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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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Seine rasende Barbarische Dochter Tullia machte sich auff ihren Wagen/ um ihren Ehman Lucium Tarqvinium als einen König Laster gassen zu Rom. am ersten zu begrüssen/ und im hiufahren ist sie über ihres eignen Watters todten leichnam gefahren. Daher von diser abscheülichen that/ dise gassen zu Rom/ die lastergassen genennet wurden.

Jahr der Welt 3413 Wir kommen aber wider zu den thaten Cyri, welcher wie der H. Prophet Daniel 200 jahr vorhin geweissaget/ den grossen Gott Jsraels über alle Heidnische götter hochachtend/ die Kinder Israel Israeliter erledigung auß der 70 jäbrigen gefängnuß. endlich auß der harten Babylonischen 70. jährigen gefängnuß loß gelassen/ und mit offentlichen Mandaten und außkünden den gewalt heim zu ziehen/ den Juden ertheilt/ auch zugleich die H. gefäß / welche Nebucad nezar auß dem Tempel zu Jerusalem genommen/ wider erstattet/ und darzu den Tempel in seinem unkosten lassen wider auffrichten. Dise wie leichtlich zu erachten / über die 42000. under einem Priester nammens Jesus und dem Fürsten Zorobabel / machen sich auff die reis/ bauen Gott ein Altar zu Jerusalem/ und ein jahr hernach fiengen sie deß Tempels gebäü wider an/ diejenigen die nichts wußten um den Tempel Salomonis/ arbejteten daran mit freüden/ die anderen aber/ welche jenen gesehen/ mit seüffzen und wehfahren. In wehrend aber dem Bau/ wurden sie von der augrenzenden Heid enschafft verirt/ und weil der mehrer theil mehr auff eignen alß den gemeinen nuzen sahen und mit erbauung seiner kumlichkeiten beschäfftiget/ auch Cyrus in allerhand Kriegs expeditionen eingewiklet/ nicht bej der stelle war/ und die Juden ohne das bej Cyri Sohn gewaltig verklöpft/ und hiemit der versprochenen mitlen verlürstig worden/ alß ist die aufferbauung deß anderen Tempels schlechtlich und langsam fortgangen.

Cyri krieg wiber die Massageten. Xenop. l. 8. Es war aber Eyrus dazumahl begrissen in dem Feldzug wider die Massageten/ welche jenseit deß Flusses Araxes wohneten/ ein sehr streitbar Volk/ dessen Ursach diese geben wird: Cyrus ließ (nur under dem schein/ dann der Krieg ware bej ihme als einem bis dahero durch so vil Schlachten erlangte Sig übermütigen Herren beschlossen) umm die verwittibte Königin der Massageten/ namens Tomyris/ werben. Diese Königin merkte wol das Cyrus mehr umm das Königreich als aber umm Sie buhlete/ schlugs hiemit ab. Cyrus machte sich fertig mit seinem Kriegsheer zuschlagen/ dessen Vortrab von der Massagetischen Königin Sohn überwunden wurde/ weil sie die Schanz durch Tuinken heit übersahen/ ge-

Seine rasende Barbarische Dochter Tullia machte sich auff ihren Wagen/ um ihren Ehman Lucium Tarqvinium als einen König Laster gassen zu Rom. am ersten zu begrüssen/ und im hiufahren ist sie über ihres eignen Watters todten leichnam gefahren. Daher von diser abscheülichen that/ dise gassen zu Rom/ die lastergassen genennet wurden.

Jahr der Welt 3413 Wir kom̃en aber wider zu den thaten Cyri, welcher wie der H. Prophet Daniel 200 jahr vorhin geweissaget/ den grossen Gott Jsraels über alle Heidnische götter hochachtend/ die Kinder Israel Israeliter erledigung auß der 70 jäbrigen gefängnuß. endlich auß der harten Babylonischen 70. jährigen gefängnuß loß gelassen/ und mit offentlichen Mandaten und außkünden den gewalt heim zu ziehen/ den Juden ertheilt/ auch zugleich die H. gefäß / welche Nebucad nezar auß dem Tempel zu Jerusalem genommen/ wider erstattet/ und darzu den Tempel in seinem unkosten lassen wider auffrichten. Dise wie leichtlich zu erachten / über die 42000. under einem Priester nam̃ens Jesus und dem Fürsten Zorobabel / machen sich auff die reis/ bauen Gott ein Altar zu Jerusalem/ und ein jahr hernach fiengen sie deß Tempels gebäü wider an/ diejenigen die nichts wußten um den Tempel Salomonis/ arbejteten daran mit freüden/ die anderen aber/ welche jenen gesehen/ mit seüffzen und wehfahren. In wehrend aber dem Bau/ wurden sie von der augrenzenden Heid enschafft verirt/ und weil der mehrer theil mehr auff eignen alß den gemeinen nuzen sahen und mit erbauung seiner kumlichkeiten beschäfftiget/ auch Cyrus in allerhand Kriegs expeditionen eingewiklet/ nicht bej der stelle war/ und die Juden ohne das bej Cyri Sohn gewaltig verklöpft/ und hiemit der versprochenen mitlen verlürstig worden/ alß ist die aufferbauung deß anderen Tempels schlechtlich und langsam fortgangen.

