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Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.

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Teutschen Rhetorica.
vnd daß mein Gemüth dabey ruhig ist/ weil es
je muß seyn: Was wiltu weiter? Gönne
mir doch nur das blosse Leben/ etc.

Vnter diese Figur wollen etzliche ziehen
das leichtfertige Exempel bey dem Maronen/
vnd müste das also gegeben werden.

Jch werde nimmermehr die Götter vberbochen
Mein Geist mir räthet das. Ehe ich laß vuge-
rochen
Das zugefügte Leyd/ Jch ruffe au die Hell/
Den Di[c]en setze ich an eines andern Stell.
Also spricht die Götzin.
Jch werde/ leyder/ nicht den Trojern können weh-
ren
Daß sie mir in das Land ein mit den Schiffen
kehren.
So laß ich solches seyn. Jch wil sie halten
auff
Das von der starcken Zaal noch viele gehen
drauff.

Diese andere Art ist weit schöner vndGebrauch
der Con-
ceßion.

scharffsinniger als die erste/ vnd stehet wohl/
wenn in hefftigen Disputationen/ vnd
Zanckstreiten der Redener seinen Gegen-
theil mit solchen vortheiligen Kunststü-
cken angreiffen kan: Daher die Sophisten/
wofern sie darzu gelangen können/ arglistiger
Weise nach dieser Figur erachten/ vnd pfle-

gen
E e iij

Teutſchen Rhetorica.
vnd daß mein Gemuͤth dabey ruhig iſt/ weil es
je muß ſeyn: Was wiltu weiter? Goͤnne
mir doch nur das bloſſe Leben/ ꝛc.

Vnter dieſe Figur wollen etzliche ziehen
das leichtfertige Exempel bey dem Maronen/
vnd muͤſte das alſo gegeben werden.

Jch werde nimmermehr die Goͤtter vberbochen
Mein Geiſt mir raͤthet das. Ehe ich laß vuge-
rochen
Das zugefuͤgte Leyd/ Jch ruffe au die Hell/
Den Di[c]en ſetze ich an eines andern Stell.
Alſo ſpricht die Goͤtzin.
Jch werde/ leyder/ nicht den Trojern koͤnnen weh-
ren
Daß ſie mir in das Land ein mit den Schiffen
kehren.
So laß ich ſolches ſeyn. Jch wil ſie halten
auff
Das von der ſtarcken Zaal noch viele gehen
drauff.

Dieſe andere Art iſt weit ſchoͤner vndGebrauch
der Con-
ceßion.

ſcharffſinniger als die erſte/ vnd ſtehet wohl/
wenn in hefftigen Diſputationen/ vnd
Zanckſtreiten der Redener ſeinen Gegen-
theil mit ſolchen vortheiligen Kunſtſtuͤ-
cken angreiffen kan: Daher die Sophiſten/
wofern ſie darzu gelangen koͤnnen/ argliſtiger
Weiſe nach dieſer Figur erachten/ vnd pfle-

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[437/0457] Teutſchen Rhetorica. vnd daß mein Gemuͤth dabey ruhig iſt/ weil es je muß ſeyn: Was wiltu weiter? Goͤnne mir doch nur das bloſſe Leben/ ꝛc. Vnter dieſe Figur wollen etzliche ziehen das leichtfertige Exempel bey dem Maronen/ vnd muͤſte das alſo gegeben werden. Jch werde nimmermehr die Goͤtter vberbochen Mein Geiſt mir raͤthet das. Ehe ich laß vuge- rochen Das zugefuͤgte Leyd/ Jch ruffe au die Hell/ Den Dicen ſetze ich an eines andern Stell. Alſo ſpricht die Goͤtzin. Jch werde/ leyder/ nicht den Trojern koͤnnen weh- ren Daß ſie mir in das Land ein mit den Schiffen kehren. So laß ich ſolches ſeyn. Jch wil ſie halten auff Das von der ſtarcken Zaal noch viele gehen drauff. Dieſe andere Art iſt weit ſchoͤner vnd ſcharffſinniger als die erſte/ vnd ſtehet wohl/ wenn in hefftigen Diſputationen/ vnd Zanckſtreiten der Redener ſeinen Gegen- theil mit ſolchen vortheiligen Kunſtſtuͤ- cken angreiffen kan: Daher die Sophiſten/ wofern ſie darzu gelangen koͤnnen/ argliſtiger Weiſe nach dieſer Figur erachten/ vnd pfle- gen Gebrauch der Con- ceßion. E e iij

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Zitationshilfe: Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634, S. 437. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/457>, abgerufen am 22.11.2024.