um die völkerrechtliche Sicherung unſeres Vaterlandes, die innere Ruhe der einzelnen Bundesſtaaten und die allgemeine Wohlfahrt der Bürger, inſofern hierzu die Selbſtverwaltung der einzelnen Staaten nicht genügt, zu fördern, und die Segnungen der Frei- heit für uns ſelbſt und unſere Nachkommen in einem neuen geſellſchaftlichen Leben zu ſichern, verwandeln den bisherigen Staatenbund in einen großen Bundesſtaat, und ſetzen für den- ſelben folgende Verfaſſung feſt, indem wir hoffen, daß dadurch die Fortſchritte der Bildung, Geſittung und Vernunft gleich- mäßiger und ungehinderter als bisher, ſo wie ohne fernere Er- ſchütterungen und auf dem Wege geſetzlicher Einrichtungen Statt finden werden. Abſchnitt I. Die Beſtandtheile des Deutſchen Bundes. §. 1. Der Deutſche Bundesſtaat wird durch die Regie- rungen und Bürger aller Deutſchen Länder gebildet, ſo wie die- ſelben bisher nur durch ihre Regierungen am Deutſchen Bunde Theil nahmen. §. 2. Außerdem treten zum Deutſchen Bunde hinzu Oſt- und Weſt-Preußen, Schleswig-Holſtein und ein Theil von Limburg. §. 3. Das Großherzogthum Poſen bleibt ſo lange beim Deutſchen Bunde, bis ein ſelbſtſtändiger polniſcher Staat beſtehen 9

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Zitationshilfe: Michelet, Karl Ludwig: Die Lösung der gesellschaftlichen Frage. Frankfurt (Oder) u. a., 1849, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/michelet_loesung_1849/139>, abgerufen am 22.11.2024.