Cyri krieg wiber die Massageten. Xenop. l. 8. Es war aber Eyrus dazumahl begrissen in dem Feldzug wider die Massageten/ welche jenseit deß Flusses Araxes wohneten/ ein sehr streitbar Volk/ dessen Ursach diese geben wird: Cyrus ließ (nur under dem schein/ dann der Krieg ware bej ihme als einem bis dahero durch so vil Schlachten erlangte Sig übermütigen Herren beschlossen) um̃ die verwittibte Königin der Massageten/ namens Tomyris/ werben. Diese Königin merkte wol das Cyrus mehr um̃ das Königreich als aber um̃ Sie buhlete/ schlugs hiemit ab. Cyrus machte sich fertig mit seinem Kriegsheer zuschlagen/ dessen Vortrab von der Massagetischen Königin Sohn überwunden wurde/ weil sie die Schanz durch Tuinken heit übersahen/ ge-

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[67/0097] Seine rasende Barbarische Dochter Tullia machte sich auff ihren Wagen/ um ihren Ehman Lucium Tarqvinium als einen König am ersten zu begrüssen/ und im hiufahren ist sie über ihres eignen Watters todten leichnam gefahren. Daher von diser abscheülichen that/ dise gassen zu Rom/ die lastergassen genennet wurden. Laster gassen zu Rom. Wir kom̃en aber wider zu den thaten Cyri, welcher wie der H. Prophet Daniel 200 jahr vorhin geweissaget/ den grossen Gott Jsraels über alle Heidnische götter hochachtend/ die Kinder Israel endlich auß der harten Babylonischen 70. jährigen gefängnuß loß gelassen/ und mit offentlichen Mandaten und außkünden den gewalt heim zu ziehen/ den Juden ertheilt/ auch zugleich die H. gefäß / welche Nebucad nezar auß dem Tempel zu Jerusalem genommen/ wider erstattet/ und darzu den Tempel in seinem unkosten lassen wider auffrichten. Dise wie leichtlich zu erachten / über die 42000. under einem Priester nam̃ens Jesus und dem Fürsten Zorobabel / machen sich auff die reis/ bauen Gott ein Altar zu Jerusalem/ und ein jahr hernach fiengen sie deß Tempels gebäü wider an/ diejenigen die nichts wußten um den Tempel Salomonis/ arbejteten daran mit freüden/ die anderen aber/ welche jenen gesehen/ mit seüffzen und wehfahren. In wehrend aber dem Bau/ wurden sie von der augrenzenden Heid enschafft verirt/ und weil der mehrer theil mehr auff eignen alß den gemeinen nuzen sahen und mit erbauung seiner kumlichkeiten beschäfftiget/ auch Cyrus in allerhand Kriegs expeditionen eingewiklet/ nicht bej der stelle war/ und die Juden ohne das bej Cyri Sohn gewaltig verklöpft/ und hiemit der versprochenen mitlen verlürstig worden/ alß ist die aufferbauung deß anderen Tempels schlechtlich und langsam fortgangen. Jahr der Welt 3413 Israeliter erledigung auß der 70 jäbrigen gefängnuß. Es war aber Eyrus dazumahl begrissen in dem Feldzug wider die Massageten/ welche jenseit deß Flusses Araxes wohneten/ ein sehr streitbar Volk/ dessen Ursach diese geben wird: Cyrus ließ (nur under dem schein/ dann der Krieg ware bej ihme als einem bis dahero durch so vil Schlachten erlangte Sig übermütigen Herren beschlossen) um̃ die verwittibte Königin der Massageten/ namens Tomyris/ werben. Diese Königin merkte wol das Cyrus mehr um̃ das Königreich als aber um̃ Sie buhlete/ schlugs hiemit ab. Cyrus machte sich fertig mit seinem Kriegsheer zuschlagen/ dessen Vortrab von der Massagetischen Königin Sohn überwunden wurde/ weil sie die Schanz durch Tuinken heit übersahen/ ge- Cyri krieg wiber die Massageten. Xenop. l. 8.

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/97>, abgerufen am 23.11.2024.