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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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Universal-Fridensschluß

Welcher zwüschen Ihr Käis. Maj. Der Kron Schweeden/ und des H Römischen Reichs Ständen geschlossen/ beliebet/ und durch gegebene Handschläg bekräfftiget wurde.

Solte sein ein Christlicher universal, überal gemein und ewiger Jahr Christi 1648. Fride/ zwischen der Röm. Käiserl. Majestät dem Hause Oesterreich / dem König in Spannien/ und allen Ständen des Römischen Reichs Allgemeiner Fridensschl. zu Münster geschlossen. eines theils: Vnd dann der Cron Schweden: und ihren conföderirten anders theils/ also daß hinfüro zwischen beiden theilen treue freundschafft und nachbarschafft gepflogen wurde.

2. Solte ein Amnestia auffbeiden seiten gestifftet sein. Das ist: Es solte alles das jenige/ was bei disem wesen vorgelauffen/ ewig vergessen sein und nimmer mehr gedacht / oder under einigem schein geandet werden.

3. Nach diser Amnestia solten alle und jede Stände und einwohner des Römischen Reichs in ihre güter und ehren/ es sejen Geistliche oder Weltliche/ wie sie solche vor der entsezung gehabt/ vollkomlich restituiret und eingesezet werden.

4. Vnd erstlich/ was die Pfälzische sache betreffe/ so solte bei dem Haus Bäjeren die Chur Fürstliche Dignität/ wie auch die Ober-Pfalz und die Graafschafft Cham verbleiben / so lang männliche leibs-erben für handen sein wurden. Hergegen begebe sich selbiger Chur Fürst der dreizehen Millionen Goldes/ damit ihm Käiserl. Majest. verhafftet/ und des anspruchs an Ober-Oesterreich.

Was das Haus Pfalz belanget: So solte Prinz Carl Ludwigen/ be nebenst der Churfürstlichen Dignität/ für sich/ seine Leibs-Erbey/ Verwannten und die ganze Rudolphische Linie wider überkommen/ die Vnder Pfalz/ mit allen Gerechtigkeiten/ wie die Pfalzgraffen solche für der Böhmischen Vnruhe gehabt. Die Aempter an der Bergstrassen / so dem Churfürsten von Mäinz im Jahr 1643. verpfändet worden/ können noch vor dem Executions-Termin eingelöset werden. Die Bischöffe von Spejr und Worms möchten jhre an Geistlichen Gütern prätendirte Gerechtigkeit/ wo man sich nicht darum vergleichen könnte / vor dem ordentlichen Richter suchen.

Wann aber die Bäjerische Wilhelmische Linie ohne Männliche Leibes Erben abgehen wurde/ so solte die Chur mit der Investitur und allen Privilegien/ wie auch die Ober-Pfalz wider an die Pfalz-Graffen fallen/ und

Universal-Fridensschluß

Welcher zwüschen Ihr Käis. Maj. Der Kron Schweeden/ und des H Römischen Reichs Ständen geschlossen/ beliebet/ und durch gegebene Handschläg bekräfftiget wurde.

Solte sein ein Christlicher universal, überal gemein und ewiger Jahr Christi 1648. Fride/ zwischen der Röm. Käiserl. Majestät dem Hause Oesterreich / dem König in Spannien/ und allen Ständen des Römischen Reichs Allgemeiner Fridensschl. zu Münster geschlossen. eines theils: Vnd dann der Cron Schweden: und ihren conföderirten anders theils/ also daß hinfüro zwischen beiden theilen treue freundschafft und nachbarschafft gepflogen wurde.

2. Solte ein Amnestia auffbeiden seiten gestifftet sein. Das ist: Es solte alles das jenige/ was bei disem wesen vorgelauffen/ ewig vergessen sein und nimmer mehr gedacht / oder under einigem schein geandet werden.

3. Nach diser Amnestia solten alle und jede Stände und einwohner des Römischen Reichs in ihre güter und ehren/ es sejen Geistliche oder Weltliche/ wie sie solche vor der entsezung gehabt/ vollkomlich restituiret und eingesezet werden.

4. Vnd erstlich/ was die Pfälzische sache betreffe/ so solte bei dem Haus Bäjeren die Chur Fürstliche Dignität/ wie auch die Ober-Pfalz und die Graafschafft Cham verbleiben / so lang männliche leibs-erben für handen sein wurden. Hergegen begebe sich selbiger Chur Fürst der dreizehen Millionen Goldes/ damit ihm Käiserl. Majest. verhafftet/ und des anspruchs an Ober-Oesterreich.

