Meyer, Johannes: Die grossen und seligen Thaten der Gnade. Zürich, 1759.

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Der grossen und seligen

Verwerfung zu wälzen; eines von beyden
muß nothwendig an euch wahr werden, von
wem es nicht heisset: Selig sind, die da
Leid tragen, denn sie werden getröstet
werden. Matth. 5: 4. Die müssen noth-
wendig den erschröcklichen Ausspruch erfah-
ren: Wehe euch, die ihr jetzt lachet,
denn ihr werdet trauren und weinen.
Lucä 6: 25. Erwähle, o theure Seele!
das erste: Trage über deine Sünden hier
eine kurze Zeit Leid, vergiesse in der Gna-
denzeit Thränen, die dir gewiß der Tröster
der heilige Geist bald stillen und von deinen
Augen abwischen wird, wenn sie aus buß-
fertigem und gläubigem Herzen fliessen; so
wird dir dort nichts übrig bleiben, als dich
in dem GOtt deines Heyls zu erfreuen,
und dich mit den triumphirenden Seelen in
Absingung des neuen Liedes des Lammes zu
ergetzen, wenn die Verworfene ewig heu-
len und wehklagen werden.

Je mehr aber diese Seele unter der
Gnade kämpfte, und je anhaltender sie nach
der Zueignung des Opfers und Verdienstes
JEsu zur Vergebung der Sünden range,
desto ergrimmter machte sich der Satan auf,
und um so heftiger setzte er mit seinen Ver-
suchungen an, dieses verlohren gewesene,
so lange in seiner Gewalt gestandene und
verirrte, aber nun von dem Heyland ge-

suchte,

Der groſſen und ſeligen

Verwerfung zu waͤlzen; eines von beyden
muß nothwendig an euch wahr werden, von
wem es nicht heiſſet: Selig ſind, die da
Leid tragen, denn ſie werden getroͤſtet
werden. Matth. 5: 4. Die muͤſſen noth-
wendig den erſchroͤcklichen Ausſpruch erfah-
ren: Wehe euch, die ihr jetzt lachet,
denn ihr werdet trauren und weinen.
Lucaͤ 6: 25. Erwaͤhle, o theure Seele!
das erſte: Trage uͤber deine Suͤnden hier
eine kurze Zeit Leid, vergieſſe in der Gna-
denzeit Thraͤnen, die dir gewiß der Troͤſter
der heilige Geiſt bald ſtillen und von deinen
Augen abwiſchen wird, wenn ſie aus buß-
fertigem und glaͤubigem Herzen flieſſen; ſo
wird dir dort nichts uͤbrig bleiben, als dich
in dem GOtt deines Heyls zu erfreuen,
und dich mit den triumphirenden Seelen in
Abſingung des neuen Liedes des Lammes zu
ergetzen, wenn die Verworfene ewig heu-
len und wehklagen werden.

Je mehr aber dieſe Seele unter der
Gnade kaͤmpfte, und je anhaltender ſie nach
der Zueignung des Opfers und Verdienſtes
JEſu zur Vergebung der Suͤnden range,
deſto ergrimmter machte ſich der Satan auf,
und um ſo heftiger ſetzte er mit ſeinen Ver-
ſuchungen an, dieſes verlohren geweſene,
ſo lange in ſeiner Gewalt geſtandene und
verirrte, aber nun von dem Heyland ge-

ſuchte,

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[48/0100] Der groſſen und ſeligen Verwerfung zu waͤlzen; eines von beyden muß nothwendig an euch wahr werden, von wem es nicht heiſſet: Selig ſind, die da Leid tragen, denn ſie werden getroͤſtet werden. Matth. 5: 4. Die muͤſſen noth- wendig den erſchroͤcklichen Ausſpruch erfah- ren: Wehe euch, die ihr jetzt lachet, denn ihr werdet trauren und weinen. Lucaͤ 6: 25. Erwaͤhle, o theure Seele! das erſte: Trage uͤber deine Suͤnden hier eine kurze Zeit Leid, vergieſſe in der Gna- denzeit Thraͤnen, die dir gewiß der Troͤſter der heilige Geiſt bald ſtillen und von deinen Augen abwiſchen wird, wenn ſie aus buß- fertigem und glaͤubigem Herzen flieſſen; ſo wird dir dort nichts uͤbrig bleiben, als dich in dem GOtt deines Heyls zu erfreuen, und dich mit den triumphirenden Seelen in Abſingung des neuen Liedes des Lammes zu ergetzen, wenn die Verworfene ewig heu- len und wehklagen werden. Je mehr aber dieſe Seele unter der Gnade kaͤmpfte, und je anhaltender ſie nach der Zueignung des Opfers und Verdienſtes JEſu zur Vergebung der Suͤnden range, deſto ergrimmter machte ſich der Satan auf, und um ſo heftiger ſetzte er mit ſeinen Ver- ſuchungen an, dieſes verlohren geweſene, ſo lange in ſeiner Gewalt geſtandene und verirrte, aber nun von dem Heyland ge- ſuchte,

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Zitationshilfe:	Meyer, Johannes: Die grossen und seligen Thaten der Gnade. Zürich, 1759, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_wiedergebohrne_1759/100>, abgerufen am 27.04.2024.

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