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Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.

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Das 22. Cap. der
Bald gehet/ gehet bald/ geschwinde bringet
Flammen
Die Segel strecket her/ die Hände thut zu-
sammen
Am Ruder/ treibet fort das Schiff in
schneller Eyl/
Weil der Landfahrer fleucht sich keiner hier
verweil.

Der Poet hette sagen können: Gehet
bald vnd bringet geschwind Flammen/
auch strecket her/ nemlich/ dem Winde/ ne-
ben diesem thut die Hände zusammen am
Ruder/ vnd treibet fort das Schiff. Nota
Lector, quidam apud Virgilium legunt,
date tela, ut facit Voßius; quidam date vela,
quod textui magis respondet.

Der Knecht bey dem Terentzen. Jetzun-
der ist es eben also beschaffen/ daß/ wenn sie
gleich alle miteinander alle jhre Rathschläge
zusammen trügen/ vnd wolten diesem Vbel
ein Heyl suchen/ würden sie doch keine Hülf-
fe leisten können etc. Wehe mir Armen! So
viel Vnfälle haben vns zu gar geschwinde
vmblagert/ die Gewalt/ die Dürfftigkeit/
die Vnbilligkeit/ die Einsamkeit/ vnd die
schändliche Nachrede. Jn diesem brauch-
et der Poet keine Bindewort wie auch in

folgen-
Das 22. Cap. der
Bald gehet/ gehet bald/ geſchwinde bringet
Flammen
Die Segel ſtrecket her/ die Haͤnde thut zu-
ſammen
Am Ruder/ treibet fort das Schiff in
ſchneller Eyl/
Weil der Landfahrer fleucht ſich keiner hier
verweil.

Der Poet hette ſagen koͤnnen: Gehet
bald vnd bringet geſchwind Flammen/
auch ſtrecket her/ nemlich/ dem Winde/ ne-
ben dieſem thut die Haͤnde zuſammen am
Ruder/ vnd treibet fort das Schiff. Nota
Lector, quidam apud Virgilium legunt,
date tela, ut facit Voßius; quidam date vela,
quod textui magis reſpondet.

Der Knecht bey dem Terentzen. Jetzun-
der iſt es eben alſo beſchaffen/ daß/ wenn ſie
gleich alle miteinander alle jhre Rathſchlaͤge
zuſammen truͤgen/ vnd wolten dieſem Vbel
ein Heyl ſuchen/ wuͤrden ſie doch keine Huͤlf-
fe leiſten koͤnnen ꝛc. Wehe mir Armen! So
viel Vnfaͤlle haben vns zu gar geſchwinde
vmblagert/ die Gewalt/ die Duͤrfftigkeit/
die Vnbilligkeit/ die Einſamkeit/ vnd die
ſchaͤndliche Nachrede. Jn dieſem brauch-
et der Poet keine Bindewort wie auch in

folgen-
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[220/0240] Das 22. Cap. der Bald gehet/ gehet bald/ geſchwinde bringet Flammen Die Segel ſtrecket her/ die Haͤnde thut zu- ſammen Am Ruder/ treibet fort das Schiff in ſchneller Eyl/ Weil der Landfahrer fleucht ſich keiner hier verweil. Der Poet hette ſagen koͤnnen: Gehet bald vnd bringet geſchwind Flammen/ auch ſtrecket her/ nemlich/ dem Winde/ ne- ben dieſem thut die Haͤnde zuſammen am Ruder/ vnd treibet fort das Schiff. Nota Lector, quidam apud Virgilium legunt, date tela, ut facit Voßius; quidam date vela, quod textui magis reſpondet. Der Knecht bey dem Terentzen. Jetzun- der iſt es eben alſo beſchaffen/ daß/ wenn ſie gleich alle miteinander alle jhre Rathſchlaͤge zuſammen truͤgen/ vnd wolten dieſem Vbel ein Heyl ſuchen/ wuͤrden ſie doch keine Huͤlf- fe leiſten koͤnnen ꝛc. Wehe mir Armen! So viel Vnfaͤlle haben vns zu gar geſchwinde vmblagert/ die Gewalt/ die Duͤrfftigkeit/ die Vnbilligkeit/ die Einſamkeit/ vnd die ſchaͤndliche Nachrede. Jn dieſem brauch- et der Poet keine Bindewort wie auch in folgen-

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Zitationshilfe: Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/240>, abgerufen am 27.11.2024.