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Meyr, Melchior: Der Sieg des Schwachen. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 9. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 47–255. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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durch den Sturz in die Grube sein Aeußeres, bot er ein Bild des Jammers, wie es nicht vollkommener gesehen werden kann. Der Vater, als er ihn erblickte, wußte sogleich was. Gegen einen so bestraften Sünder noch Unwillen zu fühlen, war unmöglich. Spöttisch lächelnd rief der Sieger ihm zu: Du willst mir den Kopf zurechtsetzen? Du? Ja, du bist der rechte Mann dazu! -- So, nun geh hinein und wasch dich. Morgen reden wir weiter!

III.

Die Bäbe war von dem Stelldichein mit dem Gefühl nach Hause gekommen, daß es mit ihr und dem Schneider aus sei und aus sein müsse. In der Aufregung ihres Zorns hatte sie all ihre Selbstbeherrschung nöthig, um sich nichts anmerken zu lassen; sie ging zu Bette, sobald es möglich war, konnte aber lange nicht einschlafen und hätte Thränen vergießen mögen, aus bloßem Verdruß über den Menschen, den sie so gern gehabt, und der sich so kläglich benommen hatte.

Am andern Morgen war die Entrüstung nicht mehr in erster Stärke vorhanden, aber ihrem Spruch mußte der erwägende Verstand beitreten. Wer seinen Vater so fürchtete, wie der Tobias, der wagte und that nie etwas gegen ihn und konnte also nie ihr Mann werden. Aber angenommen, sie bekäme ihn doch noch, so oder

durch den Sturz in die Grube sein Aeußeres, bot er ein Bild des Jammers, wie es nicht vollkommener gesehen werden kann. Der Vater, als er ihn erblickte, wußte sogleich was. Gegen einen so bestraften Sünder noch Unwillen zu fühlen, war unmöglich. Spöttisch lächelnd rief der Sieger ihm zu: Du willst mir den Kopf zurechtsetzen? Du? Ja, du bist der rechte Mann dazu! — So, nun geh hinein und wasch dich. Morgen reden wir weiter!

III.

Die Bäbe war von dem Stelldichein mit dem Gefühl nach Hause gekommen, daß es mit ihr und dem Schneider aus sei und aus sein müsse. In der Aufregung ihres Zorns hatte sie all ihre Selbstbeherrschung nöthig, um sich nichts anmerken zu lassen; sie ging zu Bette, sobald es möglich war, konnte aber lange nicht einschlafen und hätte Thränen vergießen mögen, aus bloßem Verdruß über den Menschen, den sie so gern gehabt, und der sich so kläglich benommen hatte.

Am andern Morgen war die Entrüstung nicht mehr in erster Stärke vorhanden, aber ihrem Spruch mußte der erwägende Verstand beitreten. Wer seinen Vater so fürchtete, wie der Tobias, der wagte und that nie etwas gegen ihn und konnte also nie ihr Mann werden. Aber angenommen, sie bekäme ihn doch noch, so oder

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T14:49:07Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T14:49:07Z)

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Zitationshilfe: Meyr, Melchior: Der Sieg des Schwachen. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 9. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 47–255. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyr_schwachen_1910/68>, abgerufen am 27.11.2024.