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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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rieth Cyrus wider den Hauffen der Seythen/ schlug den mehrern theil/ den Rest nahm er gefangen/ under welchen der Königin Sohn/ Spargapises genant/ ungedultig über solche schmach/ jbme selhst das leben raubte. Da nun Tomyris solches erfuhr/ machte sie sich mit einem gewaltigen Kriegsheer auf/ als die schon vorhin Cyrum von solchem unbillichen beginnen abmahnen lassen/ geschahe hiemit bäiderseiths eine gewaltige Schlacht und grausame Niderlag. Cyrus wurde selbst erschlagen/ und solle Tomyris/ nach dem sein leichnam gefunden/ demselben das Haupt abgeschlagen/ Jahr der Welt 3420 und in ein Gefäß voll Menschenblut geworffen haben/ mit diesen worten: Sauffe dich nun voll bluts / darnach dich so sehr gedürstet hat.

Auf disen gewaltigen Monarchen Cyrum folgte in dem Reich sein Sohn Cambyses/ ein Tyrann / aller lastern und untugenden Cambyses. ergeben. Weil ihm Amasis König in Egypten betrieglich eine andere alß seine Tochter zum Gemahel zugeschiket / auf seine werbung hin ward er ergrimmet/ und überfiel mit Heereskrafft Egyptenland / Wie das Königreich Egypten an die Persen [unleserliches Material] mmen. da kaum vorhin Amasis tods verschieden. Damit auch das Egyptische Königreich ein end genommen/ und der Persischen Monarchej einverleibt war. Amasis Todtencörper wurde ausgraben und höhnisch tractirt/ wie auch sein gefangner Sohn Psammenitus, der auß befahrung grösserer qual sich selbsten leiblos gemacht.

Polycrates [unleserliches Material] Und diser Amasis ware es auch/ welcher Polycrati, Regenten der Insul Sami alle Freundschafft abgeschlagen/ wegen seines ohngew ohnten Glüks so er hatte/ und daß ihm der ins Meer geworffene Smaragd/ wider von einem gefangnen Fisch ersta[unleserliches Material]et worden.

Cambyses rüstete auch gewaltige Kriegsheer ins Feld/ umb die Mohren hinder Egyptenland / dahin noch andere Potentaten nicht kommen/ zu bezwingen/ welches aber durch hunger und wie man meint durch zusamen gewehetes sand/ aufflangen dürren Heiden über fallen und auffgeriben worden/ worüber der Tyran also erzörnt/ daß er etliche Persianische fürsten lassen hinrichten/ Craesus aber entflohe. [unleserliches Material] Cambyfes. Seine leibliche Schwöster müßte sein weib sein/ alß er vorhin Smerdem ihren bruder lassen erwürgen. Bei einem schauspil so er angestelt/ kam ein hund dem anderen wider den Löwen zu hilff. Darüber sein ehweib seüffzete/ und befragt von ihm / warumm sie hierübertraurig seje/ gab sie schnell zur antwort/ die unvernünffti-

rieth Cyrus wider den Hauffen der Seythen/ schlug den mehrern theil/ den Rest nahm er gefangen/ under welchen der Königin Sohn/ Spargapises genant/ ungedultig über solche schmach/ jbme selhst das leben raubte. Da nun Tomyris solches erfuhr/ machte sie sich mit einem gewaltigen Kriegsheer auf/ als die schon vorhin Cyrum von solchem unbillichen beginnen abmahnen lassen/ geschahe hiemit bäiderseiths eine gewaltige Schlacht und grausame Niderlag. Cyrus wurde selbst erschlagen/ und solle Tomyris/ nach dem sein leichnam gefunden/ demselben das Haupt abgeschlagen/ Jahr der Welt 3420 und in ein Gefäß voll Menschenblut geworffen haben/ mit diesen worten: Sauffe dich nun voll bluts / darnach dich so sehr gedürstet hat.

Auf disen gewaltigen Monarchen Cyrum folgte in dem Reich sein Sohn Cambyses/ ein Tyrann / aller lastern und untugenden Cambyses. ergeben. Weil ihm Amasis König in Egypten betrieglich eine andere alß seine Tochter zum Gemahel zugeschiket / auf seine werbung hin ward er ergrimmet/ und überfiel mit Heereskrafft Egyptenland / Wie das Königreich Egypten an die Persen [unleserliches Material] m̃en. da kaum vorhin Amasis tods verschieden. Damit auch das Egyptische Königreich ein end genom̃en/ und der Persischen Monarchej einverleibt war. Amasis Todtencörper wurde ausgraben und höhnisch tractirt/ wie auch sein gefangner Sohn Psammenitus, der auß befahrung grösserer qual sich selbsten leiblos gemacht.

