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Meyer, Johannes: Die grossen und seligen Thaten der Gnade. Zürich, 1759.

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Thaten der Gnade. II. Stück.
mand um dasselbe war, der im Licht auf
dasjenige hätte Achtung gegeben, was in
seinem Gemüthe vorgienge, oder der dessen
Zustand recht begriffen und verstanden hat-
te, folglich niemand dem Kind eine nöthige
Anweisung gegeben, so verschwanden nach
und nach alle gehabte gute Bewegungen,
das Jrdische nahme wieder überhand, und
unterdruckte das sehnliche Verlangen nach
dem Himmlischen; diese Lockung verlore
sich also ohne sonderlichen Nutzen an der
Seele.

Es zeiget sich hier, wie nützlich und se-
lig es denen Kindern wäre, wenn sie solche
Eltern hätten, oder unter solchen Vorste-
hern stünden, denen die Sorge für die Er-
ziehung der Kinder anvertrauet ist, die in
denen Wegen GOttes Erfahrung besässen.
O wie fürtreflich ist es! wenn erst Vorge-
setzte von der Gnade ergriffen, erleuchtet
und aus GOtt gebohren sind. Wie unab-
läßig werden solche ihre Kinder und Unter-
gebene unter gläubigem Anhalten und Rin-
gen dem HErrn JEsu zur Reinigung und
Heiligung, und durch ihn zur Versöhnung
mit dem Vater bringen. Wie sorgfältig
werden sie denenselben nicht von Jugend auf
die Wege des Lebens suchen bekannt zu ma-
chen, sie durch alle mögliche Mittel zu rei-
zen, dieselbe zu erwählen, und mit Hind-

an-

Thaten der Gnade. II. Stuͤck.
mand um daſſelbe war, der im Licht auf
dasjenige haͤtte Achtung gegeben, was in
ſeinem Gemuͤthe vorgienge, oder der deſſen
Zuſtand recht begriffen und verſtanden hat-
te, folglich niemand dem Kind eine noͤthige
Anweiſung gegeben, ſo verſchwanden nach
und nach alle gehabte gute Bewegungen,
das Jrdiſche nahme wieder uͤberhand, und
unterdruckte das ſehnliche Verlangen nach
dem Himmliſchen; dieſe Lockung verlore
ſich alſo ohne ſonderlichen Nutzen an der
Seele.

Es zeiget ſich hier, wie nuͤtzlich und ſe-
lig es denen Kindern waͤre, wenn ſie ſolche
Eltern haͤtten, oder unter ſolchen Vorſte-
hern ſtuͤnden, denen die Sorge fuͤr die Er-
ziehung der Kinder anvertrauet iſt, die in
denen Wegen GOttes Erfahrung beſaͤſſen.
O wie fuͤrtreflich iſt es! wenn erſt Vorge-
ſetzte von der Gnade ergriffen, erleuchtet
und aus GOtt gebohren ſind. Wie unab-
laͤßig werden ſolche ihre Kinder und Unter-
gebene unter glaͤubigem Anhalten und Rin-
gen dem HErrn JEſu zur Reinigung und
Heiligung, und durch ihn zur Verſoͤhnung
mit dem Vater bringen. Wie ſorgfaͤltig
werden ſie denenſelben nicht von Jugend auf
die Wege des Lebens ſuchen bekannt zu ma-
chen, ſie durch alle moͤgliche Mittel zu rei-
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[93/0145] Thaten der Gnade. II. Stuͤck. mand um daſſelbe war, der im Licht auf dasjenige haͤtte Achtung gegeben, was in ſeinem Gemuͤthe vorgienge, oder der deſſen Zuſtand recht begriffen und verſtanden hat- te, folglich niemand dem Kind eine noͤthige Anweiſung gegeben, ſo verſchwanden nach und nach alle gehabte gute Bewegungen, das Jrdiſche nahme wieder uͤberhand, und unterdruckte das ſehnliche Verlangen nach dem Himmliſchen; dieſe Lockung verlore ſich alſo ohne ſonderlichen Nutzen an der Seele. Es zeiget ſich hier, wie nuͤtzlich und ſe- lig es denen Kindern waͤre, wenn ſie ſolche Eltern haͤtten, oder unter ſolchen Vorſte- hern ſtuͤnden, denen die Sorge fuͤr die Er- ziehung der Kinder anvertrauet iſt, die in denen Wegen GOttes Erfahrung beſaͤſſen. O wie fuͤrtreflich iſt es! wenn erſt Vorge- ſetzte von der Gnade ergriffen, erleuchtet und aus GOtt gebohren ſind. Wie unab- laͤßig werden ſolche ihre Kinder und Unter- gebene unter glaͤubigem Anhalten und Rin- gen dem HErrn JEſu zur Reinigung und Heiligung, und durch ihn zur Verſoͤhnung mit dem Vater bringen. Wie ſorgfaͤltig werden ſie denenſelben nicht von Jugend auf die Wege des Lebens ſuchen bekannt zu ma- chen, ſie durch alle moͤgliche Mittel zu rei- zen, dieſelbe zu erwaͤhlen, und mit Hind- an-

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Zitationshilfe: Meyer, Johannes: Die grossen und seligen Thaten der Gnade. Zürich, 1759, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_wiedergebohrne_1759/145>, abgerufen am 22.11.2024.