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Meyer, Johannes: Die grossen und seligen Thaten der Gnade. Zürich, 1759.

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Thaten der Gnade. II. Stück.
harten Wesen, gleichsam für euch unbrauch-
bar worden sind, so werdet ihr den HErrn
nöthigen, daß er solche Wege mit euch ein-
schlagen, und dergleichen Mittel zu Besie-
gung eurer Widersetzlichkeit an euch wenden
wird, daß ihr das sündliche Verhalten, wo-
durch ihr die ersten Anerbietungen der
Gnade verscherzet, mit den bittersten Thrä-
nen, und vielleicht unter denen härtesten
Heimsuchungen GOttes beweinen werdet.
Die ersten Versuche, wodurch der HErr
den König Pharao bewegen wollte, Jsrael
ziehen zu lassen, waren sehr gelinde, auf
die Verachtung derselben folgeten härtere,
ein stärkerer Donnerschlag kam allemahl
auf den vorigen, und da alles unvermögend
war das harte Herz dieses Herrn zu erwei-
chen, so warf ihn endlich der erzörnte GOtt
weg ins Verderben, er nimmt einen Un-
tergang mit Schrecken. Will euch darum,
ihr theure Seelen! der HErr durch die
Süßigkeiten seiner Liebe, und durch Aus-
schüttung seiner Güte zu sich locken, so fol-
get doch denen Fußstapfen seiner Freund-
lichkeit, damit er entweders nicht von euch
weichen, oder doch nicht zur Ruthe harter
Züchtigungen greifen, und euch als unar-
tige und verloffene Kinder mit der letzten
Gewalt zu sich treiben müsse.

Sie

Thaten der Gnade. II. Stuͤck.
harten Weſen, gleichſam fuͤr euch unbrauch-
bar worden ſind, ſo werdet ihr den HErrn
noͤthigen, daß er ſolche Wege mit euch ein-
ſchlagen, und dergleichen Mittel zu Beſie-
gung eurer Widerſetzlichkeit an euch wenden
wird, daß ihr das ſuͤndliche Verhalten, wo-
durch ihr die erſten Anerbietungen der
Gnade verſcherzet, mit den bitterſten Thraͤ-
nen, und vielleicht unter denen haͤrteſten
Heimſuchungen GOttes beweinen werdet.
Die erſten Verſuche, wodurch der HErr
den Koͤnig Pharao bewegen wollte, Jſrael
ziehen zu laſſen, waren ſehr gelinde, auf
die Verachtung derſelben folgeten haͤrtere,
ein ſtaͤrkerer Donnerſchlag kam allemahl
auf den vorigen, und da alles unvermoͤgend
war das harte Herz dieſes Herrn zu erwei-
chen, ſo warf ihn endlich der erzoͤrnte GOtt
weg ins Verderben, er nimmt einen Un-
tergang mit Schrecken. Will euch darum,
ihr theure Seelen! der HErr durch die
Suͤßigkeiten ſeiner Liebe, und durch Aus-
ſchuͤttung ſeiner Guͤte zu ſich locken, ſo fol-
get doch denen Fußſtapfen ſeiner Freund-
lichkeit, damit er entweders nicht von euch
weichen, oder doch nicht zur Ruthe harter
Zuͤchtigungen greifen, und euch als unar-
tige und verloffene Kinder mit der letzten
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[143/0195] Thaten der Gnade. II. Stuͤck. harten Weſen, gleichſam fuͤr euch unbrauch- bar worden ſind, ſo werdet ihr den HErrn noͤthigen, daß er ſolche Wege mit euch ein- ſchlagen, und dergleichen Mittel zu Beſie- gung eurer Widerſetzlichkeit an euch wenden wird, daß ihr das ſuͤndliche Verhalten, wo- durch ihr die erſten Anerbietungen der Gnade verſcherzet, mit den bitterſten Thraͤ- nen, und vielleicht unter denen haͤrteſten Heimſuchungen GOttes beweinen werdet. Die erſten Verſuche, wodurch der HErr den Koͤnig Pharao bewegen wollte, Jſrael ziehen zu laſſen, waren ſehr gelinde, auf die Verachtung derſelben folgeten haͤrtere, ein ſtaͤrkerer Donnerſchlag kam allemahl auf den vorigen, und da alles unvermoͤgend war das harte Herz dieſes Herrn zu erwei- chen, ſo warf ihn endlich der erzoͤrnte GOtt weg ins Verderben, er nimmt einen Un- tergang mit Schrecken. Will euch darum, ihr theure Seelen! der HErr durch die Suͤßigkeiten ſeiner Liebe, und durch Aus- ſchuͤttung ſeiner Guͤte zu ſich locken, ſo fol- get doch denen Fußſtapfen ſeiner Freund- lichkeit, damit er entweders nicht von euch weichen, oder doch nicht zur Ruthe harter Zuͤchtigungen greifen, und euch als unar- tige und verloffene Kinder mit der letzten Gewalt zu ſich treiben muͤſſe. Sie

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Zitationshilfe: Meyer, Johannes: Die grossen und seligen Thaten der Gnade. Zürich, 1759, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_wiedergebohrne_1759/195>, abgerufen am 22.11.2024.