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Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.

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Teutschen Rhetorica.

Dieses ist eine sehr bittere Spottrede/ wie
in allen anderen/ also auch in diesen/ das sich
Pyrrhus einen verderbten/ oder vngerathenen
Sohn nennet/ vnd das trotzige Gegentheil
verstehet.

Cicero: Chrysogonus hat vnter seinem
Gesinde die Knechte/ welche Sextus Roscius
vorzeiten vnterhalten. Jch glaube es: Chry-
sogonus vergaffet sich an jhrer Geschick-
ligkeit vnd Höffligkeit/ vnd wil/ daß vnter
seinen nach allen Lüsten/ vnd allen Kün-
sten ausgeübten Knaben/ die er aus so
vielen zierlichen Haußgesellschafften zu-
sammen gelesen/ solche wie Tagelöhner vnd
Arbeiter sich finden lassen. Jn diesem Ex-
empel ist eine bittere Verhönung/ vnd verste-
het Cicero vor die Knaben leichtfertige
Schand vnd Diebsbuben.

Cicero abermahls: Das Glück ist dir
weit nicht günstig gewesen/ daß du werest
von einem gewissen Vatter gebohren
worden/ aus welchem du abnehmen köntest/
wie das Vätterliche Gemüth gegen die Kin-
der sich erzeige. Dieser bittern Spottrede
ist nit vngleich Diasyrmus/ so auch scharf/Diasyrmus
heisset aber nit so tieff ein/ als der Sarcas-

mus.
Teutſchen Rhetorica.

Dieſes iſt eine ſehr bittere Spottrede/ wie
in allen anderen/ alſo auch in dieſen/ das ſich
Pyrrhus einen verderbten/ oder vngerathenen
Sohn nennet/ vnd das trotzige Gegentheil
verſtehet.

Cicero: Chryſogonus hat vnter ſeinem
Geſinde die Knechte/ welche Sextus Roſcius
vorzeiten vnterhalten. Jch glaube es: Chry-
ſogonus vergaffet ſich an jhrer Geſchick-
ligkeit vnd Hoͤffligkeit/ vnd wil/ daß vnter
ſeinen nach allen Luͤſten/ vnd allen Kuͤn-
ſten ausgeuͤbten Knaben/ die er aus ſo
vielen zierlichen Haußgeſellſchafften zu-
ſammen geleſen/ ſolche wie Tageloͤhner vnd
Arbeiter ſich finden laſſen. Jn dieſem Ex-
empel iſt eine bittere Verhoͤnung/ vnd verſte-
het Cicero vor die Knaben leichtfertige
Schand vnd Diebsbuben.

Cicero abermahls: Das Gluͤck iſt dir
weit nicht guͤnſtig geweſen/ daß du wereſt
von einem gewiſſen Vatter gebohren
worden/ aus welchem du abnehmen koͤnteſt/
wie das Vaͤtterliche Gemuͤth gegen die Kin-
der ſich erzeige. Dieſer bittern Spottrede
iſt nit vngleich Diaſyrmus/ ſo auch ſcharf/Diaſyrmus
heiſſet aber nit ſo tieff ein/ als der Sarcaſ-

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[189/0209] Teutſchen Rhetorica. Dieſes iſt eine ſehr bittere Spottrede/ wie in allen anderen/ alſo auch in dieſen/ das ſich Pyrrhus einen verderbten/ oder vngerathenen Sohn nennet/ vnd das trotzige Gegentheil verſtehet. Cicero: Chryſogonus hat vnter ſeinem Geſinde die Knechte/ welche Sextus Roſcius vorzeiten vnterhalten. Jch glaube es: Chry- ſogonus vergaffet ſich an jhrer Geſchick- ligkeit vnd Hoͤffligkeit/ vnd wil/ daß vnter ſeinen nach allen Luͤſten/ vnd allen Kuͤn- ſten ausgeuͤbten Knaben/ die er aus ſo vielen zierlichen Haußgeſellſchafften zu- ſammen geleſen/ ſolche wie Tageloͤhner vnd Arbeiter ſich finden laſſen. Jn dieſem Ex- empel iſt eine bittere Verhoͤnung/ vnd verſte- het Cicero vor die Knaben leichtfertige Schand vnd Diebsbuben. Cicero abermahls: Das Gluͤck iſt dir weit nicht guͤnſtig geweſen/ daß du wereſt von einem gewiſſen Vatter gebohren worden/ aus welchem du abnehmen koͤnteſt/ wie das Vaͤtterliche Gemuͤth gegen die Kin- der ſich erzeige. Dieſer bittern Spottrede iſt nit vngleich Diaſyrmus/ ſo auch ſcharf/ heiſſet aber nit ſo tieff ein/ als der Sarcaſ- mus. Diaſyrmus

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Zitationshilfe: Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/209>, abgerufen am 24.11.2024.