Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.Teutschen Rhetorica. ner Sünde willen sterben müssen/ vnd seineGerechtigkeit die er gethan hat/ wird nicht an- geschen werden/ aber sein Blut wil ich von dei- ner Hand fordern. Wo du aber den Gerech- ten warnest daß er nicht sündigen sol/ vnd er sündiget auch nicht/ so sol der leben/ denn er hat sich warnen lassen/ vnd du hast deine Seele errettet. Warumb aber hastu diesen strengenEsa. [56] War-
Teutſchen Rhetorica. ner Suͤnde willen ſterben muͤſſen/ vnd ſeineGerechtigkeit die er gethan hat/ wird nicht an- geſchen werden/ aber ſein Blut wil ich von dei- ner Hand fordern. Wo du aber den Gerech- ten warneſt daß er nicht ſuͤndigen ſol/ vnd er ſuͤndiget auch nicht/ ſo ſol der leben/ denn er hat ſich warnen laſſen/ vnd du haſt deine Seele erꝛettet. Warumb aber haſtu dieſen ſtrengenEſa. [56] War-
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Teutſchen Rhetorica.
ner Suͤnde willen ſterben muͤſſen/ vnd ſeine
Gerechtigkeit die er gethan hat/ wird nicht an-
geſchen werden/ aber ſein Blut wil ich von dei-
ner Hand fordern. Wo du aber den Gerech-
ten warneſt daß er nicht ſuͤndigen ſol/ vnd er
ſuͤndiget auch nicht/ ſo ſol der leben/ denn er
hat ſich warnen laſſen/ vnd du haſt deine
Seele erꝛettet.
Warumb aber haſtu dieſen ſtrengen
Befehl ausgeſetzet/ vnd mit jenem falſchẽ
Propheten dich als ein blinder geſtellet/
der nicht ſehe vnd wiſſe/ vnd als ein ſtum-
mer Hund/ der nicht belle/ vnd die Laſter
ſtraffen koͤnne? Warumb haſtu Kuͤſ-
ſen gemacht den Leuten vnter die Ar-
me/ vnnd Pfuͤlle zu den Haͤuptern/
beydes Jungen vnd Alten? Warumb
haſtu die Seele gefangen vnter mei-
nem Volck/ vnd denſelbigen das Le-
ben verheiſſen? Warumb haſtu mich
entheiliget vnter meinem Volck/ vmb ei-
ner Hand voll Geꝛſten vnd Biſſen Brods
willen (welches du wo nicht zu Hoff bey
den Koͤnigen vnd Fuͤrſten/ jedoch zu
Hauß bey den Gewaltigen genoſſen?)
War-
Eſa. 56
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