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Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634.

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Teutschen Rhetorica.
weisser als der Schnee/ vester als das
Eysen/ vnd dergleichen.

Cicero: Von dem grossen vnd reichen Erb-
gut/ hat dieser so eylend vnd geschwinde auch
keine Scherben/ auff welcher er das
Fewer betteln könte/ übrig gelassen:
Er ist darzu seine Seele schuldig.

Jtem: Sein Hauß ist erfüllet mit Corin-
thischen vnd anderen Gefässen/ welche der
Meister in der Jnsel Delos gemacht vnd ge-
gossen: Vnter denselbigen ist auch gewesen
der Topff/ welchen er newlich so thewe[r]
bezahlet/ daß die vorüber giengen vnd höre-
ten die Summa Geldes/ vermeyneten/
es were ein Fuhrwerck/ oder kostbares
Gut gekauffet worden. Jst gar zu viel ge-
redt von dem Werth deß Topffes/ der fast
thewrer angeben wird/ als die stattlichen Per-
len/ mit welchen Cleopatra gepranget.

Zuwissen/ das Redener eine zimliche
masse halten müssen in den Hyperbolen:
Sintemahl wenn es gar zu grob/ kan niemand
mit dieser Art etwas ausrichten. Die
Schmeichler pflegen mit Hyperbolen dapffer
auffzuschneiden: Jedoch wenn ein Rede-
ner seinen Gegentheil in Verdacht bey

den
M iiij

Teutſchen Rhetorica.
weiſſer als der Schnee/ veſter als das
Eyſen/ vnd dergleichen.

Cicero: Von dem groſſen vñ reichen Erb-
gut/ hat dieſer ſo eylend vnd geſchwinde auch
keine Scherben/ auff welcher er das
Fewer betteln koͤnte/ uͤbrig gelaſſen:
Er iſt darzu ſeine Seele ſchuldig.

Jtem: Sein Hauß iſt erfuͤllet mit Corin-
thiſchen vnd anderen Gefaͤſſen/ welche der
Meiſter in der Jnſel Delos gemacht vnd ge-
goſſen: Vnter denſelbigen iſt auch geweſen
der Topff/ welchen er newlich ſo thewe[r]
bezahlet/ daß die voruͤber giengen vnd hoͤre-
ten die Summa Geldes/ vermeyneten/
es were ein Fuhrwerck/ oder koſtbares
Gut gekauffet worden. Jſt gar zu viel ge-
redt von dem Werth deß Topffes/ der faſt
thewrer angeben wird/ als die ſtattlichen Per-
len/ mit welchen Cleopatra gepranget.

Zuwiſſen/ das Redener eine zimliche
maſſe halten muͤſſen in den Hyperbolen:
Sintemahl weñ es gar zu grob/ kan niemand
mit dieſer Art etwas ausrichten. Die
Schmeichler pflegen mit Hyperbolen dapffer
auffzuſchneiden: Jedoch wenn ein Rede-
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den
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[183/0203] Teutſchen Rhetorica. weiſſer als der Schnee/ veſter als das Eyſen/ vnd dergleichen. Cicero: Von dem groſſen vñ reichen Erb- gut/ hat dieſer ſo eylend vnd geſchwinde auch keine Scherben/ auff welcher er das Fewer betteln koͤnte/ uͤbrig gelaſſen: Er iſt darzu ſeine Seele ſchuldig. Jtem: Sein Hauß iſt erfuͤllet mit Corin- thiſchen vnd anderen Gefaͤſſen/ welche der Meiſter in der Jnſel Delos gemacht vnd ge- goſſen: Vnter denſelbigen iſt auch geweſen der Topff/ welchen er newlich ſo thewer bezahlet/ daß die voruͤber giengen vnd hoͤre- ten die Summa Geldes/ vermeyneten/ es were ein Fuhrwerck/ oder koſtbares Gut gekauffet worden. Jſt gar zu viel ge- redt von dem Werth deß Topffes/ der faſt thewrer angeben wird/ als die ſtattlichen Per- len/ mit welchen Cleopatra gepranget. Zuwiſſen/ das Redener eine zimliche maſſe halten muͤſſen in den Hyperbolen: Sintemahl weñ es gar zu grob/ kan niemand mit dieſer Art etwas ausrichten. Die Schmeichler pflegen mit Hyperbolen dapffer auffzuſchneiden: Jedoch wenn ein Rede- ner ſeinen Gegentheil in Verdacht bey den M iiij

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Zitationshilfe: Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica. Coburg, 1634, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyfart_rhetorica_1634/203>, abgerufen am 24.11.2024.