Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.nes/ als allein durch einen allgemeinen Reichs-Schluß/ und aller Stände gutheissen vorgehe/ oder ins Werk gerichtet wurde. 6. Wie aber mehr erwehnten Reichs-Ständen/ alle andere jhnen von Rechts wegen zustehenden Gerechtigkeiten und Regalien unverruket bleiben solte/ also solte einem jedern zu seiner Sicherheit und Gewarsame mit Außländern in Bündnusse sich einzulassen / stäts frej gelassen werden. 7. Damit auch die Einigkeit der Stände desto vollkommener sejn möchte/ so solten die zwischen den Evangelischen und Römisch-Catholischen/ von wegen des Religions-Fridens und Geistlichen Gütern entstandene Streittigkeiten/ durch freundliche/ billiche und Christliche Mittel gänzlich und beständig vertragen und bejgeleget werden/ also/ daß nicht allein von dem wahren und gewissen verstande vorgedachten Religion-Fridens kein zweifel sich mehr befinde/ sondern auch alle Geistliche und Weltliche Beschwerden / welche die Stände so geraume Zeit von einander getrennet aus dem grunde getilget/ und zum Kriege keine fehrnere Vrsach übrig gelassen werden möchten/ wie dann auch/ so dises fals ins könfftige ein mißverstand under jhnen erwachseu solte/ derselbe alle gelegenheit zur Vnruhe desto mehr zuverhüten/ nicht anders/ als durch freundlichen Vergleich/ nach Recht und Billichkeit ausgetragen werden. 8. Zu der allgemeinen Amnistia gehöret auch/ das alle und jede/ so wol Kriegs-Officirer und Soldaten/ als Räthe- oder Staats-Civil und Geistlich Bediente/ aus des Käisers Erbländern/ oder des Reiches Ländern bürtig/ welches Standes oder Würden die auch weren / welche den Königen und Reichen Schweden und Frankreich/ nebenst dero Bundes-Verwandten und Adhärenten/ entweder mit Rath oder That/ gedienet/ oder auch waserlej Weise bejpflichtig gewesen/ von dem Höchsten bis zum Nidrigsten/ und von dem Nidrigsten bis zu dem Höchsten/ ohn underscheid mit ihren Frauen/ Kindern/ Erben/ Nachkommen/ und Gesinde/ wegen ihrer Personen und Güter/ in demselbigen Stand jhres Wandels/ Leumuthes / Ehren/ Gewissens-Frejheiten/ Gerechtigkeiten und Privilegien/ derer sie sich/ für entstandener Vnruhe/ zuerfreuen gehabt/ oder von Rechts wegen sich erfreuen könten / widerum restituiret/ und jhren Personen und Gütern dises 27. Jährigen Krieges halben kein vorfang geschehen/ weder daß dieselbe mit einer Action oder Klage angestrenget/ vil weniger jhnen einige Straff oder Schade/ under was Schein es auch were/ zugefüget werden solte oder möchte. 9. Alle und jede Gefangene zu bäiden Theilen/ Krieg- oder Civil-Bediente/ ohne underscheid/ (worunder auch des Durchleuchtigsten Königs in Portugall Bruder/ Prinz Eduard mit begriffen /) solten von dato jnnerhalb Monatsfrist ohne Entgelt frej und ledig gelassen werden. So aber einer vor disen Tractaten auf versprochenes Lösegeld erlassen/ der solte / dafern solches nicht bezahlet/ es annoch zubezalen schuldig sejn/ welcher aber nach angefangener Handlung das Lösgeld zwar verheissen/ gleichwol noch nicht erlassen were / der solte in Krafft dises ersten Paragraphi/ umsonst erlassen werden/ es were aber das Lösegeld versprochen nes/ als allein durch einen allgemeinen Reichs-Schluß/ und aller Stände gutheissen vorgehe/ oder ins Werk gerichtet wurde. 6. Wie aber mehr erwehnten Reichs-Ständen/ alle andere jhnen von Rechts wegen zustehenden Gerechtigkeiten und Regalien unverruket bleiben solte/ also solte einem jedern zu seiner Sicherheit und Gewarsame mit Außländern in Bündnusse sich einzulassen / stäts frej gelassen werden. 7. Damit auch die Einigkeit der Stände desto vollkommener sejn möchte/ so solten die zwischen den Evangelischen und Römisch-Catholischen/ von wegen des Religions-Fridens und Geistlichen Gütern entstandene Streittigkeiten/ durch freundliche/ billiche und Christliche Mittel gänzlich und beständig vertragen und bejgeleget werden/ also/ daß nicht allein von dem wahren und gewissen verstande vorgedachten Religion-Fridens kein zweifel sich mehr befinde/ sondern auch alle Geistliche und Weltliche Beschwerden / welche die Stände so geraume Zeit von einander getrennet aus dem grunde getilget/ und zum Kriege keine fehrnere Vrsach übrig gelassen werden möchten/ wie dann auch/ so dises fals ins könfftige ein mißverstand under jhnen erwachseu solte/ derselbe alle gelegenheit zur Vnruhe desto mehr zuverhüten/ nicht anders/ als durch freundlichen Vergleich/ nach Recht und Billichkeit ausgetragen werden. 