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Meyer, Johannes: Die grossen und seligen Thaten der Gnade. Zürich, 1759.

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Thaten der Gnade. III. Stück.
Arme genommen, mit seinem Blute gewa-
schen und gereiniget, und mit dem Kleide
seiner Gerechtigkeit angethan, dem Vater
vorgestellet, von ihm als ein Kind ange-
nommen, in dem Himmel angeschrieben,
und mit allen Vorrechten der Kindschaft
begnadiget wird. Und von dieser Zeit an,
ist jetzt die Seele sorgfältig bemühet, ihrem
Wohlthäter als eine Erlösete aus der Hand
ihrer Feinde, alle die Tage ihres Lebens zu
dienen, in Heiligkeit und Gerechtigkeit, von
welchem allem in dem 4ten Stücke noch
näher soll gehandelt werden.

Diesen wahren und seligmachenden
Glauben, mit seinen seligen Folgen, hat
nach schwerem Kampf, aber auch herrli-
chem Siege die Person in ihrem Herzen
erfahren, deren Gnadenführung dem Leser
zu seiner Erbauung soll vorgelegt werden.
Der HErr segne diese Erzehlung dazu, daß
manche Seele dadurch bewogen werde, fein
bald, und bey ihrer ersten Aufweckung in
diesen Glaubenskampf zu tretten, und so
muthig darinnen auszuhalten, biß sie mit
gleichem herrlichen Siege bekrönet wird.

Es hatte die Person, deren Gnaden-
wege, die der HErr mit ihr zu ihrer Se-
ligkeit eingeschlagen, nun sollen erzehlet wer-
den, von ihrem göttlichen Erbarmer viele
innerliche und äusserliche Vortheile vor vie-

len
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Thaten der Gnade. III. Stuͤck.
Arme genommen, mit ſeinem Blute gewa-
ſchen und gereiniget, und mit dem Kleide
ſeiner Gerechtigkeit angethan, dem Vater
vorgeſtellet, von ihm als ein Kind ange-
nommen, in dem Himmel angeſchrieben,
und mit allen Vorrechten der Kindſchaft
begnadiget wird. Und von dieſer Zeit an,
iſt jetzt die Seele ſorgfaͤltig bemuͤhet, ihrem
Wohlthaͤter als eine Erloͤſete aus der Hand
ihrer Feinde, alle die Tage ihres Lebens zu
dienen, in Heiligkeit und Gerechtigkeit, von
welchem allem in dem 4ten Stuͤcke noch
naͤher ſoll gehandelt werden.

Dieſen wahren und ſeligmachenden
Glauben, mit ſeinen ſeligen Folgen, hat
nach ſchwerem Kampf, aber auch herrli-
chem Siege die Perſon in ihrem Herzen
erfahren, deren Gnadenfuͤhrung dem Leſer
zu ſeiner Erbauung ſoll vorgelegt werden.
Der HErr ſegne dieſe Erzehlung dazu, daß
manche Seele dadurch bewogen werde, fein
bald, und bey ihrer erſten Aufweckung in
dieſen Glaubenskampf zu tretten, und ſo
muthig darinnen auszuhalten, biß ſie mit
gleichem herrlichen Siege bekroͤnet wird.

Es hatte die Perſon, deren Gnaden-
wege, die der HErr mit ihr zu ihrer Se-
ligkeit eingeſchlagen, nun ſollen erzehlet wer-
den, von ihrem goͤttlichen Erbarmer viele
innerliche und aͤuſſerliche Vortheile vor vie-

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[185/0237] Thaten der Gnade. III. Stuͤck. Arme genommen, mit ſeinem Blute gewa- ſchen und gereiniget, und mit dem Kleide ſeiner Gerechtigkeit angethan, dem Vater vorgeſtellet, von ihm als ein Kind ange- nommen, in dem Himmel angeſchrieben, und mit allen Vorrechten der Kindſchaft begnadiget wird. Und von dieſer Zeit an, iſt jetzt die Seele ſorgfaͤltig bemuͤhet, ihrem Wohlthaͤter als eine Erloͤſete aus der Hand ihrer Feinde, alle die Tage ihres Lebens zu dienen, in Heiligkeit und Gerechtigkeit, von welchem allem in dem 4ten Stuͤcke noch naͤher ſoll gehandelt werden. Dieſen wahren und ſeligmachenden Glauben, mit ſeinen ſeligen Folgen, hat nach ſchwerem Kampf, aber auch herrli- chem Siege die Perſon in ihrem Herzen erfahren, deren Gnadenfuͤhrung dem Leſer zu ſeiner Erbauung ſoll vorgelegt werden. Der HErr ſegne dieſe Erzehlung dazu, daß manche Seele dadurch bewogen werde, fein bald, und bey ihrer erſten Aufweckung in dieſen Glaubenskampf zu tretten, und ſo muthig darinnen auszuhalten, biß ſie mit gleichem herrlichen Siege bekroͤnet wird. Es hatte die Perſon, deren Gnaden- wege, die der HErr mit ihr zu ihrer Se- ligkeit eingeſchlagen, nun ſollen erzehlet wer- den, von ihrem goͤttlichen Erbarmer viele innerliche und aͤuſſerliche Vortheile vor vie- len M 5

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Zitationshilfe: Meyer, Johannes: Die grossen und seligen Thaten der Gnade. Zürich, 1759, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_wiedergebohrne_1759/237>, abgerufen am 08.05.2024.