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Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.

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Das 25. Cap. der

Als Cicero: Dermahleins ist auffge-
wachet deß Pompejen (Jch wils sagen daß
er es höret/ wie ichs gemeynet habe vnd noch
meyne/ er nehme solches auff wie er wolle)
er ist sage ich dermahleins auffgewachet/
der verborgene vnd gäntzlich verholene Ge-
müthsschmertzen deß Pompejen/ vnd hat
dem gemeinen Wesen geschwinde Hülff ge-
leistet; Auch die von Vnglück erniedrigte
Stimme/ vnd von Furcht hingefallene Städ-
te hat er zu etwas Hoffnung der Freyheit vnd
vorigen Herrligkeit widerumb auffgerich-
tet.

Diese Art sol nach etzlicher Meynung
ein Epizeuxis seyn/ ist aber falsch vnd jrrig.
Denn allhier widerholet Cicero die Wort
nicht zu einer Zierd vnd Liebligkeit/ son-
dern aus Noth zu besserer Deutligkeit.
Das folgende möcht eher ein Epizenxis seyn.
Etzliche pflegen den Kriegsruhm mit Worten
zuverringern/ vnd den Fürsten abzuziehen/
solchen den Soldaten mitzutheilen/ daß er
dem Feld Obristen nicht allein verbleibe: Vnd
zwar in den Waffen fördert wohl die Mann-
heit der Knechte/ die Gelegenheit der Oerter/
die Beyhülffe der Bundtsgesellen/ die Schiff-
rüstungen/ die Proviant: Aber das gröste

Stück
Das 25. Cap. der

Als Cicero: Dermahleins iſt auffge-
wachet deß Pompejen (Jch wils ſagen daß
er es hoͤret/ wie ichs gemeynet habe vnd noch
meyne/ er nehme ſolches auff wie er wolle)
er iſt ſage ich dermahleins auffgewachet/
der verborgene vnd gaͤntzlich verholene Ge-
muͤthsſchmertzen deß Pompejen/ vnd hat
dem gemeinen Weſen geſchwinde Huͤlff ge-
leiſtet; Auch die von Vngluͤck erniedrigte
Stim̃e/ vnd von Furcht hingefallene Staͤd-
te hat er zu etwas Hoffnung der Freyheit vnd
vorigen Herꝛligkeit widerumb auffgerich-
tet.

Dieſe Art ſol nach etzlicher Meynung
ein Epizeuxis ſeyn/ iſt aber falſch vnd jrꝛig.
Denn allhier widerholet Cicero die Wort
nicht zu einer Zierd vnd Liebligkeit/ ſon-
dern aus Noth zu beſſerer Deutligkeit.
Das folgende moͤcht eher ein Epizenxis ſeyn.
Etzliche pflegen den Kriegsruhm mit Worten
zuverꝛingern/ vnd den Fuͤrſten abzuziehen/
ſolchen den Soldaten mitzutheilen/ daß er
dem Feld Obriſten nicht allein verbleibe: Vnd
zwar in den Waffen foͤrdert wohl die Mann-
heit der Knechte/ die Gelegenheit der Oerter/
die Beyhuͤlffe der Bundtsgeſellen/ die Schiff-
ruͤſtungen/ die Proviant: Aber das groͤſte

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[254/0274] Das 25. Cap. der Als Cicero: Dermahleins iſt auffge- wachet deß Pompejen (Jch wils ſagen daß er es hoͤret/ wie ichs gemeynet habe vnd noch meyne/ er nehme ſolches auff wie er wolle) er iſt ſage ich dermahleins auffgewachet/ der verborgene vnd gaͤntzlich verholene Ge- muͤthsſchmertzen deß Pompejen/ vnd hat dem gemeinen Weſen geſchwinde Huͤlff ge- leiſtet; Auch die von Vngluͤck erniedrigte Stim̃e/ vnd von Furcht hingefallene Staͤd- te hat er zu etwas Hoffnung der Freyheit vnd vorigen Herꝛligkeit widerumb auffgerich- tet. Dieſe Art ſol nach etzlicher Meynung ein Epizeuxis ſeyn/ iſt aber falſch vnd jrꝛig. Denn allhier widerholet Cicero die Wort nicht zu einer Zierd vnd Liebligkeit/ ſon- dern aus Noth zu beſſerer Deutligkeit. Das folgende moͤcht eher ein Epizenxis ſeyn. Etzliche pflegen den Kriegsruhm mit Worten zuverꝛingern/ vnd den Fuͤrſten abzuziehen/ ſolchen den Soldaten mitzutheilen/ daß er dem Feld Obriſten nicht allein verbleibe: Vnd zwar in den Waffen foͤrdert wohl die Mann- heit der Knechte/ die Gelegenheit der Oerter/ die Beyhuͤlffe der Bundtsgeſellen/ die Schiff- ruͤſtungen/ die Proviant: Aber das groͤſte Stuͤck

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Zitationshilfe: Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/274>, abgerufen am 22.11.2024.