8. Zu der allgemeinen Amnistia gehöret auch/ das alle und jede/ so wol Kriegs-Officirer und Soldaten/ als Räthe- oder Staats-Civil und Geistlich Bediente/ aus des Käisers Erbländern/ oder des Reiches Ländern bürtig/ welches Standes oder Würden die auch weren / welche den Königen und Reichen Schweden und Frankreich/ nebenst dero Bundes-Verwandten und Adhärenten/ entweder mit Rath oder That/ gedienet/ oder auch waserlej Weise bejpflichtig gewesen/ von dem Höchsten bis zum Nidrigsten/ und von dem Nidrigsten bis zu dem Höchsten/ ohn underscheid mit ihren Frauen/ Kindern/ Erben/ Nachkommen/ und Gesinde/ wegen ihrer Personen und Güter/ in demselbigen Stand jhres Wandels/ Leumuthes / Ehren/ Gewissens-Frejheiten/ Gerechtigkeiten und Privilegien/ derer sie sich/ für entstandener Vnruhe/ zuerfreuen gehabt/ oder von Rechts wegen sich erfreuen könten / widerum restituiret/ und jhren Personen und Gütern dises 27. Jährigen Krieges halben kein vorfang geschehen/ weder daß dieselbe mit einer Action oder Klage angestrenget/ vil weniger jhnen einige Straff oder Schade/ under was Schein es auch were/ zugefüget werden solte oder möchte. 9. Alle und jede Gefangene zu bäiden Theilen/ Krieg- oder Civil-Bediente/ ohne underscheid/ (worunder auch des Durchleuchtigsten Königs in Portugall Bruder/ Prinz Eduard mit begriffen /) solten von dato jnnerhalb Monatsfrist ohne Entgelt frej und ledig gelassen werden. So aber einer vor disen Tractaten auf versprochenes Lösegeld erlassen/ der solte / dafern solches nicht bezahlet/ es annoch zubezalen schuldig sejn/ welcher aber nach angefangener Handlung das Lösgeld zwar verheissen/ gleichwol noch nicht erlassen were / der solte in Krafft dises ersten Paragraphi/ umsonst erlassen werden/ es were aber das Lösegeld versprochen <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0466" n="426"/> nes/ als allein durch einen allgemeinen Reichs-Schluß/ und aller Stände gutheissen vorgehe/ oder ins Werk gerichtet wurde.</p> <p>6. Wie aber mehr erwehnten Reichs-Ständen/ alle andere jhnen von Rechts wegen zustehenden Gerechtigkeiten und Regalien unverruket bleiben solte/ also solte einem jedern zu seiner Sicherheit und Gewarsame mit Außländern in Bündnusse sich einzulassen / stäts frej gelassen werden.</p> <p>7. Damit auch die Einigkeit der Stände desto vollkommener sejn möchte/ so solten die zwischen den Evangelischen und Römisch-Catholischen/ von wegen des Religions-Fridens und Geistlichen Gütern entstandene Streittigkeiten/ durch freundliche/ billiche und Christliche Mittel gänzlich und beständig vertragen und bejgeleget werden/ also/ daß nicht allein von dem wahren und gewissen verstande vorgedachten Religion-Fridens kein zweifel sich mehr befinde/ sondern auch alle Geistliche und Weltliche Beschwerden / welche die Stände so geraume Zeit von einander getrennet aus dem grunde getilget/ und zum Kriege keine fehrnere Vrsach übrig gelassen werden möchten/ wie dann auch/ so dises fals ins könfftige ein mißverstand under jhnen erwachseu solte/ derselbe alle gelegenheit zur Vnruhe desto mehr zuverhüten/ nicht anders/ als durch freundlichen Vergleich/ nach Recht und Billichkeit ausgetragen werden.</p> <p>8. Zu der allgemeinen Amnistia gehöret auch/ das alle und jede/ so wol Kriegs-Officirer und Soldaten/ als Räthe- oder Staats-Civil und Geistlich Bediente/ aus des Käisers Erbländern/ oder des Reiches Ländern bürtig/ welches Standes oder Würden die auch weren / welche den Königen und Reichen Schweden und Frankreich/ nebenst dero Bundes-Verwandten und Adhärenten/ entweder mit Rath oder That/ gedienet/ oder auch waserlej Weise bejpflichtig gewesen/ von dem Höchsten bis zum Nidrigsten/ und von dem Nidrigsten bis zu dem Höchsten/ ohn underscheid mit ihren Frauen/ Kindern/ Erben/ Nachkommen/ und Gesinde/ wegen ihrer Personen und Güter/ in demselbigen Stand jhres Wandels/ Leumuthes / Ehren/ Gewissens-Frejheiten/ Gerechtigkeiten und Privilegien/ derer sie sich/ für entstandener Vnruhe/ zuerfreuen gehabt/ oder von Rechts wegen sich erfreuen könten / widerum restituiret/ und jhren Personen und Gütern dises 27. Jährigen Krieges halben kein vorfang geschehen/ weder daß dieselbe mit einer Action oder Klage angestrenget/ vil weniger jhnen einige Straff oder Schade/ under was Schein es auch were/ zugefüget werden solte oder möchte.</p> <p>9. Alle und jede Gefangene zu bäiden Theilen/ Krieg- oder Civil-Bediente/ ohne underscheid/ (worunder auch des Durchleuchtigsten Königs in Portugall Bruder/ Prinz Eduard mit begriffen /) solten von dato jnnerhalb Monatsfrist ohne Entgelt frej und ledig gelassen werden.</p> <p>So aber einer vor disen Tractaten auf versprochenes Lösegeld erlassen/ der solte / dafern solches nicht bezahlet/ es annoch zubezalen schuldig sejn/ welcher aber nach angefangener Handlung das Lösgeld zwar verheissen/ gleichwol noch nicht erlassen were / der solte in Krafft dises ersten Paragraphi/ umsonst erlassen werden/ es were aber das Lösegeld versprochen </p> </div> </body> </text> </TEI> [426/0466]
nes/ als allein durch einen allgemeinen Reichs-Schluß/ und aller Stände gutheissen vorgehe/ oder ins Werk gerichtet wurde.