Polycrates [unleserliches Material] Und diser Amasis ware es auch/ welcher Polycrati, Regenten der Insul Sami alle Freundschafft abgeschlagen/ wegen seines ohngew ohnten Glüks so er hatte/ und daß ihm der ins Meer geworffene Smaragd/ wider von einem gefangnen Fisch ersta[unleserliches Material]et worden.

Cambyses rüstete auch gewaltige Kriegsheer ins Feld/ umb die Mohren hinder Egyptenland / dahin noch andere Potentaten nicht kom̃en/ zu bezwingen/ welches aber durch hunger und wie man meint durch zusamen gewehetes sand/ aufflangen dürren Heiden über fallen und auffgeriben wordẽ/ worüber der Tyran also erzörnt/ daß er etliche Persianische fürsten lassen hinrichten/ Craesus aber entflohe. [unleserliches Material] Cambyfes. Seine leibliche Schwöster müßte sein weib sein/ alß er vorhin Smerdem ihren bruder lassen erwürgen. Bei einem schauspil so er angestelt/ kam ein hund dem anderen wider den Löwen zu hilff. Darüber sein ehweib seüffzete/ und befragt von ihm / warum̃ sie hierübertraurig seje/ gab sie schnell zur antwort/ die unvernünffti-

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[68/0098] rieth Cyrus wider den Hauffen der Seythen/ schlug den mehrern theil/ den Rest nahm er gefangen/ under welchen der Königin Sohn/ Spargapises genant/ ungedultig über solche schmach/ jbme selhst das leben raubte. Da nun Tomyris solches erfuhr/ machte sie sich mit einem gewaltigen Kriegsheer auf/ als die schon vorhin Cyrum von solchem unbillichen beginnen abmahnen lassen/ geschahe hiemit bäiderseiths eine gewaltige Schlacht und grausame Niderlag. Cyrus wurde selbst erschlagen/ und solle Tomyris/ nach dem sein leichnam gefunden/ demselben das Haupt abgeschlagen/ und in ein Gefäß voll Menschenblut geworffen haben/ mit diesen worten: Sauffe dich nun voll bluts / darnach dich so sehr gedürstet hat. Jahr der Welt 3420 Auf disen gewaltigen Monarchen Cyrum folgte in dem Reich sein Sohn Cambyses/ ein Tyrann / aller lastern und untugenden ergeben. Weil ihm Amasis König in Egypten betrieglich eine andere alß seine Tochter zum Gemahel zugeschiket / auf seine werbung hin ward er ergrimmet/ und überfiel mit Heereskrafft Egyptenland / da kaum vorhin Amasis tods verschieden. Damit auch das Egyptische Königreich ein end genom̃en/ und der Persischen Monarchej einverleibt war. Amasis Todtencörper wurde ausgraben und höhnisch tractirt/ wie auch sein gefangner Sohn Psammenitus, der auß befahrung grösserer qual sich selbsten leiblos gemacht. Cambyses. Wie das Königreich Egypten an die Persen _ m̃en. Und diser Amasis ware es auch/ welcher Polycrati, Regenten der Insul Sami alle Freundschafft abgeschlagen/ wegen seines ohngew ohnten Glüks so er hatte/ und daß ihm der ins Meer geworffene Smaragd/ wider von einem gefangnen Fisch ersta_ et worden. Polycrates _ Cambyses rüstete auch gewaltige Kriegsheer ins Feld/ umb die Mohren hinder Egyptenland / dahin noch andere Potentaten nicht kom̃en/ zu bezwingen/ welches aber durch hunger und wie man meint durch zusamen gewehetes sand/ aufflangen dürren Heiden über fallen und auffgeriben wordẽ/ worüber der Tyran also erzörnt/ daß er etliche Persianische fürsten lassen hinrichten/ Craesus aber entflohe. Seine leibliche Schwöster müßte sein weib sein/ alß er vorhin Smerdem ihren bruder lassen erwürgen. Bei einem schauspil so er angestelt/ kam ein hund dem anderen wider den Löwen zu hilff. Darüber sein ehweib seüffzete/ und befragt von ihm / warum̃ sie hierübertraurig seje/ gab sie schnell zur antwort/ die unvernünffti- _ Cambyfes.

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/98>, abgerufen am 19.05.2024.