Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.Teutschen Rhetorica. Das 6. Capittel. Von der Elocution wird etwas ferner/ doch nur in Gemein gehan- delt/ vnd was darzu gehöre/ an- gezeiget. Fürnemlich muß ein Redener Thürin-
Teutſchen Rhetorica. Das 6. Capittel. Von der Elocution wird etwas ferner/ doch nur in Gemein gehan- delt/ vnd was darzu gehoͤre/ an- gezeiget. Fuͤrnemlich muß ein Redener Thuͤrin-
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Teutſchen Rhetorica.
Das 6. Capittel.
Von der Elocution wird etwas
ferner/ doch nur in Gemein gehan-
delt/ vnd was darzu gehoͤre/ an-
gezeiget.
Fuͤrnemlich muß ein Redener
darauff bedacht ſeyn/ daß er ſei-
ne Sach mit reinen/ deutlichen/
zierlichen vnd geſchickten Wor-
ten vorbringe: Weil jhm obliget erſtlich zu-
beweiſen/ vnd das iſt die vnvmbgaͤnglich
Nohtwendigkeit: Zum andern zubelu-
ſtigen/ vnd das iſt die ſuͤſſe Liebligkeit;
zum dritten zubewegen vnd das iſt die ſtren-
ge Dapfferkeit. Wer dieſe drey Stuͤck aus
den Augen ſetzet/ thut loͤblicher/ weñ er ſchwei-
get: Aber thoͤrichter/ wenn er lallet. Der
Redner ſol ſich reiner Worte in deutſcher
Sprach befleiſſigen: Vnd zwar wie ſolche in
dem Hochmeißniſchen Cantzleyen vblich ſeyn:
Dargegen mit embſiger Sorge ſich huͤtten
vor dem Lateiniſchen/ Griechiſchen/ Fran-
tzoͤſiſchen vnd Jtalieniſchen/ wofern nicht
ſonderbahre Vrſachen ein anders erfordern.
Den Poeten iſt erlaubet/ bißweilen einen
Thuͤrin-
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