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Meyr, Melchior: Der Sieg des Schwachen. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 9. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 47–255. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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schöne Wetter in den Garten. Er ging hin und her, setzte sich auf eine Bank unter den dicksten Baum, und in der frischen Luft, unter dem freundlichen Himmel wurde er ruhiger und heiterer. Die Geschichte konnte auch leichter vorübergehen, als er sich dachte; ja, sie konnte sogar zu seinem Nutzen ausschlagen -- wer wußte das! --

Eine geraume Zeit verging. Als es vier Uhr schlug, erhob sich in ihm die Frage, ob er ganz zu Hause bleiben oder noch unter die Leute gehen sollte. Das erste war gefahrlos, aber auf die Dauer langweilig; das zweite gewagt, aber ehrenvoller und so oder so unterhaltender. Nach kurzem Besinnen rief er: Was da! -- ich geh' ins Wirthshaus!

In dunkelblauer Juppe, die Pelzkappe ein wenig aufs rechte Ohr gesetzt, ging er muthig die Gasse hinab. Er suchte munter auszusehen und grüßte ein paar Mädchen, die am Wege standen, lustig, so daß sie ihm verwundert dankten. Als er das Wirthshaus erblickte, wurde er ernster. Die Gefahr, der er entgegenging, kam ihm zum Bewußtsein, und er waffnete sich darauf.

Im Tennen traf er das Wirthsmädchen. Diese sah ihn gemüthlich an und sagte: Die ledigen "Burscht" sind im Garten. -- Tobias überlegte einen Moment, ob er nicht lieber in die Stube gehen sollte; aber der Muth siegte, und er ging durch die Hinterthür zu Seinesgleichen.

Eine frische, heitere Scene bot sich ihm dar. Rechter-

schöne Wetter in den Garten. Er ging hin und her, setzte sich auf eine Bank unter den dicksten Baum, und in der frischen Luft, unter dem freundlichen Himmel wurde er ruhiger und heiterer. Die Geschichte konnte auch leichter vorübergehen, als er sich dachte; ja, sie konnte sogar zu seinem Nutzen ausschlagen — wer wußte das! —

Eine geraume Zeit verging. Als es vier Uhr schlug, erhob sich in ihm die Frage, ob er ganz zu Hause bleiben oder noch unter die Leute gehen sollte. Das erste war gefahrlos, aber auf die Dauer langweilig; das zweite gewagt, aber ehrenvoller und so oder so unterhaltender. Nach kurzem Besinnen rief er: Was da! — ich geh' ins Wirthshaus!

In dunkelblauer Juppe, die Pelzkappe ein wenig aufs rechte Ohr gesetzt, ging er muthig die Gasse hinab. Er suchte munter auszusehen und grüßte ein paar Mädchen, die am Wege standen, lustig, so daß sie ihm verwundert dankten. Als er das Wirthshaus erblickte, wurde er ernster. Die Gefahr, der er entgegenging, kam ihm zum Bewußtsein, und er waffnete sich darauf.

Im Tennen traf er das Wirthsmädchen. Diese sah ihn gemüthlich an und sagte: Die ledigen „Burscht“ sind im Garten. — Tobias überlegte einen Moment, ob er nicht lieber in die Stube gehen sollte; aber der Muth siegte, und er ging durch die Hinterthür zu Seinesgleichen.

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T14:49:07Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T14:49:07Z)

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Zitationshilfe: Meyr, Melchior: Der Sieg des Schwachen. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 9. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 47–255. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyr_schwachen_1910/135>, abgerufen am 27.11.2024.