6. Wie aber mehr erwehnten Reichs-Ständen/ alle andere jhnen von Rechts wegen zustehenden Gerechtigkeiten und Regalien unverruket bleiben solte/ also solte einem jedern zu seiner Sicherheit und Gewarsame mit Außländern in Bündnusse sich einzulassen / stäts frej gelassen werden.
7. Damit auch die Einigkeit der Stände desto vollkommener sejn möchte/ so solten die zwischen den Evangelischen und Römisch-Catholischen/ von wegen des Religions-Fridens und Geistlichen Gütern entstandene Streittigkeiten/ durch freundliche/ billiche und Christliche Mittel gänzlich und beständig vertragen und bejgeleget werden/ also/ daß nicht allein von dem wahren und gewissen verstande vorgedachten Religion-Fridens kein zweifel sich mehr befinde/ sondern auch alle Geistliche und Weltliche Beschwerden / welche die Stände so geraume Zeit von einander getrennet aus dem grunde getilget/ und zum Kriege keine fehrnere Vrsach übrig gelassen werden möchten/ wie dann auch/ so dises fals ins könfftige ein mißverstand under jhnen erwachseu solte/ derselbe alle gelegenheit zur Vnruhe desto mehr zuverhüten/ nicht anders/ als durch freundlichen Vergleich/ nach Recht und Billichkeit ausgetragen werden.
8. Zu der allgemeinen Amnistia gehöret auch/ das alle und jede/ so wol Kriegs-Officirer und Soldaten/ als Räthe- oder Staats-Civil und Geistlich Bediente/ aus des Käisers Erbländern/ oder des Reiches Ländern bürtig/ welches Standes oder Würden die auch weren / welche den Königen und Reichen Schweden und Frankreich/ nebenst dero Bundes-Verwandten und Adhärenten/ entweder mit Rath oder That/ gedienet/ oder auch waserlej Weise bejpflichtig gewesen/ von dem Höchsten bis zum Nidrigsten/ und von dem Nidrigsten bis zu dem Höchsten/ ohn underscheid mit ihren Frauen/ Kindern/ Erben/ Nachkommen/ und Gesinde/ wegen ihrer Personen und Güter/ in demselbigen Stand jhres Wandels/ Leumuthes / Ehren/ Gewissens-Frejheiten/ Gerechtigkeiten und Privilegien/ derer sie sich/ für entstandener Vnruhe/ zuerfreuen gehabt/ oder von Rechts wegen sich erfreuen könten / widerum restituiret/ und jhren Personen und Gütern dises 27. Jährigen Krieges halben kein vorfang geschehen/ weder daß dieselbe mit einer Action oder Klage angestrenget/ vil weniger jhnen einige Straff oder Schade/ under was Schein es auch were/ zugefüget werden solte oder möchte.
9. Alle und jede Gefangene zu bäiden Theilen/ Krieg- oder Civil-Bediente/ ohne underscheid/ (worunder auch des Durchleuchtigsten Königs in Portugall Bruder/ Prinz Eduard mit begriffen /) solten von dato jnnerhalb Monatsfrist ohne Entgelt frej und ledig gelassen werden.
So aber einer vor disen Tractaten auf versprochenes Lösegeld erlassen/ der solte / dafern solches nicht bezahlet/ es annoch zubezalen schuldig sejn/ welcher aber nach angefangener Handlung das Lösgeld zwar verheissen/ gleichwol noch nicht erlassen were / der solte in Krafft dises ersten Paragraphi/ umsonst erlassen werden/ es were aber das Lösegeld versprochen
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Zitationshilfe: | Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 426. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/466>, abgerufen am 07.07.2024. |