Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.Teutschen Rhetorica. mit das Franckreich/ welches vber den Alpi-schen Gebirgen liget/ den jenigen/ welchen es newlich in höchster Gewalt mit willigsten Ge- müth gesehen/ aus verwendetem Glück einen trawrigen gekränckten vnd vertriebenen sehe? Von dem Gebrauch der Zweiffels figurGebrauch Zum Andern hat die Zweiffelsfigur ei-2. Zum Dritten stehet die Zweiffelsfigur3. Zum C c ij
Teutſchen Rhetorica. mit das Franckreich/ welches vber den Alpi-ſchen Gebirgen liget/ den jenigen/ welchen es newlich in hoͤchſter Gewalt mit willigſten Ge- muͤth geſehen/ aus verwendetem Gluͤck einen trawrigen gekraͤnckten vnd vertriebenen ſehe? Von dem Gebrauch der Zweiffels figurGebrauch Zum Andern hat die Zweiffelsfigur ei-2. Zum Dritten ſtehet die Zweiffelsfigur3. Zum C c ij
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Teutſchen Rhetorica.
mit das Franckreich/ welches vber den Alpi-
ſchen Gebirgen liget/ den jenigen/ welchen es
newlich in hoͤchſter Gewalt mit willigſten Ge-
muͤth geſehen/ aus verwendetem Gluͤck einen
trawrigen gekraͤnckten vnd vertriebenen ſehe?
Von dem Gebrauch der Zweiffels figur
iſt zuwiſſen/ Erſtlich/ daß ſolche in den Sit-
ten. Sachen ſehr wohl anſtehe den Jungen/
auch dapffern Rednern/ denn ſie iſt ein Zei-
chen der Schamhafftigkeit/ vnd nicht der Si-
cherheit vnd Kuͤhnheit.
Gebrauch
der Zweif-
felsfigur.
1.
Zum Andern hat die Zweiffelsfigur ei-
nen groſſen Nutzen/ zumahln/ wenn die Fra-
gen ſcharff geſtellet ſeyn/ die Gemuͤther
der Richter/ Raͤthe vnd Zuhoͤrer zubewe-
gen/ fuͤrnemlich wenn die Dinge klar
vnd deutlich bewieſen vnd allen Bider-
leuten bekandt ſeyn/ vnd darff alsdann der
Redner dapffer darauff dringen.
2.
Zum Dritten ſtehet die Zweiffelsfigur
wohl/ wenn der Redener ſeinen Zweck er-
ꝛeichet/ ſeinen Gegentheil beſtritten vnd
durch gnugſame Gruͤnde vberwunden:
Sintemahln/ wenn das geſchehen/ vnd der
Redener die eingefuͤhrten Beweißthumer zu-
widerholen gemeynet/ kan jhm dieſe Figur
mercklich nutzen.
3. Zum
C c ij
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