Was das Haus Pfalz belanget: So solte Prinz Carl Ludwigen/ be nebenst der Churfürstlichen Dignität/ für sich/ seine Leibs-Erbey/ Verwañten und die ganze Rudolphische Linie wider überkommen/ die Vnder Pfalz/ mit allen Gerechtigkeiten/ wie die Pfalzgraffen solche für der Böhmischen Vnruhe gehabt. Die Aempter an der Bergstrassen / so dem Churfürsten von Mäinz im Jahr 1643. verpfändet worden/ können noch vor dem Executions-Termin eingelöset werden. Die Bischöffe von Spejr und Worms möchten jhre an Geistlichen Gütern prätendirte Gerechtigkeit/ wo man sich nicht darum vergleichen könnte / vor dem ordentlichen Richter suchen.

Wañ aber die Bäjerische Wilhelmische Linie ohne Männliche Leibes Erben abgehen wurde/ so solte die Chur mit der Investitur und allen Privilegien/ wie auch die Ober-Pfalz wider an die Pfalz-Graffen fallen/ und

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        <p>2. Solte ein Amnestia auffbeiden seiten gestifftet sein. Das ist: Es solte alles das            jenige/ was bei disem wesen vorgelauffen/ ewig vergessen sein und nimmer mehr gedacht /            oder under einigem schein geandet werden.</p>
        <p>3. Nach diser Amnestia solten alle und jede Stände und einwohner des Römischen Reichs in            ihre güter und ehren/ es sejen Geistliche oder Weltliche/ wie sie solche vor der            entsezung gehabt/ vollkomlich restituiret und eingesezet werden.</p>
        <p>4. Vnd erstlich/ was die Pfälzische sache betreffe/ so solte bei dem Haus Bäjeren die            Chur Fürstliche Dignität/ wie auch die Ober-Pfalz und die Graafschafft Cham verbleiben /            so lang männliche leibs-erben für handen sein wurden. Hergegen begebe sich selbiger Chur            Fürst der dreizehen Millionen Goldes/ damit ihm Käiserl. Majest. verhafftet/ und des            anspruchs an Ober-Oesterreich.</p>
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[0479] Universal-Fridensschluß Welcher zwüschen Ihr Käis. Maj. Der Kron Schweeden/ und des H Römischen Reichs Ständen geschlossen/ beliebet/ und durch gegebene Handschläg bekräfftiget wurde. Solte sein ein Christlicher universal, überal gemein und ewiger Fride/ zwischen der Röm. Käiserl. Majestät dem Hause Oesterreich / dem König in Spannien/ und allen Ständen des Römischen Reichs eines theils: Vnd dann der Cron Schweden: und ihren conföderirten anders theils/ also daß hinfüro zwischen beiden theilen treue freundschafft und nachbarschafft gepflogen wurde. Jahr Christi 1648. Allgemeiner Fridensschl. zu Münster geschlossen. 2. Solte ein Amnestia auffbeiden seiten gestifftet sein. Das ist: Es solte alles das jenige/ was bei disem wesen vorgelauffen/ ewig vergessen sein und nimmer mehr gedacht / oder under einigem schein geandet werden. 3. Nach diser Amnestia solten alle und jede Stände und einwohner des Römischen Reichs in ihre güter und ehren/ es sejen Geistliche oder Weltliche/ wie sie solche vor der entsezung gehabt/ vollkomlich restituiret und eingesezet werden. 4. Vnd erstlich/ was die Pfälzische sache betreffe/ so solte bei dem Haus Bäjeren die Chur Fürstliche Dignität/ wie auch die Ober-Pfalz und die Graafschafft Cham verbleiben / so lang männliche leibs-erben für handen sein wurden. Hergegen begebe sich selbiger Chur Fürst der dreizehen Millionen Goldes/ damit ihm Käiserl. Majest. verhafftet/ und des anspruchs an Ober-Oesterreich. Was das Haus Pfalz belanget: So solte Prinz Carl Ludwigen/ be nebenst der Churfürstlichen Dignität/ für sich/ seine Leibs-Erbey/ Verwañten und die ganze Rudolphische Linie wider überkommen/ die Vnder Pfalz/ mit allen Gerechtigkeiten/ wie die Pfalzgraffen solche für der Böhmischen Vnruhe gehabt. Die Aempter an der Bergstrassen / so dem Churfürsten von Mäinz im Jahr 1643. verpfändet worden/ können noch vor dem Executions-Termin eingelöset werden. Die Bischöffe von Spejr und Worms möchten jhre an Geistlichen Gütern prätendirte Gerechtigkeit/ wo man sich nicht darum vergleichen könnte / vor dem ordentlichen Richter suchen. Wañ aber die Bäjerische Wilhelmische Linie ohne Männliche Leibes Erben abgehen wurde/ so solte die Chur mit der Investitur und allen Privilegien/ wie auch die Ober-Pfalz wider an die Pfalz-Graffen fallen/ und

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/479>, abgerufen am 21.11.2024.